Autor: Violetta
« am: 05 Oktober 2021, 09:37:38 »Hallo Klaus,
solche Sachen, wie nicht gut genug, nicht sportlich genug, etc. habe ich in der Jugend auch gehört. Mein Weg persönlicher Weg, um solchen Worten ihre Macht zu nehmen, war folgendes Vorgehen: Als erstes habe ich in meiner Erinnerung danach gesucht, wer was gesagt hat. Dann habe ich stellvertretend für diese Person einen Besenstiel an den Tisch gelehnt und ihm meine Meinung gesagt. Ein Gespräch sah dann etwa folgendermaßen aus: "Du behauptest ich sei nicht sportlich. Was für einen Quatsch redest du da eigentlich! Ich gehöre zu den besten Weitspringern und Mittelstreckenläufer in der Klasse und habe bei den Bundesjugendspielen eine Ehrenurkunde errungen. Das kann man nur, wenn man sportlich ist. Bevor du weiter Bullshit redest, überlegt erst mal, was du sagst."
Ganz wichtig war für mich das laute Aussprechen. Das hat mich zuerst viel Überwindung gekostet, war aber notwendig, um aus dem Gesagten Nachdruck zu verleihen. Damit wurde ich vom schweigenden (kindlichen) Empfänger, zu einem Erwachsenen, der Grenzen setzt und die Wahrheit ausspricht.
(Ehrenurkunde: In den 1970er und -80er Jahren höchste Auszeichnung der Bundesjugendspielen an den Schulen in S-H.)
solche Sachen, wie nicht gut genug, nicht sportlich genug, etc. habe ich in der Jugend auch gehört. Mein Weg persönlicher Weg, um solchen Worten ihre Macht zu nehmen, war folgendes Vorgehen: Als erstes habe ich in meiner Erinnerung danach gesucht, wer was gesagt hat. Dann habe ich stellvertretend für diese Person einen Besenstiel an den Tisch gelehnt und ihm meine Meinung gesagt. Ein Gespräch sah dann etwa folgendermaßen aus: "Du behauptest ich sei nicht sportlich. Was für einen Quatsch redest du da eigentlich! Ich gehöre zu den besten Weitspringern und Mittelstreckenläufer in der Klasse und habe bei den Bundesjugendspielen eine Ehrenurkunde errungen. Das kann man nur, wenn man sportlich ist. Bevor du weiter Bullshit redest, überlegt erst mal, was du sagst."
Ganz wichtig war für mich das laute Aussprechen. Das hat mich zuerst viel Überwindung gekostet, war aber notwendig, um aus dem Gesagten Nachdruck zu verleihen. Damit wurde ich vom schweigenden (kindlichen) Empfänger, zu einem Erwachsenen, der Grenzen setzt und die Wahrheit ausspricht.
(Ehrenurkunde: In den 1970er und -80er Jahren höchste Auszeichnung der Bundesjugendspielen an den Schulen in S-H.)