michael, du hast dir so viel Mühe gemacht mit deinem langen Bericht,
den du uns allen zum Lesen gegeben hast.
Ich nehme an, du wolltest Mitgefühl für deine Situation wecken dadurch.
Nu triffst du hier eher auf
ich sag mal: Befremden.
Das mag dich enttäuschen.
Bedenke aber, dass wir hier
von deiner Geschichte noch nie gehört haben.
Völlig unbeeinflusst sind.
Nur aus deiner eignen, immer subjektiven Schilderung heraus
zu solchen Gedanken kommen.
Vielleicht veränderst du einiges an deinem Bericht, wenn du solche Raktionen vermeiden willst.
An Selbstkritik wage ich nicht zu denken. ;-)
Denn eins ist klar: was immer wir dazu denken, michal,
hat als Grundlage nix anderes
als deine eigne Schilderung.
Und, michael: wir sind
keine Ausländer hier. ;-))
Das
kanns nu auch nicht sein.
:-)
Danke für die Mühe, nubis :-) und gipsy.
Was ich aufgeschrieben hab, ist nicht so ausgewogen. ;-)
Bin froh, dass ichs nicht hier reinstellen muss.
Sozialschmarotzer - ich weiss nicht.
Man ist so schnell dabei mit diesem Wort, und es richtet oft so viel Schaden an.
Ich finde, dieses Wort ist mit Vorsicht zu gebrauchen.
Zumal ich immer mal wieder damit zu kämpfen hatte,
ob ich nicht einfach nur
ein Schmarotzer bin.
Und mir einfach nur
nicht genug Mühe gegeben hab.
Ist so schnell ausgesprochen.
Und kann ganz schön Leid anrichten.
Und nicht immer: zu Recht.
Und: zumal ich es hier nicht angebracht finde.
Schliesslich arbeitet michael ja nu schliesslich.
Und lebt von seinem Einkommen.
Wohnzuschuss hin oder her.
Was mich beschäftigt, ist dein ungetrübtes Urvertrauen, michael.
Mit dem du unbeirrt Unterstützung forderst.
Aus keinem andren Grund, als dass du eben in Not bist.
Ich wünsche hier manchem so sehr ein bisschen was von diesem Vertrauen.
Es tut mir weh im Herzen, wenn ich daran denk, grad.
Und nu muss ich darüber nachdenken, dass auch son Urvertrauen
durchaus eine Kathastrophe werden kann.
Wenn man es denn nur will.
Ich habe nichts andres vorliegen als deine eignen Worte,
mit denen du dich und dein Leben
und deine Sicht auf die Dinge schilderst.
Mir ist schon kar, was du willst, dass ich draus lesen soll. ;-)
Aber ich les ganz was andres draus.
Ich als Laie les daraus,
dass da wohl eine Mutter war,
oder eine andre Bezugsperson, vermutlich weiblich, ;-)
die in dir den Glauben bestärkt hat, dass du es verdient hast, dass da immer -
egal was ist - jemand da sein wird, der für dich sorgen wird.
Dass du dich nicht kümmern musst.
Dafür bist du brav.
"Ich trinke nicht, ich rauche nicht, ich hab immer gearbeitet."
Das ist dein Credo.
Damit scheinst du das Gefühl zu haben,
dass du deinen Teil der Abmachung erfüllt hast.
Und dass du damit
die Sicherheit verdient hast, dass da jemand sich um dich kümmert.
Und dir alles wegnimmt an Schwieigkeiten.
Die das Leben da so mit sich bringen kann.
Wenn man, weils Wetter so schlecht ist in Irland,
mal so eben nach Österreich ziehen mag.
Vermutlich auch angezogen von dem magischen Bild,
dass da eine neue Mama
bei Fuss steht und dir dein Leben verzaubert.
Wie du es - vielleicht - vermisst hast.
Und doch: gewohnt bist.
Eine neue Frau, die du noch nicht mal mit deiner Liebe beglücken willst.
Und die trotzdem
für dich sorgen muss.
Rundum.
Einfach so.
Weil es eben so
stimmig ist.
Für dich.
Ich als Laie
les da noch von einem Vater was heraus,
der wohl versucht hat, seinem Sohn klarzumachen,
dass das Leben so
nicht funktioniert.
Was ihm vermutlich
den geballten Zorn von Mutter und Sohn zugezogen hat.
