Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Depression... Ich kann nicht mehr...  (Gelesen 46578 mal)

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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #495 am: 08 Dezember 2016, 18:47:00 »

Nun ist bei mir auch mal wieder der Punkt, an dem ich einfach nicht mehr weiter weiß, ich mit meinen Nerven am Ende bin. Seit Oktober bin ich jetzt schon in der Therapie, soll lernen wieder einen normalen Tagesablauf zu bekommen und jeden Tag Aktivitäten machen, an denen ich Spaß habe. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich drehe mich nur im Kreis. Ich bin seit Tagen wieder nur am heulen, frage mich was das alles noch für einen Sinn macht. Wozu quäle ich mich jeden Tag rum, wenn doch eh nichts besser wird? Ich könnte es, wenn ich wöllte, auch ganz einfach und schnell beenden und hätte nie wieder Probleme. Warum eigentlich nicht? Wer würde mich schon vermissen? Wahrscheinlich niemand...

Zu Hause darf ich mir seit Wochen von meinem Freund wieder anhören, wie faul ich doch bin, dass ich nicht arbeiten gehe und mir daheim ein schönes Leben mach und er schuften gehen muss. Dass ich nie etwas in meinem Leben auf die Reihe bekomme und ein Versager bin, weil ich immernoch keine Ausbildung zu Ende gebracht habe. Dass ich ihm sein Leben versaue und er es sich so nie vorgestellt hat. Dass ich ein Leben wie ein Assi führen würde, weil ich den ganzan Tag nur zu Hause bin. Jeden Tag werd ich aufs neue nieder gemacht, ich komme mir mittlerweile selbst vor wie der größte Versager und kann langsam nicht mehr. Wenn ich so eine Last bin, wozu soll ich mir das alles noch antun? Seine Eltern setzen mich zusätzlich unter Druck, sagen ich soll endlich wieder arbeiten gehen und Geld nach Hause bringen. Ich ertrag diesen Druck nicht mehr, hab schon wieder extreme Selbstmordgedanken, weil ich langsam keinen Sinn mehr in allem sehe...

Ich will die ganze scheiße nicht mehr ertragen müssen.....
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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #496 am: 08 Dezember 2016, 19:13:36 »

Hallo LostSoul!

Gerade heute hatte ich mir wieder überlegt, dass ich schon lange nichts mehr von dir gehört habe. Ich hatte allerdings gehofft, dass das ein gutes Zeichen sei, dass du vielleicht vor lauter wiedergewonnener Energie nur so sprühst und deswegen ständig unterwegs seist.
Da habe ich mich wohl leider einer schönen Illusion hingegeben. Schade.

Ist etwas konkretes vorgefallen, was dich wieder so heruntergezogen hat? Dass du von deinem Freund und seiner Familie so niedergemacht wirst, ist natürlich gemein und alles andere als hilfreich. Meine Familie ignoriert wenigstens nur, dass ich eine Depression habe. Aber dir die Depression zum Vorwurf zu machen, das ist echt hinterfotzig. 

Darf ich fragen, wie oft du in die Therapie gehst? Vielleicht bräuchtest du häufigere Sitzungen? Ich verstehe gut, dass du ungeduldig bist, aber Oktober ist jetzt noch nicht so lange her. Psychotherapie kann keine Wunder vollbringen, sie braucht vor allem Zeit.

Am liebsten würde ich dich jetzt ganz fest in den Arm nehmen und ganz doll drücken. Du bist kein Versager! Ich hab's schon öfter gesagt und ich wiederhole mich gerne: Diese schlauen Leute, die depressiven Menschen nichts als Vorwürfe machen, sind dumme kleine Arschlöcher (sorry), die keine Ahnung haben wovon sie reden. Wer von denen würde auch nur 2 Wochen einer ausgeprägten Depression überleben? Keiner!
Lass dir also von niemandem erzählen, dass du schwach, faul oder ein Versager bist. Das bist du nicht!
Eines Tages wirst du deine Depression besiegt haben - und dann werden alle staunen was du so alles erreichen kannst!

Nur nicht unterkriegen lassen!
LG Fool
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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #497 am: 08 Dezember 2016, 19:46:28 »

Hey Fool...

