Als ich heute das letzte Blech Lebkuchen aus dem Ofen genommen habe, war die Küche schon wieder aufgeräumt und die Backsachen abgewaschen. Das hat mich richtig zufrieden gemacht. Außerdem sind die Lebkuchen dieses Mal 100%ig so, wie ich sie haben möchte. Keine Kompromisse.
Das ist das Gute daran, wenn du dich von deiner seit 35 Jahren besten Freundin so entfremdest, dass die jahrelang eingefleischten Rituale nicht mehr gemeinsam vollzogen werden. Es war heute das erste Mal seit - ich würde mal schätzen - 20 Jahren, dass ich die Lebkuchen alleine gebacken habe. Erst fühlte ich mich völlig überfordert, aber ich habe es einfach auf zwei Tage aufgeteilt: gestern Orangeat/Zitronat hacken, Oblaten schneiden, Lebkuchengewürze mahlen, Zutaten abwiegen, Mandeln enthäuten (zur Deko), Nüsse und Mandeln mahlen; heute Zutaten verarbeiten, Teig auf Oblaten streichen, backen.
Und so war es völlig entspannt. Ich freue mich zutiefst über diese Erkenntnis, dass ich nicht nur niemanden dafür brauche, sondern dass es mir alleine damit besser geht. (Nur meine Mitwohnis waren ein bisschen satt davon, dass ich die korsische CD ununterbrochen habe laufen lassen - fünf mal oder so ...)