Hallo Bubble,
ich habe grade mal alles hier durchgelesen und ich finde, Du machst es alles richtig gut.
Du wirst es vielleicht mit einem Kopfschütteln lesen.
Es gut machen...obwohl es Dir nicht gut geht?
Du machst es aber, weil Du dich intensiv mit Dir beschäftigst. Gefühle kennen lernen, du erkennst, wann die Depression schlimmer wird...und wann es gut ist.
Dein Weg geht nur langsam...dränge dich nicht schneller machen zu wollen. Akzeptiere, dass es halt Zeit braucht.
Die Muskelentspannung ist ein wichtiger Punkt. Lerne deinen Körper kennen. Fühle spannung und entspannung.
Mir hat es immer beim einschlafen geholfen...mit Kopfhörer, dass keine Hintergrundgeräusche ablenken können.
Was ich bedenklich fand ist, dass Du freiwillig Zuhause arbeiten willst.
Lass es...gehe zur Arbeit und nutze die Zeit, was anderes zu sehen.
Das Zuhause bleiben fördert eher den Rückzug. Und da kommt man schwer wieder raus. Man fühlt sich grade mit Depressionen alleine wohler...als unter Leuten.
Und genau da musst du kämpfen, dass es nicht soweit kommt.
Ich weiß, dass es unglaublich schwer ist und an vielen Tagen auch überwindung kostet...aber du kannst es schaffen.
Nimm es als übung...wenn das Gefühl kommt, ich kann nicht...frag dich...warum du nicht kannst.
Würdest du dich besser fühlen..wenn du alleine bist...oder würde es das schlimme Gefühl vielleicht sogar verstärken?
Wenn du die Türe dann hinter dir zu machst...und auf der Arbeit begegnest du jemanden...der dir ein lächeln schenkt...meinst du nicht, dass du dann zurück lächeln würdest?
Auch wenn es vielleicht anfangs ein gestelltes lächeln ist....die Chance, dass es irgendwann ein echtes lächeln ist...solltest du nutzen.
Aber auch hier...du musst dich zwar ab und zu zwingen...pass aber dennoch gut auf dich auf.
Es wird nicht immer klappen...du wirst bestimmt ab und an den Weg zur Arbeit nicht schaffen....thats it...dann aber wieder am nächsten Tag.
Erlaube Dir, auch mal etwas nicht zu schaffen. Nur achte darauf, dass du immer wieder versuchst...dieses Gefühl zu überwinden.
Mir hat die Arbeit sehr geholfen. Ablenkung, mal nicht nur nachdenken, sondern abschalten.
Das dauert...aber vielleicht hilft es dir irgendwann.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Rückschläge tun weh...man zweifelt...aber akzeptiere, dass es so ist.
Deine Kinder sollten wirklich wissen, dass es da eine Krankheit gibt, die einen traurig macht. Das sie aber nicht lebensbedrohlich ist...
Deine Kinder dürfen nicht das,Gefühl kriegen...dass es was ist, woran man sterben könnte. Verlustängste wären das Ergebnis.
Spreche mit deinem Psychologen...wie man das Kindern am besten erklärt.
Deine Tochter geht ihren Weg...und du wirst die Momente genießen, wenn sie dich besuchen kommt.
Du wirst dich freuen...wenn Du merkst, wie sie ihr Leben meistert. Du wirst lächeln...wenn dir auffällt, wie viel sie von Zuhause mitnimmt. Damit meine ich Rituale...die Art, wie sie manche Dinge macht. Du wirst staunen, wie viel Kinder vom gelernten Familienleben mit in das eigene Zuhause übertragen.
Ich habe das auch durch...und ich freue mich immer wieder, wenn ich sehe, was ich ihr vermittelt habe und wie sie das in ihrem eigenen Zuhause weiter führt.
Das was ich lernen musste war, Freunden und Familie erklären, was mit mir los ist.
Wie sollen sie dich verstehen...wenn sie nicht wissen, wie es dir geht?
Zurück ziehen...wird vielleicht als “kein Interesse“ gewertet. Obwohl es ja gar nicht so ist.
Ich selbst konnte nicht sprechen...ich habe ein Buch gekauft und es meinen Eltern gegeben...danach meinen Geschwistern....dann meinen besten Freunden.
Als dann die ersten Fragen kamen...wusste ich, sie versuchen zu verstehen.
Richtig verstehen werden sie es nicht. Nur wer Depresdionen mal gefühlt hat...kann es nachvollziehen.
Ich höre jetzt mal auf zu schreiben... 😊
Aber bitte mach genauso weiter...es wird ein langer und schwerer Weg...aber man kann es schaffen, mit Depressionen zu leben.
Sie werden immer da sein...aber sie werden schwächer...du musst sie annehmen, als einen Teil von Dir.
Ich habe ca. 8 Jahre gebraucht.
Ich habe noch heute Phasen, wo es mir nicht gut geht...wo ich verletzlich bin, wo ich mich angegriffen fühle.
Aber man kann lernen, damit umzugehen.
Ich werde bei Dir weiter mitlesen...und ich wünsche Dir für DEINEN Weg...ganz viel Kraft.
Lg
Mond