Ich hatte ehrlich gesagt auch gehofft, dass es langsam mal bergauf gehen würde, es mir endlich besser geht. Aber leider ist das Gegenteil der Fall. Eine Zeit lang hatte es ganz gut funktioniert, ich hatte jeden Tag viel unternommen, mir ging es besser. Jetzt bin ich allerdings wieder in einem Loch, aus dem ich alleine irgendwie nicht mehr rauskomme. Ich bin nur am heulen, und selbst wenn ich es noch so sehr versuche kann ich nicht damit aufhören. Alles wirkt so sinnlos, als ob es nie wieder einen Ausweg geben wird...

Naja etwas Konkretes vorgefallen ist nicht, es sind halt die permanenten Kommentare von anderen die mich runterziehen. Es tut weh zu hören, dass man nie etwas auf die Reihe bekommt und ja eigentlich nur ein faules Schwein ist, was keinen Bock zum arbeiten hat. Ich weiß, eigentlich sollte ich es nicht an mich ranlassen, aber das schaff ich nicht. Ich komme mir vor wie ein Nichtsnutz, dessen gesamtes Leben verkorkst ist... Wenn es wenigstens ignoriert werden würde wäre ich ja froh.. Stattdessen kann ich mir jeden Tag nur Vorwürfe anhören. Dass ich mich nicht so haben soll und es ihm auch schon oft schlecht ging. Dass ich sein Leben versaue mit meiner angeblichen Krankheit. Darum denke ich auch, dass alle besser dran wären, wenn ich nicht mehr hier wäre. Ich erreiche ja scheinbar eh nichts.

Ich gehe einmal in der Woche zur Therapie. Öfter Termine sind leider nicht möglich, da er ja auch noch andere Patienten hat.. Keine Ahnung ob es mir besser gehen würde, wenn ich öfter Sitzungen habe. Ich versuche ja auch oft, dass was ich in den Sitzungen lerne bzw. die Ratschläge die ich bekomme auch in die Tat umzusetzen, gelingt mir auch oft. Nur wenn es von außen trotzdem immer alles so niedergemacht wird bringt einem die beste Therapie nichts... Ich nehme mittlerweile auch Tabletten zum schlafen, weil ich sonst einfach nicht mehr zur Ruhe komme, auch wenn ich weiß, dass ich wohl irgendwann abhängig davon werde.. Und leider hat auch mein Alkoholkonsum in den letzten Wochen wieder stark zugenommen. :(

In den Arm nehmen, das ist genau das, was ich manchmal einfach brauche. Solche Kleinigkeiten, einfach zu wissen, dass jemand da ist, dem es wichtig ist, dass es mir gut geht.. Nur leider hab ich hier niemanden.. Ich habe versucht Freundschaften aufzubauen, hatte auch schon paar Mal Besuch von Leuten. Aber meistens läuft es darauf hinaus, dass sie nur von sich erzählen und gar nicht versuchen meine Probleme anzuhören. Dabei möchte ich doch einfach nur mal verstanden werden oder eben mal in den Arm genommen werden. Ich fühl mich so verdammt allein gelassen....

Ja ich denke auch, dass diejenigen es keine lange Zeit überleben würden, wenn sie selbst mal in meiner Situation stecken würden. Nur leider sind sie nicht in meiner Situation und können es somit auch nicht nachvollziehen.

LG LostSoul

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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #498 am: 08 Dezember 2016, 20:31:29 »

Liebe LostSoul,

dann lass mich doch mal einen ganz und gar unchristlichen Gedanken hegen und deinen liebreizenden Angehörigen eine richtig schöne depressive Episode von nicht mehr als 2 Wochen Dauer an den Hals wünschen. ^^

Ich dachte es mir, dass es nichts Konkretes gab, aber ich wollte nur sicher gehen. So zum Verständnis. Leider höhlt ja auch steter Tropfen den Stein, da muss man gar nicht mit Hammer und Meisel ansetzen.

Das mit dem Alkohol ist natürlich auch so eine Sache. Ich nehme ja jetzt keine ADs mehr - und da frage ich mich schon warum ich dann eigentlich nichts mehr trinken sollte. Hilfreich ist er sicher nicht, aber manchmal ist es das vielleicht doch wert sich zumindest kurzzeitig besser zu fühlen.

