Hallo liebe Deja
Keinesfalls musst du deine Eltern pflegen, da kannst du schlicht nein sagen!
Meine Freundin Karen, die leider den Freitod gewählt hatte, konnte genau diesen Gedanken auch kaum ertragen. Ich selber werde weder meine Mutter finanziell unterstützen, wenn sie bedürftig würde (weiss man ja nie), noch werde ich sie in irgendeiner Form pflegen. Zwingen kann uns keiner dazu, zum Glück gibt es bereits hinreichende Bundesgerichtsurteile, die Kinder welche emotional-, psychisch und sexuell von ihren Eltern ausgebeutet wurden, von einer allfälligen Unterhaltspflicht entbinden.
Für Aussenstehende mag dies herzlos erscheinen, was mir aber egal ist!
Natürlich hast du es besser als ich gemacht, du hattest die Kraft den Kontakt weitgehend abzubrechen, den hätte ich nie gehabt, ich habe einfach immer gehofft, dass sie einmal anerkennen wie gut ich wirklich bin, also beruflich u.s.w. Hat sie natürlich nie!
Die Meinung direkt ins Gesicht sagen, hat sie niemals geduldet, denn sie fing immer sofort an zu weinen, worauf mein Stiefvater, sie sofort in die Arme nahm und tröstete, also war sie erneut mein Opfer, die Arme!
Sie hat mir im Alter von 30 Jahren vorgeworfen, was ich IHR als Kind alles angetan habe. Mir hat es sofort die Sprache verschlagen, ICH ihr...
Natürlich war ich kein Musterkind, aber wer erwartet dies noch von einem Kind das im Alter von 5 zum ersten Mal versuchte sich das Leben zu nehmen? Meine Mutter hatte immer nur, mich vergewaltigende Männer gewählt und dann sich noch gewundert, dass ich massiv schwierig war...
Dann schleppten sie mich zu einem Psychologen, der mir so eine Angst eingejagt hatte, dass ich fortan immer geflüchtet bin, wenn ich merkte, dass sie mich zu ihm bringen wollten...
Was mir am allermeisten gebracht hat, endlich zu akzeptieren dass dies alles ein Teil meiner Geschichte ist, die sich nicht mehr verändern lässt war, dass ich erkannt habe, dass meine Mutter nicht wirklich böse war/ist, sondern wirklich unheilbar schwer geisteskrank. Alle ihre strafbaren Handlungen an mir und ihren Sadismus hat sie völlig verdrängt, sie existieren nicht mehr, darum fühlt sie sich auch nicht schuldig.
Ich hatte einmal die Gelegenheit mit Prof.Volker Dittmann zu reden der Arzt für Forensische Psychiatrie ist und ich fragte ihn, wie Mörder mit ihrem Wissen und ihrer Schuld weiter leben können. Er sagte, dass es keine Schuldgefühle geben würde, denn die Taten sind oftmals total verdrängt und somit quasi nicht mehr erinnerbar. Genau so muss es sich mit toxischen Eltern verhalten, denn wer könnte schon sorglos mit so einer Schuld weiter leben?
Die Agressionen die du beschreibst hatte ich auch sehr lange, vor allem in zwischenmenschlichen Bereichen habe ich sie verbal ausgelebt, egal wer mir zu nahe kam wurde massiv verletzt. Ich fand sofort die Schwachpunkte und drückte erbarmungslos drauf. Mich erstaunt heute noch warum dies nicht alle abgeschreckt hatte.
Als ich erkannte dass ich meinen Schmerz so weiter gebe, was mir natürlich kurzfristig auch gut tat..., sah ich mich genötigt etwas dagegen zu unternehmen, denn ich hatte immerzu jene bestraft die es gut mit mir meinten, aber eigentlich hätte ich es an meiner Mutter ausleben sollen, was diese ja nicht zuließ.
Ich besuchte einen Kurs über Transaktionsanalyse, der mich unglaublich erkennen ließ wie ich mich verhielt und ich lernte wie ich künftig auf Menschen zugehen konnte, ohne diese zu verletzen. Außerdem fing ich an meine meist eher negativen Bewertungen über andere total einzustellen. Ich übte mich täglich in Toleranz. Eigentlich bin ich heute sehr stolz darauf, dass mir dies gelingt. Ich sehe bei allem nun beide Seiten und langsam fange ich an zu verstehen und zu akzeptieren , warum ich so bin wie ich bin und ich fühle mich gut dabei.
Heute weiss ich, dass ich keine kleine Null, keine kleine Schlampe, keine dumme Kuh, keine hässliche dicke Pute, keine Versagerin bin die nichts auf die Reihe bekommt und dass die doofen Sprüche wie:" Du bringst mich noch ins Grab" nur darauf aus-zielten mich klein zu machen und ihr das Gefühl gaben jemand zu sein, denn im Grunde treffen alle mir ein-geflüsterten Attribute ausschließlich auf meine Mutter zu! Ihr Sadismus, um ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren war grenzenlos und ganz klar strafbare Handlungen, allerdings bezweifle ich, dass ein Strafvollzug wirklich genutzt hätte um einzusehen was sie tatsächlich verbrochen hat, dazu ist sie wirklich zu krank.
Liebe Deja, WIR machen es besser als sie!
Alles Liebe
Epines