hey gypsy.. hey :-)
In Zeiten der Not ist es vorteilhaft, die Dramatik aus der Situation zu ziehen,
sag ich mir immer.
Die Not
ist dramatisch genug.
Was ist denn das grösste Problem zur Zeit?
Die Angst.
Die Angst in der Nacht.
Die Angst der Nacht.
Wenn du allein bist?
Ist es anders, wenn du an der Seite von B. liegen kannst?
Die Angst
steigert sich.
Kann ich so was von verstehen, dass dich das zermürbt, gypsy!
Die Angst wird zu Grauen.
Das sind schwere Zeiten, in denen die Angst
zu Grauen wird.
Aber gut.
Es gibt sie eben.
Lass mich fragen, gypsy:
ich hab irgendwo im Hinterkopf, dass du dich auch in Welten bewegst, in denen du Kontakt zu einer Naturreligion suchst?
Weiss jetzt auch nicht, wie ich es besser sagen kann - sorry. :-)
Es zieht dich an.
Der Gedanke, dass es Wesenheiten gibt, die es zu ehren gibt.
Die in der Natur leben.
Und dort walten.
Irgendwie so?
Ich kenn mich da nicht so aus, aber
bei den Indianern gehört es dazu, wenn man um eine Vision bittet,
um besser zu verstehen, wofür das eigne Leben einem gegeben ist,
dass man dann
durch die Nächte der Ängste, durch die Nächte des Grauens muss,
wenn man dorthin gelangen will,
wo die machtvollen Bilder wohnen.
Sicher, wenn man davon liest, klingt selbst das
irgendwie schön und erhaben. ;-)
Davon lesen
und selbst erleben
ist oft zweierlei. ;-))
Es sind deine eignen Ängste, gypsy -
es gibt sie nicht ausserhalb von dir.
Dein Grauen
ist in dir, gypsy -
es kann nicht leben
ausserhalb von dir.
Es IST nicht, gypsy.
Es ist deine eigne Vorstellung.
Von der Welt.
Wie du sie
bisher
verstanden hast.
Das einzige, was ich wirklich weiss, was hilft bei Angst,
ist zusamengefasst in diesem kleinen Satz:
wo Liebe ist, kann Angst
nicht sein.
Wie könnt das praktisch greifen, bei dir?
Es ist ein Fluss der Angst, durch den du waten musst.
Umd manchmal: schwimmen.
Wenn es ein grosser Fluss ist,
kommt es einem so vor,
es gäbe nix mehr
ausser ihm.
Als sei er
die Welt.
Aber, gypsy: er ist nicht die ganze Welt
Und du weisst das. Tief in dir drin.
Es ist ein Fluss.
Versuche nicht ihn zu ergründen. ;-)
Durchwate ihn.
Und lass dich nicht mitziehen,
mit seiner Richtung.
Behalte deine
fest im Blick.
Deine Richtung?
Die Liebe, gypsy -
das Ufer, auf dem B. steht.
Und wohin dein Herz
dich leitet.
Für ihn, für das, was du dort leben willst,
lohnt es sich, diesen Fluss zu durchwaten, gypsy.
Und wenn es sein muss, auch mal ein Stückle zu durchschwimmen.
Es sind deine Gedanken, die ich da grad aufschreib.
Und ich denke, du weisst es. :-)
Du
hast es so erlebt.
Konkrete Seile, die du durch die nächste Nacht spannen kannst?
Damit du danach greifen kannst,
wenn du nicht mehr ruhig denken kannst?
Die dir helfen, die Richtung nicht zu verlieren?
Körperlich: Lichterkette. :-) Unbedingt.
Radio am Bett kann auch helfen.
Mir selbst hilft auch, mir einen Gegenstand mit ans oder ins ;-)Bett zu nehmen,
mit dem ich mich wehren kann.
Tun
ist immer die Lösung aus der Erstarrung.
Etwas tun.
Der Gegenstand erinnert mich daran.
Dass ich es kann.
Ich konzentriere mich darauf, wie ich ihn einsetzen kann, ganz konkret..
Allein schon das Vorstellen eigner Aktivität
rettet mich aus dem Treibsand der Erstarrung
auf den festen Boden der Wirklichkeit.
Auf dem ich nicht mehr nur ohn-mächtig warten muss,
was nu wieder für Schreckliches wohl passieren wird.
Auf dem ich selbst
wirken kann. Mit meiner eignen Macht.
Tun halt.
Wirklichkeit schaffend!
Und nicht nur: erleidend.
Seelisch: imaginiere deinen Fluss der Ängste, deines Grauens.