Ach männo. Am liebsten würde ich mich jetzt ins Auto setzen, zu dir fahren und dich einfach mal ganz lange im Arm halten. Dann könntest du mir alles erzählen und ich würde versprechen zuzuhören ohne dich zu unterbrechen oder irgendwelche dummen Kommentare abzugeben. Schade, dass das nicht geht.

Fühl dich ganz feste gedrückt!

LG Fool
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Leniluu

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #499 am: 09 Dezember 2016, 11:02:13 »

Hallo LostSoul und Fool,

Ich wollte euch beiden nur mal sagen, dass ich euch und eurer Ratschläge und eure Art sehr sehr lieb gewonnen habe und euch beide sehr Mag!

@LostSoul
Ich kann dich sehr sehr gut verstehen, ich kann mich auch schlecht zu etwas aufraffen. Daher bin ich jetzt seit einer Woche bei meinen Eltern untergekommen, auch weil das alleine wohnen im Moment echt doof ist. Weißt du was vll eine ganze gute Idee wäre, hast du mal an ein Ehrenamt gedacht. Du würdest unter Menschen kommen und da gibt es Leute die es wirklich ernst meinen mit Freundschaften. Ich selbst hab auch in einem Cafe gearbeitet das von ehrenamtlichen geführt wurde und habe sehr liebe Menschen kennengelernt. Leider wird das zur Zeit umgebaut und naja das ist schade. Außerdem hättest du einen Termin in der Woche, wo du raus musst und unter Menschen kommst. Meine Therapeutin hat gemeint bei mir ist auch eine soziale Phobie dabei, die meine Depression wahrscheinlich ausgelöst hat. Ich kann ihr Recht geben, weil ich mich echt einsam fühle manchmal.
Was vll auch eine Idee wäre, eine Selbsthilfegruppe, da sind Leute die das kennen und die dir zu hören. Ich war jetzt auch schon zweimal bei einer und es war an sich echt gut, zu hören das ich nicht alleine bin.
LostSoul gib nicht auf. Was ich immer von dir lese, das ist alles so herzlich und offen und hilfsbereit. Ich denke und weiß du bist ein unglaublich toller Mensch. Leider nutzen das viele aus, dass kenne ich auch sehr gut, deswegen auch das Gefühl von Einsamkeit. Oder magst du Tiere? Dann vll Hunde ausführen im Tierheim, dann bist du nich alleine und an der Luft. Aber was ich dir wirklich empfehle ist ein Ehrenamt. Du hilfst damit und fühlst dich nützlich und bewirkst etwas. Denk bitte mal darüber nach.

Vlg
Leniluu
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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #500 am: 09 Dezember 2016, 11:04:37 »

Liebe Lenilu,

danke für die Blumen. Das Kompliment gebe ich gerne zurück.

Deinen Vorschlag finde ich auch sehr überdenkenswert - auch wenn es für mich technisch z.Zt. nicht möglich wäre - und deiner Einschätzung von LostSoul schließe ich mich bedingunslos an.

Viele Grüße
Fool
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Leniluu

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #501 am: 09 Dezember 2016, 11:12:07 »

Kurzer Nachtrag. LostSoul hast du mal drüber nachgedacht ne Weile woanders hin zu gehen. Also zu deinen Eltern oder so. Einfach etwas wo du dich geborgen fühlt, grade jetzt zu Weihnachten. Weil faul bist du nicht und lass dir das nicht einreden. Manchmal denke ich das auch von mir, dass ich denke ich bin einfach nur faul, aber das stimmt nicht. Das ist die Krankheit. Und es ist unglaublich, dass dein Freund und seine Eltern dich so runter machen. Wie verblendet muss man sein. Du kannst mir auch gern eine PN schicken, wenn du einfach mal alles rauslassen willst!
Lg
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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #502 am: 09 Dezember 2016, 11:26:06 »

Hey ihr beiden.

Ich danke euch für eure lieben Worte und kann das alles auch nur so zurückgeben. Sowas baut mich wenigstens ein kleines bisschen auf, zu wissen, man ist nicht alleine mit dem ganzen Mist.

