Das "noch" in Deinem letzten Satz finde ich sehr gut, denn irgendwann wird sich das mit
Sicherheit noch ändern.
Was ich auch sehr gut finde ist, dass Du Freunde hast, mit denen Du auch sprechen könntest,
wenn es Dir wirklich einmal zu viel wird. Ich denke, das solltest Du auch versuchen, anzunehmen.
Und bevor Du ihnen alles auf einmal erzählst, wäre es doch besser, Schritt für Schritt, nach und
nach, immer ein bisschen mehr zu erzählen, meinst Du nicht? Dann kannst Du ja auch sagen
"Es wird mir gerade zuviel, ich erzähle lieber ein anderes Mal weiter" - das werden Deine Freunde
dann mit Sicherheit auch akzeptieren. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Du Dich ihnen gegenüber
nicht zu sehr verschließt, da sie sonst vielleicht (sofern sie nicht wissen, weshalb Du schweigst)
denken könnten, dass Du ihnen nicht vertraust oder ähnliches. Verstehst Du, was ich sagen
möchte?
Solche Dinge allein aufzuarbeiten, finde ich gar nicht mal einfach und auch nicht unbedingt
erstrebenswert. Es kann leicht passieren, dass man sich derartig ungünstig in den Gedanken
verfängt, dass man in eine völlig falsche Richtung driftet. Hat man zum Beispiel einen Thera-
peuten an seiner Seite, kann der einem dabei helfen, die Probleme aus einer anderen Sicht zu
sehen und man bekommt Denkanstöße, durch welche man sich vielleicht auch besser öffnen
kann. Ich möchte Dich nicht dazu überreden, eine Therapie zu machen - keineswegs! Aber
eine Überlegung ist es wert, oder?
Ich denke, dass Du das Aufarbeiten dieser Dinge nicht zu lange "hinauszögern" solltest, da
der Druck sonst ja immer größer wird. Je länger man sich "versteckt" und seine Gefühle ver-
birgt, desto schwieriger wird es, sie zuzulassen und darüber zu sprechen...
So, von meiner Seite war es das für diese Nacht erstmal, ich muss leider jetzt vom PC weg!
Aber wenn Du hier noch schreibst, werde ich Dir gleich "morgen" nach dem Aufstehen ant-
worten! Ich wünsch Dir eine gute Nacht!