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Autor Thema: Emotionale Erpressung und Manipulation  (Gelesen 58280 mal)

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Epines

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #15 am: 02 April 2012, 23:42:22 »

@ Stellar

Es ist zwar of topic, aber ich antworte dir trotzdem.

**Jetzt zum Schluss noch eine sehr krasse Frage an alle. Wer hier würde oder könnte seinem Missbrauchstäter eine zweite oder dritte Chance geben? **

Nein! Mein Missbrauchstäter hat seine Chance auf Liebe und Achtung, auf Vertrauen und Verzeihung in dem Moment vertan in dem er mich an fremde Männer auch noch ausgeliehen hatte. Seine Straftaten an mir und anderen Kindern sind unverzeihlich!

Vielleicht hatte ich den Vorteil keine Gefühle zu haben, so dass mir auch Hass fremd war. Meine Eltern (beide waren beteiligt, der eine als direkter Täter, die andere als mitwissende und mitverdienende Dulderin) sind mir im Grunde gleichgültig geworden.

Mein Vater ist jung gestorben, was sich für viele seiner potenziellen Opfer als Segen erweist, meine Mutter verleugnet bis heute was geschehen ist und beschuldigt mich der Lüge.

Auch wenn meine Mutter nun kommen würde und glaubhaft beweisen könnte das sie bereut, würde ich ihr nie wieder vertrauen können, zu tief hat sie mich mit ihrem Verhalten verletzt.

Wenn nun jemand Eltern hat die sich ähnlich toxisch verhalten haben und körperlich, psychisch und finanziell so am Ende ist, dass er irgendwie handeln muss, dann und nur dann würde ich eine emotionale Erpressung rechtfertigen. Es ist nur mehr als Recht wenn sie helfen müssen. Ich kenne übrigens mehrere Personen die sich so verhalten haben. Die Eltern stehen in einer nie zu sühnenden Schuld und sollen gefälligst bezahlen , wenn man durch ihr Verhalten in Not ist. Freiwillig machen es die wenigsten...
Es geht darum nicht um Rache, sondern darum das all jene Personen für die Schäden die sie verursacht haben auch zur Kasse gebeten werden. Die wenigsten Opfer trauen sich jedoch Forderungen zu stellen.

Mir ging es früher auch oft schlecht und ich hatte kein Geld und kein Essen mehr. Ich erinnere mich, dass ich meinen Vater besuchte in der Hoffnung, dass er was rausrückt, darum gebeten hätte ich ihn nie, aber er wusste , dass er mir was schuldig war und steckte mir dann was zu. Und dies hatte nichts zu tun damit, dass er es bereut, sich geändert hatte und ein guter Mensch wurde. Nach dem Erhalt des Geldes bin ich immer sofort gegangen, keine Minute hätte ich es länger ausgehalten, es war immer sehr demütigend und ich kam mir wieder vor wie eine kleine Nutte, die ich in seinen Augen seit ich knapp 6 Jahre alt war auch gewesen bin...

Ich denke dass es sehr stark auf die Tat ankommt ob man verzeihen kann oder nicht. Keiner muss übrigens verzeihen, auch wenn man dies immer wieder hört. Dieses Verzeihen müssen, kommt doch hauptsächlich aus gottorientierten Kreisen und schafft jenen die nicht verzeihen können, zusätzliche Schuldgefühle.

**Viele Täter wurden ja auch erst zu Tätern, weil sie früher das Opfer waren. Ich kann also oft auch nachvollziehen, weswegen jemand zum Täter wurde, auch wenn ich das nicht für gut heiße, und das auch kein Freibrief dafür ist, dass man selbst zum Täter wurde.**

So ist es in der Tat, 85% aller Täter waren selber Opfer, aber ich wage einmal hier zu behaupten , dass der Großteil der Opfer niemals zu Tätern, oder Täterinnen wird.
Nachvollziehen warum jemand zum Täter wird kann ich jedenfalls nicht. Allerdings weiss ich, dass manchen  durch massive sadistische,  oder rituelle sexuelle Gewalt, im Emotionszentrum so schwere Defizite entstanden sind, die sie zu Psychopathen haben werden lassen. Diese kennen keine Angst und haben kein Gewissen, ihre Taten sind für sie demnach einfach Alltags-Handlungen über die sie nicht weiter nachdenken. Mein Vater war ein Psychopath.