Oh ja, ich würde liebend gerne so einigen Leuten eine Depression an den Hals wünschen, gerne auch für eine sehr lange Zeit. Ich will gar nicht aussprechen, was ich manchmal für Gedanken habe.. Was ich gern mit gewissen Menschen tun würde. Ich glaub man würde mich sonst sofort einbuchten... Ich hab einfach soviel Hass und Wut in mir, aber kann sie nirgendwo rauslassen. Das ist ja das schlimme, es staut sich immer mehr und mehr in einem an und irgendwann kommt es dann zum Nervenzusammenbruch. Und dann führt eins zum anderen. Ich weiß gar nicht wie viel ich gestern wieder getrunken habe, auf jeden Fall bin ich irgendwann mitten in der Nacht auf meinem Sofa wach geworden und mir ging es so elend wie schon lange nicht mehr... Ich will doch einfach nur, dass es irgendwann aufhört. :(

Und wie kommst du ohne ADs zurecht Fool? Hast du es denn geschafft die mit einmal sofort abzusetzen oder nur langsam? Ich hoffe für dich, dass du gut ohne zurecht kommen wirst. Ich will es ja auch ohne Medikamente schaffen, nur ist die Frage wie lange ich die Situation noch aushalte ohne komplett durchzudrehen..

Ja, das ist wirklich sehr schade, dass das nicht geht.. Genauso ein Freund wäre es, den ich bräuchte. Jemand der einfach nur da ist, mir zuhört und mich vielleicht auch mal etwas nettes sagt anstatt immer nur mit Vorwürfen zu kommen. Leider wohnen die besten Menschen immer viel zu weit weg...

@Leniluu: Naja ich schaffe es ja schon, etwas zu tun. Soll ich ja von meinem Therapeuten aus machen, jeden Tag einen Tagesplan erstellen und dann versuchen soviel wie möglich zu unternehmen. Nur leider kann ich auch während irgendwelcher Aktivitäten nicht richtig abschalten, im Kopf arbeitet es weiter. Es ist ein Teufelskreis, aus dem ich einfach nicht mehr rauskomme. :( Ich könnt auch manchmal einfach so aus dem nichts anfangen zu heulen, selbst wenn ich grad irgendwo draußen unterwegs bin. Das macht mich fertig, dass ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle hab..

Das mit dem Ehrenamt ist eine gute Idee, da werd ich mich mal informieren was es da so gibt in meiner Nähe. Ich muss unbedingt irgendwie neue Leute kennen lernen. Das ständige allein sein wird immer unerträglicher. Ich hab zwar auch immer Angst vor neuen Leuten, aus Angst wieder abgelehnt zu werden. Aber irgendwann muss man ja mal den ersten Schritt machen.. Will mich nicht komplett zu Hause isolieren, das macht alles nur noch schlimmer.
Um eine Selbsthilfegruppe hab ich mich schon gekümmert, da hab ich nächste Woche einen Termin. Mal schauen wie das wird. Hab nur irgendwie Angst, dass mich die Probleme der anderen dann noch mehr runterziehen..
Tiere mag ich auch gern, viel lieber als Menschen. Wenn ich eine größere Wohnung oder ein Haus hätte, dann hätte ich mir sicher schon einen Hund zugelegt. Aber das mit dem spazieren gehen mit Tierheim Hunden ist auch keine schlechte Idee.
Danke für die guten Ratschläge, werde es mir zu Herzen nehmen und mich mal informieren. :)

LG LostSoul
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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #503 am: 09 Dezember 2016, 11:27:20 »

Ja darüber hab ich auch schon nachgedacht, nur will ich meine Eltern nicht noch zusätzlich belasten.. Sie waren schon oft genug fertig wegen mir. :/
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Leniluu

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #504 am: 09 Dezember 2016, 11:55:46 »

Huhu,

Schön dass meine Ratschläge etwas bringen.