Und nu les ich deine ganzen, sicher zermürbenden Bemühungen der letzten Jahre
als den einen Versuch,
dem Vater klarzumachen,
dass er im Unrecht ist!
Dass er sehr wohl
dich hätte unterstützen müssen!
Dass er dich
ungebührlich behandelt hat.
Treue zur Mutter. Hochverständlich. ;-)
Und von verzehrendem Hass auf den Vater,
der endlich einsehn soll, dass er im Unrecht ist. Und du
im Recht.
Dass er dich so was von gequält hat damit.
Dass er dir nicht geholfen hat.
Und dazu noch gar kein Unrechtempfinden hat dabei.
Das
hast dafür dann du.
Du empfindest es als ein einziges Unrecht, michael.
was immer dir angetan wird.
Egal ob dir - gar nicht selbstverständlich! - geholfen wird -
es ist immer!
nicht genug!
Immer!
ist es nicht genug.
Ich weiss nicht, ob ich das noch richtig im Kopf hab. Aber war es nicht so,
dass du Himmel und Hölle versucht hast in Bewegung zu setzen,
weil du so frieren musstest. Im ersten Winter?
Am Ende des Winters kam die Tochter des Vermieters
und hat dir gezeigt, wie der Ölofen funktioniert.
Ab da
wars wohlig warm bei dir.
(Ich sollte noch mal durchlesen, obs wirklich so war. Es ist so schwer zu glauben.)
Du hast Himmel und Hölle und ohne Krankenschein alle möglichen psychiatrischen Möglichkeiten
in Bewegung gesetzt.
Und: in Anspruch genommen!!
Wieso eigentlich sollen sie
für dich
umsonst arbeiten?
Und nicht dran gedacht, dem nächsten Heizungsmonteur oder einen Nachbarn
10 Euro in die Hand zu drücken und zu sagen:
"Nu erklär mir mal in drei MInuten, wie ich so nen Ölofen bedienen kann." ????
Und das ist der zweite Punkt, den ich doch noch ansprechen will:
wir leben in einer Demokratie.
Egal, wie wir zufrieden sind damit.
Die Idee der Demokratie ist der Versuch einer Antwort
auf die Willkür der Mächtigen.
Das, was vorher eben herrschte. In dem Land.
Die Willkür der Mächtigen.
Das heisst, dass es in einer Demokratie immer auch eine Stelle gibt,
an die man sich wenden kann,
wenn einem Unrecht geschieht.
Von einem Mächtigen.
ZB einer Behörde.
Die entscheidet.
Die hat ja schon die Macht.
Dass es diese Stellen gibt, dass sie finanziert werden,
das zahlen wir alle.
Weil wir das so wollen.
Weil uns das wichtig ist.
(Ich will jetzt keine Diskussion lostreten, dass sehr wohl viele nicht zu ihrem Recht kommen.
Und ich teile andys Meinung, dass solange Politik und Wirtschaft nicht strikt getrennt werden,
es immer zu solchen Machtmissbräuchen kommen wird.
Es ist mir nur wichtig grad, herauszustellen,
dass es - gemessen an den Alternativen -
doch ne verdammt gute Idee ist.
Und es wert ist verteidigt zu werden!)
Wenn ich jetzt ma bedenke, wieviele dieser Stellen
du nu schon angerufen hast.
Und alle
mussten sich damit beschäftigen. Sich nen Kopp machen.
Was das allein
wohl insgesamt nu schon gekostet hat?
Ich zahl nu wenig Steuern.
Weil ich sehr wenig verdien.
Aber n Cent von mir wird auch dabei sein.
Hoff ich mal.
Und nicht in Panzern. ;-)
Ich bin nur ein Winziger unter all diesen vielen Menschen, die ihren Cent nu auch abgegeben haben.
Damit du
und alle
die Möglichkeit bekommen,
wenn ihnen Unrecht geschieht, von den Mächtigen,
um ihr Recht zu kämpfen.
Damit wir alle
nicht schutzlos sind. Vor Willkür.
Ich bitt dich nu, dir ernsthaft mal zu überlegen,
ob du unser Geld
nu nich schon genug ausgegeben hast.
Dass du nicht auch noch amnesty international eingeschaltet hast,
dafür bin ich dir wirklich dankbar.
Ich schätze ihre Arbeit so.
Das nu meine Schnitte, die ich rausgelesen hab.
Aus deinen Zeilen.
Andre werden dich vermutlich besser verstehn.
hey :-)