Die Erkenntnis, dass beide Elternteile Opfer waren hilft mir überhaupt nicht, denn in unserer Beziehung waren und bleiben sie die Täter und ich das Opfer. Im Gegenteil ich mache ihnen zum Vorwurf, dass sie nicht unter denen sind, die ihren Schmerz verarbeitet haben, wie ich und viele andere die ich kenne.
Einzig die Erkenntnis, dass meine Mutter aufgrund ihrer Traumata schwer psychisch krank ist und mich wegen dieser Belastung in jede erdenkliche Richtung missbraucht hat, hat mir etwas weiter geholfen. Allerdings leide ich immer noch unter diesen Verletzungen. Es hat jedoch nur noch indirekt mit ihr zu tun, dass ich diese unstillbare Sehnsucht in mir trage, von einer liebevollen und zärtlichen Mutter beschützt zu werden und mich geborgen und geliebt fühlen möchte. Mir ist klar geworden, dass sie dazu nie in der Lage war und lange Zeit, konnte sie mich dadurch auch emotional erpressen und manipulieren (zurück zum  ursprünglichen Thema :-), weil ich aufgrund dessen was sie erlebte, grenzenloses Mitleid mit ihr hatte und dies hat sie gekonnt jahrelang ausgenutzt.

Sie ist zwar die Frau die mich geboren hat, aber eine Mutter war sie niemals und egal wie krank sie war, ist, wird sie niemals mein Vertrauen erlangen können, oder gar wieder Kontakt mir mir bekommen. Nicht weil ich Angst vor erneuten Verletzungen habe, sie kann mich nicht mehr verletzen, ich bin heute gross und stark, sondern weil ich emotional keinerlei Verbindung mehr zu ihr habe.

LG
Epines

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Epines

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #16 am: 05 April 2012, 22:48:44 »

Hallo liebe Leute

Gerade hat mir jemand diesen Link geschickt. Ein kleiner Test, ob man auf emotionale Erpressungen anfällig ist. Ich finde er passt doch wunderbar zum Thema.

http://www.palverlag.de/emotionale-erpressung-opfer-test.html

LG
Epines
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Adrenalinpur

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #17 am: 05 April 2012, 23:04:30 »

Ziemlich wirr geschrieben

wer war der Missbrauchstäter

und was genau ging in der Familei ab mal ohne Schuldzuweisung
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Stellar

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #18 am: 08 April 2012, 03:49:52 »

@Hobo

Ignoranz ist ein gutes Mittel, welches jeder zur Verfügung hat. Und das ist dann auch die Konsequenz einer Aktion (eine Tat gegen dich) eines anderen, sprich deine Reaktion auf die Tat eines anderen. Dabei ist es gleichgültig ob niedere oder höhere Ebene. Das Muster bleibt immer gleich. Einer agiert, der von der Aktion des jeweiligen betroffenen reagiert,... und der Agierende hat die Konsequenz bzw die Verantwortung der Reaktion des anderen zu tragen, da er, der andere, die Ursache dieser Reaktion ist. Vereinfacht gesagt, jeder ist für seine Tat verantwortlich und hat die Konsequenzen des/der Betroffenen bzw. die Konseqzenzen für dem/die Betroffenen zu tragen.

Das gilt allgemein. Aber man muss dabei immer auch ausklammern, dass niemand für eine Reaktion des anderen verantwortlich gemacht werden kann, wenn man nicht eindeutig sich darüber bewusst war, dass dies diese Folgen/Reaktionen haben könnte. Sprich, niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden, wenn z.B. jemand beleidigt ist, weil man das Wort "Missbrauch" nannte. Sowas kann man nicht wissen. Man muss also auch den Wissenstand eines anderen miteinbeziehen in solchen Dingen. Ich denke, dass in solchen Fällen schon eine gewisse Verantwortung getragen werden sollte, aber nicht unbedingt muss. Man sollte es daher, da man unabsichtlich Schaden an anderen verursachte, dafür sollte man eben auch gerade stehen. Aber man muss nicht, da man das nicht wusste, dass dies Schaden verursachen würde. Solchen Aussagen "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" stimme ich daher nicht zu. In solchen Fällen halte ich es für sinnvoll, wenn man sich gegenseitig ausspricht, aufklärt, und die Verletzungen erstmals verzeiht. Damit lässt man dem unwissenden auch die Chance aus der Erfahrung zu lernen.

