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Autor Thema: tavor  (Gelesen 8753 mal)

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zarathustra

  • Gast
tavor
« am: 09 Oktober 2009, 23:40:50 »

moin

mal beipack von tavor gelesen?


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Ina

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Re: tavor
« Antwort #1 am: 10 Oktober 2009, 12:05:42 »

Tavor ist ein Benzodiazepin...
Sollte man nicht regelmäßig nehmen,
macht nämlich schnell abhängig.
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cricri

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Re: tavor
« Antwort #2 am: 08 Juli 2019, 14:14:52 »

Tavor kenne ich im Zusammenhang mit dem Lebensende/Sterben.

Tavor beruhigt und löst dadurch Krämpfe und Ängste usw...
Ja, es macht scheinbar relativ schnell abhängig;
.. das wurde damals zum Repezt mitgeteilt; aber wenn man vll nur noch 1-2 Wochen zu leben hat, wie wichtig ist dann so eine Information?
Und ich habe es 1x vor einer Beerdigung eingenommen, um das alles irgendwie durchstehen zu können, weil etwas davon noch 'übrig' war. Mir hat es geholfen bzw. der Tag war auf eine leichtere Art und Weise irgendwie ertragbar.
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Mira

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Re: tavor
« Antwort #3 am: 04 August 2019, 20:48:33 »

hihi cricri, mit Lord Byron habe ich mich mal recht viel beschäftigt. Zu seiner Zeit wurde er von jungen Leuten vergöttert. Hätte es damals Bestsellerlisten gegeben, er wäre ganz oben gestanden. Es wird gelegentlich sogar behauptet, dieser Dandy hätte den heutigen Männeranzug in Mode gebracht. Er hatte einen damals ungewohnt lockeren Schreibstil, der insbesondere  junge Leser faszinierte. Befürchte, dass selbst ich unbeabsichtigt zu seinen jämmerlichen Epigonen wurde. Kommt heutzutage nicht immer gut an.

Es ist richtig, dass Tavor abhängig macht. Nach welcher Zeit, das varriert von Mensch zu Mensch. Bei manchen setzt die Abhängigkeit bereits nach zwei Wochen ein, bei manchen erst später. Kommt auf die jeweilige Disposition an, die eben keiner vorhersehen kann. Tavor ist nicht ohne Grund rezeptpflichtig. Bei schweren Schicksalsschlägen, wie von cricri erwähnt, Tod einer nahestehenden Person, ist es zur Dämpfung des Gefühlspegels kurzfristig angebracht. Ärzte verordnen Benzodiazepine auch nach einem Herzinfarkt, was durchaus seinen Sinn ergibt.

Über einen längeren Zeitraum eingenommen gewöhnt sich der Körper an Tavor und ähnliche Wirkstoffe, was bedeutet, dass man immer mehr davon zum Wohlgefühl braucht, damit es sich einstellt. Nebenwirkungen hat das Zeug nämlich auch, je mehr davon, um so stärker. Erinnere mich noch an Zeiten, da gingen die Packungen von Valium in Apotheken weg wie die warmen Semmeln. Bis man auch deren schädliche Wirkung erkannte. Der damals berühmte Pianist Horowitz war jahrelang wegen Valium außer Gefecht gesetzt, er konnte nicht mehr Klavier spielen. Gibt ein lustiges Tom&Jerry Video dazu.

Auf Dauer gibt es Antidepressiva, die eben nicht abhängig machen, deren Wirkung nicht sofort einsetzt. Nur gut, dass es auch solches gibt.

Bei Krebs in der Endphase wird Morphium verordnet.

Gruß
Mira

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therapeer.de

  • Gast
Re: tavor
« Antwort #4 am: 17 November 2019, 20:30:19 »

Hi,

Ich hab mit tavor stets auf Kriegsfuß gestanden.
Das ist hierzuland sehr gefestigt im Markt, ich meine als Nummer 2 unter den benzos nach Diazepam, aber vielleicht irre ich mich auch und es ist sogar Nummer 1.

Irgendwie musste ich von anfang an mehr nehmen als normal damit ich überhaupt irgendwas bemerke.
Später dann, das Medikament eigentlich immer noch dafür gedacht, mich aus Krisen heraus zu nehmen, drückte es meine Stimmung immer mehr und löste sogar Autoaggressionen aus. Unter viel Tavor fühlte ich mich 2015 im September gleichzeitig voller Hass auf mich und doch unglaublich enthemmt. Das war die perfekte Voraussetzung für meinen ersten und einzigen Selbstmordversuch.

Ich habe danach nie wieder tavor angerührt und fand nach ein bißchen Ausprobieren das Alprazolam als Mittel der Wahl für mich.
In den USA hätte ich das sofort bekommen, denn was Lorazepam (Tavor) hier ist Alprazolam (Xanax) dort.

Es wirkt für mich optimal weil gut dosierbar. Je nach Schweregrad der Krise kann man entweder gut durch den Tag kommen oder sich auch gleich in den seligen Schlaf schießen.

Also, meine Meinung zu tavor: Daumen runter.
Aber viele leben wiederum gut damit, von daher... Ausprobieren.
Was die NW angeht, tun sich die benzen da untereinander kaum was, glaube ich.
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