Aber hallo, dass ich ihn "in mir trage"?!?! Da kann ich vor sexuellen Assoziationen die Interpretationen gar nicht sehen!! Aber ich versuchs spaßeshalber doch mal:
a. Der Mensch findet sich auf Fotos hässlich und es ist eine blöde Ausrede.
b. Der Mensch ist in dich verknallt und missversteht ganz bierernst deine Bitte nach einem Foto, das du nur brauchst, um eine alberne Collage zu basteln.
c. Der Mensch befürchtet, dass du in ihn verknallt bist und möchte das nicht manifestieren, indem er deiner Bitte nachkommt.
d. Der Mensch ist in dich verknallt, so wie du in ihn und er möchte wirklich, dass du sein Bild in deinem Herzen trägst, weil das viel romantischer ist, als ein Foto in der Brieftasche.
Ja, liebe Fee,
da fragst du genau die Frage, die ich mir auch stelle. Wer bestimmt, was angemessen ist? SenderIn, EmpfängerIn, die gesellschaftlichen Konventionen, Vorurteile, Gewohnheiten, Mutti, das Selbsthilfebuch, meine Exfreundin...ach, Thera vergessen...
Bei mir sind es meistens die Menschen, denen ich zu viel bin, zu viel will.
Es ist zu viel, wenn ich quasi ununterbrochen an einen Menschen denke, zu dem ich nur eine berufliche Beziehung habe. (Das bedeutet nämlich, dass ich in ihn verliebt bin.)
Es ist zu viel, wenn ich jemanden, in den ich nicht verliebt bin, mehr als einmal im Monat treffen möchte. (Das bedeutet nämlich, dass ich doch in ihn verliebt bin.)
Es ist zu viel, wenn ich mir einen intensiven, persönlichen Austausch wünsche. (Das bedeutet nämlich, dass ich in ihn verliebt bin.)
Hiermit möchte ich einfach meine Vermutung aufzeigen, dass nicht das "zu viel" zu viel ist, sondern die Gedanken/Vermutungen/Interpretationen dahinter. Die Bedrängung, die jemand empfindet, rührt also nicht von dem vielen Treffenwollen oder dem Wunsch nach Austausch, sondern von der Befürchtung, ich sei in ihn verliebt.
Aber manchmal lege auch ich selber den Maßstab fest, wie ich in meinem Anfangsbeitrag geschrieben habe. Ich fand die Heftigkeit meiner Gefühle einfach unerklärlich und unangemessen.
Ach, und dann gibt es da diese Wenn-Dann-Formeln, nach denen alles kategorisiert wird und die weitverbreitete Gültigkeit haben: z.B. wenn mein Partner "fremdgeht", dann verletzt mich das. Es ist schwer für mich, dazu eine andere Meinung zu haben, die von den Menschen um mich herum anerkannt wird. Manchmal wünsche ich mir, dass der Mensch, von dem ich hier gerade schreibe, sich mal ne Viertelstunde hinsetzt und überlegt, was AUßER Verliebtheit hinter meinem Verhalten stecken könnte...
Na, ich geh dann mal ins Bett und träum ein bisschen weiter...
Gute Nacht.