Sprich, nicht niemand darf durchkommen, sondern der Unwissende erhält auf jeden Fall eine zweite Chance, und darf eben beim ersten mal, sofern er sich darüber nicht bewusst war, durchkommen. Stichwort ist hier "Toleranz".

Was den Apfel mit der faulen Stelle betrifft. Einfach rausscheiden geht da auch nicht. Woher will jemand wirklich wissen, dass die "faule Stelle" an einer Person absolut schlecht sei? Die Natur beweist ja auch, dass scheinbare Fehler das beste sind, was eigentlich für eine Art passieren konnte. Als schlechtes deklariertes muss nicht allumfassend schlecht sein. Daher bin ich auf offen für Dinge, die mir auf den ersten Blick als sehr befremdlich erscheinen. Offenheit gewährt hier mir die Möglichkeit, mich auf das fremde einzulassen, und es auch kennen zu lernen, sprich es allumfassend zu analysieren.

Im Falle von toxisches Personen, ermöglichst mir das mitunter auch herauszufinden, warum sie so agieren, wie sie agieren. Wenn ich in jenen Fall aber von vorn hinein verschlossen/abstoßend reagiere, dann bleibe ich der unwissende und arogante/intolerante Mensch. 

Böse oder scheinbar böse ist nur der, der anders agiert, als man es selbst von anderen erwartet, und dabei eine Bedrohung oder scheinbare Bedrohung für einen Selbst darstellt. Mit dieser Definition wird sogar ein Mensch als potentiell böse eingestuft, der etwas länger im Supermarkt die Produkte ansieht und Dinge miteinander vergleichen will. Also für mich ist das sehr schwammig von dir formuliert. Oder besser gesagt, die allg. Definition von "böse" reicht für meinen Horizont des Denkens nicht aus. Aber das ist normal, dass mir die Sprache längst nicht mehr ausreicht für mein Denken. ^^

@Epines
Ich las mir alles durch. Aber ich kommentiere es nicht weiter, weil es den Rahmen hier sprengen würde und es mir auch zu viel Aufwand ist. Allgemein plädiere ich nur auf das, was ich bereits schrieb. Das sagt im Grunde eh alles wichtige zu meiner Einstellung in diesem Kontext aus.
Was ich aber noch betonen will, verzeihen kann man immer, wenn man es zulässt. Wer nicht verzeihen kann, wird immer verschlossen sein; zumindest in einem Teilbereich seines eigenen Lebens. Das bedeutet aber nicht, dass man bedingungslos verzeihen muss oder sollte. Natürlich kann man diese Fähigkeit von der Entwicklung eines anderen abhängig machen, aber man darf sie niemals von einer oder mehrerer vergangenen (!) Tat/en einer Person abhängig machen. Ganz nach dem Motto "Schwamm drüber was war". Jeder Mensch macht(e) Fehler, aber man darf nicht drauf hängen bleiben, was mal war, sondern sollte immer darauf fixiert sein was ist und werden könnte. Blcik nach vorne, und nicht zurück, weil das, was war, kann niemand mehr ändern, aber das, was sein könnte, kann jeder selber beeinflussen. Das gilt nicht nur für einen selbst, sondern für alles um einen, auch andere, auch einst toxischen Personen.

Ich bin ja auch der Ansicht, dass man selbst toxischen Personen soweit man es verkraften kann, helfen sollte, dass sie sich ihrer Taten bewusst werden. Dabei muss man halt eine gewisse Zeit lang drüber stehen, wenn sie im Versuch ihnen zu helfen selbst vergiften wollen. Solange man das kann, sollte man es schon aus der Sicht der Nächstenliebe tun. Aber wenn man es nicht mehr kann, ist Ignoranz am sinnvollsten.  Das Selbsg ist immer am Wichtigsten, das sollte man immer bewahren, aber es ist nicht das wichtigste in aller Hinsicht. Es ist nur am Wichtigsten, wenn es um seine Existenz kämpft, aber sobald seine Existenz gesichert ist, ist es unwichtig. Vllt versteht jetzt auch jemand, wann man sich auch sich selbst, und wann sich auf andere konzentrieren sollte bzw kann?