Das mit dem runterziehen bei der SHG kann ich gut verstehen und das dachte ich am Anfang auch. Es war auch am Mittwoch noch etwas merkwürdig, aber du wirst sehen du wirst auch viel mit den lachen. Die sind ja nicht alle hochgradig depressiv und es gibt da ja auch immer Themen. Außerdem wirst du es nie wissen, wenn du es nicht ausprobierst. Und das tust du und darauf bin ich sehr sehr Stolz.
Und wegen deinen Eltern. Da kann ich ja nur von meinen sprechen, aber die sind froh dass ich hier bin und die sehen wie es mir geht und mich ablenken können und mir somit helfen können. Weil wenn sie dich nicht sehen, dann mach sie sich eher Gedanken...wie geht es ihr grad und was können wir tun usw.. ich will damit sagen , dass du sie nicht mit deiner Anwesenheit belastest. Sie werden eher froh sein, dass sie was machen können bzw dir so helfen können. Denk einfach mal darüber nach. Grad zu dieser Jahreszeit glaube ich würde es dir auch gut tun. Ich bin ganz erstaunt, wie gut es mir tut bei ihnen zu sein und reden zu können. Anfänglich dachte ich, dass es Versagen ist, wieder zu mama und papa zu gehen. Aber das ist es nicht.
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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #505 am: 09 Dezember 2016, 13:39:22 »

Hallo Zusammen!

@LostSoul, danke der Nachfrage. Bin jetzt seit 2 Wochen "pillenfrei" und es geht mir wirklich gut. Das einzige Problem ist, dass ich immer noch mit den Nebenwirkungen zu kämpfen habe. Keine Ahnung wie lange ich die Dinger noch hätte nehmen können bis ich irgendwann das Zeitliche gesegnet hätte. Immerhin hoffe ich, dass meine miserablen Blutwerte von den ADs kommen. Wenn nicht habe ich so richtig ein Problem.
Ich hab die Drogen tatsächlich von jetzt auf gleich abgesetzt, was aber kein großes Problem war, da ich sowieso nur sehr niedrige Dosierungen bekommen habe. Mein Körper ist irgendwie nicht an künstliche chemische Stoffe gewöhnt - ich reagiere da immer sehr heftig. Hey! Ich kann mittlerweile noch nicht mal ein Paracetamol einwerfen ohne dass ich danach im wahrsten Sinne des Wortes kotzen muss.
Immerhin könnte ich jetzt wieder jederzeit etwas trinken. Klingt doch auch nicht schlecht. :-?

Ach so, von dem "einbuchten lassen" würde ich dringend abraten. Nur so als Anmerkung am Rande.

Ein offenes Ohr möchte ich dir aber gerne anbieten.

Alles Liebe

Fool
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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #506 am: 11 Dezember 2016, 12:01:35 »

Hey ihr..

Die Situation zu Hause hat sich mal wieder beruhigt, es kamen wie immer Entschuldigungen, dass ja alles gar nicht so gemeint war wie es gesagt wurde. Langsam weiß ich auch nicht mehr was ich davon halten soll und wie lange ich dieses hin und her noch mit mache. Als ob es mir nicht eh schon mies genug geht...

@Leniluu: Ja mal schauen, wie es bei der Selbsthilfegruppe wird. Durch das jahrelange Mobbing hab ich jedes mal Angst neu in irgendeine Gruppe reinzukommen aus Angst vor Ablehnung. Ich kenne es ja nicht anders, egal wo ich hinkomme werde ich ausgegrenzt oder es wird sich über mich lustig gemacht. Ich will das alles nicht nochmal durchmachen müssen, deswegen meide ich eigentlich so gut es geht irgendwelche Menschengruppen...
Mit meiner Mutter hab ich letztens ein längeres Gespräch am Telefon geführt und ihr alles mal erzählt. Ihre Unterstützung hab ich auf jeden Fall und sie haben auch gesagt, wenn ich will kann ich jederzeit vorbei kommen. Sind zwar 100km und ewig kann ich auch nicht bleiben, hab ja auch immer Termine hier in meiner Stadt. Aber mal ein, zwei Tage würden mir sicher gut tun...

@Fool: Das freut mich, dass es dir gut geht ohne die Pillen. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass die Tabletten nur die Symptome aber nicht die Ursachen bekämpfen und das deswegen keine Dauerlösung sein kann. Auch wenn ich zur Zeit selbst jeden Abend etwas zum einschlafen nehme, aber davon muss ich auch langsam mal wegkommen. Willst du denn wieder was trinken? Ich wäre froh, wenn ich dem Alkohol mal widerstehen könnte, aber irgendwie will es nicht klappen...

