Wenn es nur um eine, oder einzelne Situationen ginge, oder sich "nur" in einem konkreten Gespräch so dargestellt hätte, dann bestünde die Chance zu erfassen woran, an welcher Ausdrucksform oder Weise es gelegen haben könnte.
Nun erlebe, empfinde ich das aber so oft, in so vielen unterschiedlich verlaufenden Gesprächen und Situationen, mit so unterschiedlichen Abläufen, dass es kaum mehr möglich ist daraus ein Muster zu entnehmen oder zu erkennen. Zumindest nicht in einer Form, die es dir ermöglicht es frühzeitig zu bemerken.
Da gibt's die Situationen, in denen du schon sehr früh erkennst, dass es von dem wegdriftet, wovon du geredet hast. Du versuchst gegenzusteuern, nachzulegen mit anderen Formulierungen, mit anderen Erklärungsversuchen, mit anderen Darstellungen und/oder Vergleichen. Mit nur geringem oder gar keinem Erfolg.
Da gibt's die Situation, in der du schilderst, erzählst, erklärst, und den Eindruck hast, du wirst verstanden. Und plötzlich kommt ein Satz, eine Vorgehensweise, und du bist platt. Kannst diesem Zug nur noch verblüfft und sprachlos nachschauen, und verstehst es einfach nicht.
Bezöge sich dieses Erleben auf nur eine Person, oder auf nur ein Thema, dann bestünde eine reale Chance, der Sache auf den Grund zu kommen und irgendwann ergründen zu können, woran es liegt. Was der Auslöser ist, wo die Problematik ist.
Erlebst du es aber mit verschiedenen Personen, in den verschiedensten Situationen, mit den unterschiedlichsten Themen, in allen Facetten des Wegdriftens, aneinander vorbeiredens, ....... dann wirds schwierig bis unmöglich.
Unterm Strich bleibt dir nur die Erkenntnis,
.... man hat nicht die Worte aufgenommen und verarbeitet, die du tatsächlich gesprochen hast. Man hat nicht deren konkreten Sinn benutzt.
.... man sieht nicht hin, wie es sich wirklich zugetragen hat. Man sieht nicht die Reihenfolge in der was abgelaufen ist, man sieht nicht die Entwicklung die sichtbar/erkennbar stattgefunden hat.
Es wird dir gesagt,
.... schau mal hin, was er/sie gesagt hat, und was damit ausgedrückt werden wollte.
.... sieh mal hin, wie er/sie ist, und wie dieses Verhalten zu deuten ist.
.... gehe doch drauf ein, wie dieser Mensch ist.
.... zeige Verständnis für dessen Verhalten, Vorgehensweise, Wünsche.
.... und reagiere darauf mit Gelassenheit, Professionalität, drüber stehen.
Es wird dir vermittelt,
.... was der/die andere sagt soll gehört werden.
.... wie sich diese Person verhalten hat soll gesehen werden.
.... wie dieser Mensch ist soll berücksichtigt werden.
.... und darauf sollst du entsprechend eingehen und reagieren.
Und wo bleibst du selbst?
Wer soll zuhören was du dazu sagst oder gesagt hast?
Wer soll drauf achten wie du dich verhältst oder verhalten hast?
Wer soll dich als Menschen berücksichtigen?
Wer soll auf dich eingehen?
Bin ich dazu verdonnert, immer der sein zu sollen und zu müssen, von dem erwartet und gefordert werden kann?
Kann ich das gleiche nicht auch für mich erwarten?