Auf jeden Fall sollte man es nicht so wie ich machen. Sich in einer Krise mit sich selbst auf andere(s) konzentrieren. In diesem Fall ist alles andere toxisch, selbst wenn es das nicht beabsichtigt zu sein. Damit müsste man jetzt sogar wieder hinterfragen, was kann nun alles wirklich toxisch sein? Ist im Endefekt nicht alles toxisch, was einen selbst in seiner Existenz bedroht, selbst wenn keine Absicht von außen besteht toxisch auf einen zu wirken?Ich denke, selbst das eigene Ich kann toxisch auf das Selbst sein. Genauso denke ich nun, dass selbst als toxisch emüfundene Personen nicht allgemin toxisch sind, sondern nur auf einen Teilbereich des Lebens allgemein. Und jeder ist wohl toxisch auf einen Teilbereich des Lebens. Beispielsweise benutzen wir alle hier einen PC. Der "verbraucht" Strom. Dieser wird damit gewonnen, dass wir die restliche Umwelt vergiften. Also sind wir alle toxisch. ^^
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Channel2

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #19 am: 15 April 2012, 21:40:13 »

All das worüber hier diskutiert wird, ist nichts anderes als der verzweifelte Versuch das Reiz Reaktionsverhalten des Unterbewusstseins zu verstehen und es durch das bewusste Nachdenken darüber zu manipulieren. Also all die Prozesse die zwischenmenschlich normalerweise automatisch unbewusst ablaufen (vom nicht sprachlich denkenden Unterbewusstsein gesteuert werden) in eine andere Darstellungsfprm der sprachlichen zu setzen. Um dann auf die Prozesse die uns normalerweise nur umbewusst steuern Einfluss zu geben. Einfluss des eigenen sprachlichens Willesn auf die Prozesse des eigenen Verhaltens gegenüber anderen Menschen. Interessante Feststellung. Alle Texte die hier geschrieben werden sind nur der verzweifelte Versuch die Komplexität des Verhaltens des Unterbewusstseins umzuwandeln in den Syntax der menschlichen Sprache. Also diese Wirkungsprinzipien sichtar zu machen, verständlich für jeden anderen der an der Funktion dieser Prozesse interessiert ist, um sie zu verstehen. Aber viel spannender ist doch wer hat all diese hochkomplexen Prozesse in den Menschen eingegeben? Wie jämmerlich ist das menschliche Denken, das diesen unterbewusstsein Prozessen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist und diese Prozess durch die Sprache nur zu einem Bruchteil versteht, geschweige denn bewusst durch Gedanken darauf Einfluss zu nehmen?
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Epines

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #20 am: 17 April 2012, 14:13:37 »

Inkonsequenz

Meine Mittagsgedanken über Inkonsequenz. Warum man zum Beispiel droht, dass man dieses oder jenes macht, wenn das oder das passiert und  wenn es dann eintrifft führt man die Drohung nicht aus, weil man sie entweder längst wieder vergessen hat, oder nie vorhatte sie überhaupt auszuführen. Ich erkenne gerade das dies gleichfalls emotionale Erpressung und Manipulation ist, denn der andere, oder die anderen  sollen sich dadurch schlecht fühlen, es werden ebenso Schuldgefühle geweckt, sie sollen in eine gewünschte Richtung gedrängt werden, bleibt der Erfolg aus, ändert sich nichts.

Inkonsequenz, ist demnach die Schwester der Manipulation.

@Channel2 es ist kein verzweifelter Versuch das Reiz Reaktionsverhalten des Unterbewusstseins zu verstehen, sondern schlicht nur eine Diskussion über ein  interessantes menschliches Verhalten, dass anderen Menschen jedoch großes Leid zufügen und ihnen jegliche Lebensfreude nehmen kann. Z.B. Freitoddrohungen. Man stelle sich die Angst eines Kindes vor, dass nur noch die Mutter hat und diese über Jahre hinweg immer wieder droht sich umzubringen. Die sich um Gehorsam und gute Schulleistungen zu erzwingen auf den Boden fallen lässt und weint und schluchzt: "Ich will sterben! Warum tust du mir dies immer wieder an!"