LG LostSoul
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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #507 am: 11 Dezember 2016, 12:38:01 »

Liebe LostSoul,

das mit dem Alkohol ist so eine Sache. Ich finde nicht, dass er so ein schreckliches Teufelszeug ist wie der User der sich in meinem anderen Thread so unmissverständlich (und wie ich fand einigermaßen arrogant) geäußert hat. Eines ist jedenfalls sicher, ich möchte nie wieder so viel trinken wie früher.

Ist es nicht merkwürdig, dass die Leute die Dinge nie so meinen wie sie es sagen? Warum sagen sie dann nicht einfach mal was sie meinen?
Vielleicht sollte man diese Frage tatsächlich mal den richtigen Leuten stellen.

Ich selbst bin im Augenblick etwas verunsichert. - Blödsinn, Fool, sag es wie es ist! - Also gut, ich habe eine Scheißangst, dass ich es doch nicht schaffe.
Da kommen gerade viele Dinge zusammen, die Probezeit-zwischen-beurteilung, die damit verbundene "Straf-"Versetzung in eine neue Abteilung, das Absetzen der Medis damit ich wieder normalen Schichtdienst machen kann und rein körperliche Probleme. Ich habe zwar wenig Bedenken, dass ich den Dienst psychisch schaffe, aber physisch? Auf Station läuft man doch ziemlich viel, u.a. Unmengen an Treppen - da verschlägt es mir z.Zt. sofort den Atem.
Andererseits bleibt mir keine Wahl. Wenn ich nicht beweise, dass ich voll belastbar bin, dann kann es mir passieren, dass ich am Ende der Probezeit wieder auf der Straße stehe. Und dann kann ich mir wirklich gleich eine Wasserpistole kaufen und mich damit vom 1Meterbrett ins Schwimmbecken stürzen.

Mobbing war bei mir in der letzten Therapiesitzung auch ein Thema. Hätte ich nur meine Klappe gehalten! Gegen Ende der Sitzung hatte ich das Gefühl, dass meine Therapeutin von den Vorfällen weit härter getroffen wurde als ich - dabei hat sie doch gar nichts damit zu tun. Trotzdem wurde sie immer unruhiger. Vielleicht war es auch etwas was sie in mir gesehen hat, oder wahrzunehmen glaubte, ich weiß es nicht. Jedenfalls wollte sie mich partout nicht gehen lassen ohne mir noch einmal das Versprechen abzunehmen, dass ich weder mir noch irgendjemand anderem etwas antun werde. Geht's noch? Es hat ihr nicht mal gereicht, dass ich ihr versicherte, sie müsse sich keine Sorgen machen.
Glücklicherweise wartete dann schon die nächste Kundschaft. Wer weiß, vielleicht wäre sie sonst noch auf die Idee gekommen, mich wegen potentieller Selbst- und Fremdgefährdung einzuweisen. ;-)
Nee, eigentlich überhaupt nicht lustig wenn du merkst, dass dich dein Gegenüber als gefährlich einstuft. Das hatte ich schon mal. Grauslich! Irgendwie geht es mir seit dieser Sitzung überhaupt nicht mehr so gut.

Schön, dass du mit deiner Mutter reden konntest. Bis zu meinen Eltern sind es zwar nicht mal 100 m - trotzdem schaffe ich es nicht mit ihnen mal ein Gespräch zu führen.

Ich wünsche euch allen noch eine schöne Adventszeit!

LG Fool
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LostSoul

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #508 am: 14 Dezember 2016, 16:12:22 »

Hey...

Ja ich finde auch nicht, dass es ein Teufelszeug ist. Aber ich hab eben leider das Problem, dass ich oft zur Flasche greife, wenn es mir schlecht geht und das ist ja bei einer Depression bekanntlich ziemlich oft der Fall.. Will nur nicht, dass irgendwann meine Leber schlapp macht, weil ich es übertrieben habe. Gegen ein Bier zum Feierabend oder mal einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt hab ich nichts, aber bei mir wird es leider immer mehr als nur das eine Bier...

Ja das ist wirklich merkwürdig.. Seitdem sich mein Freund entschuldigt hat ist er irgendwie wie ausgewechselt, so nett und verständnisvoll. Keine Ahnung ob es da einen Schalter im Kopf umgelegt hat. Am besten gar nicht erst drüber nachdenken. Ich glaube manche Leute trauen sich nicht, dass zu sagen was sie wollen, wer weiß das schon...

