Hallo Sergio,
wie versprochen kein Sterbenswörtchen mehr zum Thema,
aber ein paar persönliche Zeilen an Dich. Ich finde "das gehört sich".
In Anbetracht der Schwere meiner Bezichtigung ist es Dir gelungen, meiner Unterstellung trotz aller verständlichen Empörung mit Humor zu begegnen.
Zugegeben, meine Verdächtigungen waren absurd, ja skurill, aber mir wäre es nicht gelungen drüber zu lachen.
(Ironischerweise saß ich gestern mit Dreitagebart vor Deinen Zeilen.)
Weniger zu meiner Verteidigung als vielmehr als Erklärung will ich Dir sagen, dass ich gestern morgens zu keinem klaren Gedanken in der Lage war.
Seit meinem letzten schweren Kollaps vor nunmehr rund sechs Jahren ist der Sicherungskasten in meinem Oberstübchen etwas instabil.
Damals war ich das mittelbare Opfer einer Verleumdung nein eines Rufmords im engsten Verwandtschaftskreis, der an Infamie und Bösartigkeit wohl nicht zu überbieten ist - ja teuflisch war, schlicht und ergreifend teuflisch- und nicht unwesentlich zu meinem Zusammenbruch beigetragen hat. Selbst nichtdepressive Mitbetroffene hatten erhebliche Mühe damit fertig zu werden.
Die Folgen für mein Leben waren verheerend und ich habe damals unverzeihliche Fehler gemacht, unter denen ich in Form von Gewissensbissen bis heute leide. Weil ich einer Lüge aufgesessen bin.
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, musste ich kurz nach meiner Entlassung aus der Klinik den bitteren Verrat und die Falschheit eines sogenannten Schönwetterfreundes über mich ergehen lassen, was mich erneut in die Klinik beförderte.
Diese schmerzlichen Erfahrungen im realen Leben haben dazu geführt, dass ich auf jede Form von Unaufrichtigkeit hochgradig paranoid reagiere. Inzwischen zwar nur mehr kurzzeitig, aber immer noch.
Wie eine schwarze Viper schlängelt sich der Verfolgungswahn durch meine Gehirnwindungen und vergiftet meine Gedanken.
Die Umwelt erscheint mir als finsterer bedrohlicher Ort der Lüge, Intrige und Verschwörung. Und alsbald traue ich allen alles zu, was es an Gemeinheit gibt- eben weil ich es tatsächlich und am eigenen Leib erfahren musste.
In dieser "umnachteten" Verfassung äußerte ich den aberwitzigen Verdacht. Zum Glück kam ich schnell wieder zur Besinnung, auch Dank @nubis´ Einschreiten.
Es tut mir leid, Dir derlei zugetraut und unterstellt zu haben, aber genaugenommen hatte es mit Dir und Deiner Person nichts zu tun. Ich will mich nicht herausreden, aber bedank Dich bei den Menschen, die mir das angetan haben.
Ich hoffe, Du bist nicht mehr allzu sauer auf mich. Ich habe einen Dachschaden.
Lieben Gruß
Sintram