Oder ein Partner der droht:"Wenn du mich verlässt bringe ich mich um!" und seiner Drohung Gewicht gibt indem er sich mit "scheinbar" tötenden Medikamenten betäubt und so Angst und Schrecken verbreitet.

Es ist also "ein vor Augen führen" eines Verhaltens, dass viele ganz bewusst ausüben.

Natürlich gibt es auch unbewusste Manipulation, wir sind dieser zunehmend ausgesetzt wie folgende spannende Doku belegt:
Die Erforschung der Manipulation - Angriff auf die Sinne http://www.youtube.com/watch?v=31ClwWrwViw&feature=related
Marktpsychologie, ein ebenfalls spannendes Thema.

Im Internet finden sich auch viele Berichte über Mind control (Gedankenkontrolle), der wir über TV und Kino und auch den Printmedien permanent ausgesetzt sind und die unser Gehirn tatsächlich unbewusst aufnimmt.

@Stellar
**Was ich aber noch betonen will, verzeihen kann man immer, wenn man es zulässt. Wer nicht verzeihen kann, wird immer verschlossen sein; zumindest in einem Teilbereich seines eigenen Lebens.**

Dem muss ich vehement widersprechen. Warum soll man verzeihen? Weil es so in der Bibel steht? Oder weil die Kirchen damals ihre vom Klerus begangenen Schandtaten mit Busse tun, oder Sündenerlassen verziehen haben? Die Beichte z.B. wurde eigens deshalb eingeführt, um sich mit ein paar Bussegebeten, oder Sündenerlassbriefen (konnte man bei der Kirche für viel Geld erwerben, für die eigenen Schandtaten , aber auch für verstorbene Verwandte die im Fegefeuer verharrten. Dies war wohl eine der cleversten Ideen die die Kirche hatte und brachte sehr viel Geld ein) den Platz im Himmel zu sichern trotz Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Mord und Niedertracht... Es war also eine sacro sanct Sprechung dieser Gräueltaten die es immer schon gab und die man tolerierte und verzieh. Für mich ist dies scheinheilig.
Ich werde nichts verzeihen und trotz allem bin ich deshalb nicht verschlossen, in keinem Lebensbereich.

Genau so verhält es sich mit der Reue und der letzten Absolution. In Angesicht des nahenden Todes bereut man schnell einmal, auch mein Vater wollte auf dem Sterbebett den Priester sprechen...

Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger nicht mehr zu hassen, denn Hass ist tatsächlich etwas was bis in alle Lebensbereiche negativ wirkt und uns von innen vergiftet.

**Ich bin ja auch der Ansicht, dass man selbst toxischen Personen soweit man es verkraften kann, helfen sollte, dass sie sich ihrer Taten bewusst werden. Dabei muss man halt eine gewisse Zeit lang drüber stehen, wenn sie im Versuch ihnen zu helfen selbst vergiften wollen. Solange man das kann, sollte man es schon aus der Sicht der Nächstenliebe tun. Aber wenn man es nicht mehr kann, ist Ignoranz am sinnvollsten. **

Nicht helfen, sondern nur bewusst machen. Bei Psychopathen ist dies jedoch immer erfolglos, denn sie kennen keine Reue, kennen weder Angst noch machen sie sich Gedanken über die Folgen ihrer Handlungen. Ansonsten muss ich dir Recht geben mit ignorieren schützt man sich selbst am Besten.

Psycho-Therapien helfen bei Letzteren  (Robert Hare) eher ihre potenziellen Opfer besser zu überlisten, da sie sich in der Therapie mit den "normalen Verhaltensweisen" von Menschen besser vertraut machen können und so lernen sie Vertrauen noch besser zu erschleichen.

Aber ich habe nichts dagegen, wenn Menschen verzeihen können, fragt sich nur, ob es tatsächlich ein ganz tiefes Gefühl ist, oder nur ein Lippenbekenntnis.