Und: das andre Ufer.
Für das es sich so lohnt, dieses Abenteuer zu wagen.
Stell dir B. vor, dort auf dem andren Ufer.
Und spüre, wie du zu ihm willst.
Du hast so recht, gypsy
du spürst es so deutlich:
du hast ihm mehr zu geben
als deine eigne Hilflosigkeit.
hey... :-))
Du hast ihm
so viel mehr zu geben.
Stell ihn dir vor, mit allem, was du an Glaube an die Liebe in dir hast, gypsy.
Sicher, es ist mühsam.
Und immer wieder musst du deine Aufmerksamkeit
dorthin lenken, immer wieder immer wieder.
Nu, keiner hat gesagt, einen Fluss zu durchwaten
wäre nicht mühsam, gypsy.
Es hat auch etwas märchenhaftes, gypsy
wie du da durch diesen Fluss watest,
den Blick fest auf das andre Ufer gerichtet.
Auf dem B. steht.
Und nichts andres tun kann, als fort
zu warten.
Auf dich.
Und immer wieder dich zu rufen.
Wenn er Sorge hat,
du vergisst, wofür du dich auf diese Reise gemacht hast.
Irgendwann versteht man, dass die Märchen
keine netten Geschichten zum Träumen sind.
Sondern gelebt werden wollen.
Wenn man es denn will: leben.
Wirklich leben.
Wirklich lieben.
Wenn man es denn will.
Wenn der Ruf in einem
deutlich geworden ist.
Auch wenn man ihn
so ganz und gar nicht versteht.
Und geistig? aller guten Dinge sind drei. ;-)
Nu, ein Schürhaken neben dem Bett oder ein Messer im Bett
hilft, wenn es Ängste sind.
Wenn es Grauen geworden ist, helfen sie nicht mehr so wirklich.
Aber es gibt etwas ähnliches, gypsy.
Du hast ein Messer an deiner Seite, ein Kreuzschwert, ein Schwert...
irgend so was hat jeder.
Fass an deine Seite dann weisst du, was es ist.
Deins.
Wichtig ist nur eines: ziehe es niemals.
Es ist dir nicht gegeben um zu zerstören, gypsy.
Du musst es ja auch nicht. :-)
Ein Griff dorthin reicht.
Es wirkt.
Ohne es zu ziehen.
Es wirkt.
Immer.
Wirken ist Wirklichkeit erschaffen, gypsy. :-)
Einfach deine Hand dorthin legen, gypsy.
Dafür ist es dir gegeben.
Und den Gedanken fest auf den einen Satz gerichtet:
du BIST nicht!
Es gibt dich nicht wirklich.
Du bist nur eine Vorstellung von mir.
Ich kann durch dich hindurchgehen. Denn
es gibt dich nicht.
Nicht wirklich.
Es erfordert viel Mut, diesen Satz auch wirklich umzusetzen
und auf das Grauen zuzugehen
und hindurch.
Ganz fest dran zu glauben.
Obwohl die Sinne rebellieren. ,-)
Es sind Scheinriesen, unsre Grauen.
Allerdings sehen wir das erst, wenn wir durch sie hindurchgegangen sind.
Und ich meine das sehr praktisch, gypsy.
Auf sie zugehen.
Und dann diesen einen Schritt wagen.
In sie hinein.
Ganz konkret, gypsy.
In diese Gestalt, die sie einnimmt, gypsy.
In diese Gestalt hineintreten.
In diese furchterregende Gestalt
hinein.
Mit dem festen Glauben dran:
du BIST nicht!
Du bist nur meine eigne Vorstellung.
Es liest sich so leicht.
Es gehört zu den wirklich schweren Herausforderungen. Denen wir uns stellen müssen.
Zumindest: zu den wirklich Erschreckenden.
Was wenn es nicht so ist?!
Wenn es eben doch: IST?!
Ich kenn keinen, der das nicht denkt.
Fühlt!
Kurz vor
diesem einen atemberaubenden Schritt hinein
in die fruchterregende Gestalt hinein.
Die uns sich da in den Weg stellt.
Was immer für eine Gestalt sie angenommen hat.
Unsre Angst.
Unsre ureigne schlimme Angst.
Und auf der überpersönlichen Ebene?
Es wird einen Grund haben, gypsy,
warum du diese Flussüberquerung wagen sollst.
Und: bestehen sollst.
Mehr weiss ich da auch nicht.
Diese Ebene entzieht sich unsren vorrausschauenden Gedanken.
erst hinterher
wird manches klar.
Und das meiste, nehm ich einfach mal an, ;-)
wird uns eh