Ich glaub dir, dass du Angst hast vor dem was kommt. Die Frage ist, ob du das überhaupt willst? Also wieder normalen Schichtdienst machen? Wenn du jetzt schon Bedenken hast, ob du es schaffst wird das sicher seine Gründe haben. Andererseits ist es natürlich an der Zeit wieder nach vorn zu schauen.. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg, dass alles so klappt wie du es dir wünschst. Mir gehts übrigens genauso, kaum musste ich paar Treppen steigen krieg ich kaum noch Luft.. Aber bei mir liegts wohl am Asthma was ich hab.

Heute war Mobbing auch wieder ein Thema, irgendwie war es heute anders als sonst.. Als ich erzählt habe hätte ich fast angefangen zu heulen und das ist eigentlich gar nicht meine Art, vor "fremden" Leuten meine Gefühle rauszulassen. Macht mir irgendwie Angst. Aber andererseits zeigt es ja nur, wie sehr sich das alles in mein Gehirn eingebrannt hat, dass ich es immer noch nicht verarbeitet habe. Schon traurig in was für einer scheiße ich nun stecke nur weil solche Idioten damals in der Schule meinten mich fertig machen zu müssen... Aber ich hab auch was positives aus der Sitzung mitgenommen, denn mein Therapeut hats geschafft mir endlich mal bewusst zu machen, dass es egal ist was die anderen denken, vorallem was meine Zukunftsplanung angeht mit dem Abitur, denn ich muss glücklich sein und nicht die anderen...

Hmm, komisch, dass deine Therapeutin immer Angst hat, du könntest dir etwas antun. Erzählst du denn von solchen Dingen? Ich mein einfach so kommt man doch nicht auf die Idee oder?

Ja bin auch echt froh, dass ich meine Eltern habe, die sind zurzeit die einzigen in meinem näheren Umfeld die mich wirklich verstehen. Heute hat mich übrigens eine Klassenkameradin angeschrieben was ich habe, warum ich schon solange in der Berufsschule fehle. Hab aus dem Affekt heraus geschrieben, dass ich eine Depression hab, könnt mich jetzt schon wieder in den Arsch treten dafür.. Denn eigentlich geht es niemanden etwas an.

LG LostSoul
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hardworking fool

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Re: Depression... Ich kann nicht mehr...
« Antwort #509 am: 14 Dezember 2016, 21:21:32 »

Hallo Soul.
Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, dass du von deiner Depression erzählt hast. Bei mir auf Arbeit habe ich mich auch einer Kollegin anvertraut und die hilft mir wirklich sehr. Mit ihr kann ich gut reden und sie versteht es. Besser als meine Therapeutin. :'(
Ich hab übrigens noch nie von irgendwelchen Aggressionen in der Therapie erzählt. Manchmal kann ich mir nicht helfen , aber ich glaube, dass meine Thera manchmal einfach davon ausgeht, dass jemand in meiner Situation um sich schlagen müsste.
Sie fragt auch dauernd "macht sie das nicht wütend? " Leider habe ich in über 40 Jahren, davon mehr als 10 im Schuldienst gelernt meine Gefühle absolut zu unterdrücken. Ich kann mich wirklich gut beherrschen. Zu gut.
Ich glaube eher, dass meine Psychotante Angst hat was passieren würde wenn ich mal ausflippe.
Wie war das mit dem Dresdner der von ein paar Wessis gemobbt wurde?Er hat sie gewarnt: Treibt es nich zu weid! Sonsd werd ich aggressiv!
Da lachten sie: ein Sachse der ausflippt! Haste sowat schon gehört?
der Sachse: geheert hab ich das och noch nich,.aber ich schdells mer schregglich vor!
Ganz ehrlich!  Wenn ich mal die Beherrschung verliere möchte ich auch nicht dabei sein. ;-) ^^

Ist aber schon ein bisschen merkwürdig mit meiner. Thera. Das Thema Alkohol interessiert sie nicht die Bohne dabei halte ich es für sehr wichtig. Selbst - bzw Fremdgefaehrdung sehe ich überhaupt nicht, aber sie fängt immer wieder damit an. Dabei wuerde ich nie jemand etwas tun. Ich hätte viel zu viel Angst vor dem Knast.
Alles Gute für dich und noch eine schöne Adventszeit.
Fool
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