LG
Epines


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Epines

  • Gast
Re:Emotionale Erpressung und Manipulation
« Antwort #21 am: 23 August 2012, 00:20:56 »

Hallo liebe Leute

Seit einiger Zeit schon versuche ich mich gegen Manipulationen und emotionale Erpressungen zu wehren. Meistens spreche ich die betreffenden Personen deswegen direkt an, aber es gibt welche die es partout einfach nicht verstehen, ihre Manipulation nicht als solche erkennen. Deshalb habe ich begonnen mich von solchen Personen zurück zu ziehen. Mir fehlt mit zunehmendem Alter die Kraft für so vereinnahmende, manipulierende und egoistische Menschen. Vielleicht werde ich aber auch endlich erwachsen :-)

Vor ein paar Tagen war ich zu einem Geburtstag eingeladen wo eine Frau zugegen war, die sich mich als Freundin ausgesucht hatte und mich jahrelang über Gebühr beanspruchte. Da sie sehr stark auf der Mitleid-Schiene fuhr, hatte ich mich immer erpressen lassen, einfach auch weil sie mir im Grunde leid tat, denn sie hatte niemanden. Ihr eifersüchtiges Verhalten, wenn ich mich mit anderen Leuten  traf und mit ihr nicht, hat mich vor zwei Jahren bewogen mich total zurück zu ziehen.
Es war immer nur eine einseitige "Freundschaft", denn sie ist unfähig überhaupt ein richtiges Gespräch zu führen. Reflektiert nichts und redete  nur von sich.
Nachdem sie dann nichts Neues mehr wusste fragte sie immer noch schnell pro forma wie es mir gehe, um dann bevor ich irgendetwas erzählen konnte, zu erwähnen dass sie keine Zeit mehr habe und sich verabschieden müsse. Danach war ich jedes mal erschlagen von ihrem nicht zu bremsenden Wortschwall und irgendwie frustriert, aber schrieb es ihrer Krankheit zu und es wundert mich nicht, dass keiner etwas mit ihr unternehmen will.
Das Schlimmste an ihr ist jedoch, ihre konstante schlechte Laune, deswegen ist sie auch seit langem arbeitslos, denn sie war mit Kunden, aber auch zu den Arbeitskollegen stets unfreundlich und mürrisch.

"Krankheit ist keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen!" Habe ich ihr oft erklärt, aber sie sieht nicht einmal ein, was Grenzüberschreitungen und Unhöflichkeit für Folgen haben.

Ich bin manchmal einfach zu freundlich und tue mir solche Sachen viel zu lange an! Vor zwei Jahren hatte ich plötzlich weder Lust noch  Zeit  auf so einseitige Unterhaltungen. Ich erklärte ihr deshalb erneut deutlich, dass ich keine Zeit mehr habe. Worauf sie sich  wirklich nicht mehr meldete und ich nahm an, dass sie einen anderen Mülleimer gefunden hat und war darüber echt erleichtert.

An besagtem Fest kam sie auf mich zu und sagte, sie hätte mich aus ihrem Handyspeicher gelöscht. Da war ich erst mal baff. "
"Sie würde alle Leute die nicht an ihr interessiert seien und sich nicht mehr melden streichen!"
 "Aha" sagte ich nur. Worauf sie mich tatsächlich fragte, ob ich wieder gespeichert werden wolle.

Ich fragte sie dann, ob sie sich erinnern könne, dass ich sie jemals angerufen, oder ihr ein SMS geschickt hätte, was sie nach langem Nachdenken verneinte. Dann fragte ich, warum sie dann ernsthaft meine ich sei daran interessiert in ihrem Telefonspeicher zu stehen?
Danach habe ich ihr erklärt, dass ich die wenige Zeit die mir zur Verfügung steht mit Personen verbringen möchte, die ich mir selber aussuche und die an mir und an dem was ich mache interessiert sind.

Sie hat dann beinahe angefangen zu weinen und saß den Rest des Abends irgendwo in der Ecke und brütete vor sich hin.

Es hat mich Überwindung gekostet ihr unverblümt zu sagen wie ich die Sache sehe, aber ich fand es auch heftig, wie sie mich indem sie mir sagte, dass sie mich aus ihrem Handy gestrichen hat, versuchte zu verletzen, mich also zu bestrafen, weil ich mich nicht mehr zu Kontakten erpressen ließ.

Wirklich verletzt hat es mich nicht, aber das Zucker-und-Peitsche-Feeling von früher war einen Moment lang ziemlich präsent.

Alles Liebe
Epines




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