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Sternengucker:
Ich kam als Mensch der trauerte.
Doch ihr habt mich ruhig gestellt -
Meine Meinungsfreiheit mir genommen.
Mein Recht.
Ihr habt mich festgehalten -
Meine Freiheit mir genommen.
Mein Recht.
Ihr habt mein Tagebuch gelesen -
Meine Privatsphäre  mir genommen.
Mein Recht.
Ihr habt mich ruhig gestellt.
Ich wirkte gefühlslos und kalt.
Innerlich jedoch schrie ich.
Innerlich zerrte Unruhe und Trauer an mir.
Gefühle die ich nicht rauslassen konnte und durfte.
Gefühle die rauswollten.
Die raus mussten.
Ich wollte schreien.
Ich wollte weinen.
Ihr habt mich ruhig gestellt.
Es ergab sich mir kein anderer Ausweg
als zur Rasierklinge zu greifen.
Ich wollte meine Gefühle rauslassen.
Ich musste still sein.
Schnitt für Schnitt -
entwichen sie.
Die Unruhe.
Der Druck.
Das innerliche Brennen.
Ihr habt mich ruhig gestellt.
Aber ich habe meinen Weg gefunden.
Ich musste still sein.
Und ich bin es geblieben.
Ich dufte gehn weil ich nun ruhig war,
mein Mund war verschlossen.
Die Klinge sprach für mich.
Ich kam als hilfesuchender Mensch
und ging
als stiller mensch mit dem Gefühl -
die Rechte seines Lebens genommen zu bekommen.
Nun lerne ich, dass mein Körper nur mir gehört.
Ich lerne, dass ich NEIN sagen darf -
Zu jedem.
Nun lerne ich, nicht ruhig zu sein.
Ich lerne zu weinen wenn ich traurig bin.
Ich lerne zu schreien wenn ich sauer bin.
Ich lerne zu reden wenn ich Kummer habe.
Ja, ich lerne dass ich meinen Klingen-Mund nicht mehr brauche...


Warum dieses Gedicht?
Es ist mein wahrscheinlich ehrlichstes Gedicht .. an mich und an euch.
Zum einen möchte Ich mich bei denen entschuldigen, die sich sorgten und immer wieder aufs neue von mir enttäuscht wurden, weil ich immer wieder "zurückfiel".
Besonders einem Menschen der es immer wieder "sehen" musste.. auch wenn ich es verbergen wollte. möchte ich sagen, dass ich gelernt habe, dass ich stärker werde und es schaffe über meinen Kummer zu reden.
Zum anderen möchte ich endlich lernen mich bestimmten Situationen und Gefühlen zu stellen und nicht zur Klinge zur greifen und davon zu laufen. Ich setze hier einen Schlussstrich der mich und auch andere bestärken soll.. über Gefühle und so zu reden.. statt "Druck abzulassen".. Auch wenn es schwer ist..

silent_water:
wow...ich wünsch dir viiiiel Kraft!!!
Und Zuversicht...
gruss, silent

Nostalgia:
Hallo, Stern.

<sich schnell was wuenscht.. Du weißt ja.. (:

<weint leise. Ich finde es mutig & genauso denke ich auch, siehe meinen Thread Zitate & Weisheiten.

Ich moechte weinen, wenn ich traurig bin.
Ich moechte lachen, wenn ich froehlich bin.
Ich moechte schweigen, wenn ich stumm bin.
Ich moechte.. moechte nicht...
...abstumpfen!

Deshalb weine ich nun, weil ich traurig bin.
Ich lache nicht, weil ich nicht froehlich bin.
Ich schweige nicht, weil ich innerlich schreie.

silent_water:
@melan
...ein schlimmes gefühl wunderbar umschrieben, Süsse...
(...hab dir grad beim rauchen gehn ein Sternlein gepflückt (rüberreich!)...hoffe, es gefällt dir...leuchtet nämlich ganz dolle:-))

Ina:
@ Gucker: Dein Gedicht - und vor allen Dingen das, was dahinter steckt - finde ich einfach nur super!
Du beweist sehr viel Stärke, finde ich - und deshalb wünsche ich Dir auch weiterhin viel Kraft, dass Du
das alles so schaffst, wie Du es Dir vorgenommen hast!

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