Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Nie mehr  (Gelesen 10978 mal)

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Zweifelinchen(Guest)

  • Gast
Re: Nie mehr
« Antwort #15 am: 26 April 2010, 23:11:52 »

Wenn ich nun gehe, den weiten Weg der Ungewissheit, in Hoffnung auf ein besseres Dasein danach –
werdet ihr dann weinend an meinem Grab stehen und Eure Zweifel und Fragen mit den Blumen dort hineinwerfen?
Wird es Euch berühren, die Vorstellung, dass ich nicht mehr wiederkommen werde?
Werdet ihr mich vermissen können? Mich, die immer wieder über das Ziel hinausschoss,
die sich selbst die Nächste war, die treffsicher anderen ein Loch in die Brust schoss, bevor diese schießen konnten?
Wenn ich es wage, diesen Weg zu gehen, diesen Schritt in eine andere Welt, wer wird es mir übel nehmen und wer würde verstehen?
Es gäbe keinen Grund Eure Tränen zu vergießen, denn ich selbst hätte es so gewollt.
Der Tod verliert seinen Schrecken, wenn man ihn näher betrachtet.
Schon einmal stand ich ihm gegenüber und ich frage mich heute, was mich dazu bewegt hat weiterzuleben, was mir diese Kraft gab, diesen Mut und diese Zuversicht.
Denn nichts von alledem ist geblieben.
Also sagt mir, würde etwas wirklich Wichtiges fehlen in Eurem Leben, wenn ich diesen einen, diesen endgültigen Sprung wagen und meine Arme ausbreiten würde?
Davon segeln, die Nase im Wind, die Augen geschlossen, die Hoffnung im Herzen.
Und Euch ein wenig bei mir.
Es würde diese Welt nicht ärmer machen...
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Zweifelinchen(Guest)

  • Gast
Re: Nie mehr
« Antwort #16 am: 16 Juni 2010, 01:19:02 »

in die ecke gedrängt -
kein ausweg, kein platz, keine luft mehr zum atmen.
um mich herum nur hohe mauern.
und ich kann ihnen nicht entkommen.

ich will raus hier! raus aus dem käfig, der sich mein leben nennt!

aus panik versuche ich, den steinmauern mit meiner kopfmauer zu trotzen.
fester, schlag für schlag,
tiefer, wunde für wunde.

ohnmächtig, beinahe leblos liege ich schließlich am boden.
tränen- und blutüberströmt, dem erdboden gleich.

seht mich doch an! helft mir hier heraus!

nichts geschieht.
die gefühlte schnur um meinen hals wird enger und enger,
der funken leben in mir kleiner und kleiner.

und irgendwann begreife ich:
es gibt menschen, die müssen gehen, um bleiben zu können.
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