Hallo lieber Sintram
Als Tochter eines solchen "Exemplars" kann ich nur bestätigen was du schreibst. Meine Mutter selber naiv und belastet, war anfangs sehr stolz einen Mann ergattert zu haben auf den alle ihre Freundinnen auch scharf waren und sie beneideten. Mit der Zeit hat sie jedoch seinen wahren Charakter erkannt und wohl auch, dass er ihr niemals alleine gehören würde.
**Trigger**
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Parallelen mit Molle sind mir sofort aufgefallen, natürlich möchte ich ihm keinesfalls in irgendeiner Form etwas unterstellen, aber mein Vater hatte ebenfalls eine Toleranz Kinderschändern gegenüber, hat pädophile Taten bagatellisiert und *kleinen Lolitas* (Mädchen im Alter von 12-14) unterstellt, dass sie bewusst reife Männer anmachen und darum selber schuld sind , wenn sie vergewaltigt werden.
Warum ist mir erst viele Jahre später bei meinen Flashbacks bewusst geworden, aber ich wuchs natürlich mit der selben Meinung auf...
Wichtig denke ich einmal ist, dass männlichen Opfern - das mein Vater Opfer war ist bekannt - Hilfe angeboten wird, bevor sie ihre Gedanken ausleben können. Die Charitée Berlin hat dies richtig erkannt und seit 2005 können sich Männer die solche Fantasien haben, diese aber noch nicht auslebten, bei ihnen melden und darüber reden und man findet Lösungen wie man diese sehr tief sitzenden Fantasien aus dem Kopf bekommt, so dass niemand geschädigt wird. Einige Erfolge werden mittlerweile schon verbucht, ich denke, dass dieser Ansatz der richtige ist.
Denn ein noch größeres Tabu als sexueller Missbrauch im Allgemeinen sind nämlich die Fantasien der Opfer. Darüber kann keiner reden, ohne gleich gesteinigt zu werden und deshalb schweigt man und schämt sich.
Jemand der durch Altlasten geprägt solche Fantasien hat, ist noch lange kein Straftäter und ich behaupte nun einfach einmal, ohne es beweisen zu können, dass die Mehrheit sich weder jemals an einem Kind vergreifen wird, noch sich pornographische Bilder von Kindern ansehen muss. Braucht er auch nicht, denn die Bilder sind von den eigenen Erfahrungen immer noch präsent.
Es ist schwer ohne Hilfe diese Fantasien aus dem Kopf zu bekommen, denn es handelt sich ja um früh erfahrene Dinge, wo toxische Erwachsene ihre eigene zum Teil perverse Sexualität, den Kindern aufgezwungen und ihre Fantasien und Vorlieben durch das Erlebte negativ prägten.
In offenen Gesprächen mit Opfern habe ich erfahren wie schwer es ist, einmal festgefahrene Fantasien umzupolen und ich muss deshalb der Charitée ein großes Lob aussprechen, dass sie diesen Menschen hilft.
In "normalen" Psychotherapien spricht man kaum davon, was ich gut verstehen kann, zu gross ist die Angst vom Therapeuten abgewertet zu werden, denn wer will schon mit jemandem zu tun haben der offen zu seinen pädophilen Neigungen steht.
Inwiefern Frauen pädophile Fantasien haben ist absolut unbekannt, darüber redet kaum jemand, allerdings bezweifle ich, dass es sie nicht gibt.
Natürlich muss man sich erst eingestehen, dass man Hilfe braucht, dass diese Gedanken umgepolt werden müsse, um keine Gefahr mehr für Kinder darzustellen. Mein Vater allerdings hätte als Psychopath niemals Hilfe angenommen, denn er hatte ja damit kein Problem, er hatte eine Sichtweise, die darauf beruhte, dass es Sex mit Kindern immer schon gegeben hat und dies deshalb eine normale menschliche Neigung sei.
Ein Gewissen hatte er nie, ich vermute, dass er überhaupt kaum fühlte. Gefühle wie Mitgefühl und Mitleid waren für ihn völlig unbekannt. Alles was er tat stimmte für ihn, er lebte seine Lüste und Neigungen ungeniert aus.
Ich kann mir vorstellen, dass es Menschen mit ähnlicher Erkrankung heute genauso geht, insofern hat sich nichts geändert.
Wenn man zurückblickt in die Geschichte stimmt sogar teilweise was er sagte.
Moralische Werte sind genau so einem Modetrend unterworfen wie sexuellen Praktiken, siehe die Zeiten des Sonnenkönig Louis XIV, oder des römischen Kaisers Caligula um nur zwei zu nennen.
Aber dies möchte ich nun gar nicht weiter ausführen. Auf jeden Fall ist es Zeit, dass man offener mit diesen Themen umgeht.
Als Tochter eines Schürzenjägers wie man ihn damals nannte, hatte ich es nicht gerade einfach. Egal wo er auftauchte war er der Star, sah gut aus , war unglaublich charmant und beruflich sehr erfolgreich und leider immerzu am baggern, mit mir im Schlepptau ebenso, wie ohne mich.
Meine Mutter lebte in ständiger Angst ihm wäre etwas passiert, weil er oft nächtelang nicht nach Hause kam. Natürlich log er bis sich die Balken bogen und meine Mutter durchsuchte fanatisch seine Klamotten auf verdächtige Spuren und oftmals hielt sie siegesgewiss ein blondes Haar hoch, was sie an seinem Anzug fand und fragte ihn was dies denn sei. Ich versteckte mich dann immer im Kleiderschrank und hielt mir die Ohren zu, weil dann ging wirklich die Post ab.
Solche Leute sollten keine Kinder zeugen...
Sie hat oftmals in ihrem Leben bereut ihn geheiratet zu haben und nach 8 Jahren haben sie sich endgültig getrennt, was vielleicht das Beste für mich gewesen ist.
Nun haben wir immer nur über Männer geredet die fremdgehen und zweifellos promiskuitiv sind. Man muss jedoch gerechter weise hinzufügen, dass Frauen oft auch nicht besser sind. Obwohl ein Mann eine Freundin hat, oder sogar verheiratet ist, sind viele bereit sich auf ein Abenteuer einzulassen, immer auf der Suche nach einem, der ein noch schöneres Auto fährt und besser verdient als der letzte.
Dazu kann ich nur sagen: " Wer den Mann einer anderen Frau begehrt wird meist damit bestraft, dass sie ihn selbst erhält".
Alles Liebe Dir
Epines