Hallo Daniel,
ich glaube, du hast die Situation absolut richtig analysiert. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Gehirn aus Selbsterhaltungstrieb die Emotionen erst einmal ausschaltet wenn sie zu überwältigend werden. Ich bin kein Experte, aber ich meine mich zu erinnern, dass ich etwas ähnliches mal über Menschen die Traumatisches erlebt haben oder PTBS gelesen habe.
Bei manchen ist es allerdings eher so, dass sie über Jahre hinweg gelernt haben ihre Gefühle so sehr zu unterdrücken, dass ihnen irgendwann der Zugang dazu fehlt. (Das kommt mir zumindest so vor.)
An sich ist diese Gefühllosigkeit nur ein weiteres Symptom das bei Depressionen auftreten kann.
Wie man seine Emotionen zurück bekommt ist eine sehr gute Frage. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in deinem Fall vielleicht genauso spontan wieder kommen wie sie verschwunden sind, normalerweise würde ich aber sagen, dass du dabei unbedingt professionelle Hilfe brauchst. Wenn du noch nicht in Therapie bist, würde ich mich an deiner Stelle unbedingt erst einmal an deinen Hausarzt wenden und mir so schnell wie möglich einen Profi suchen der dir hilft. Unter Umständen könnte hier sogar eine psychiatrische Notfallambulanz hilfreich sein. Je länger du wartest dir Hilfe zu suchen desto schwieriger könnte es unter Umständen werden.
Aber vielleicht kommt es ja auch von allein wieder wenn du mit jemanden reden kannst. Selbst die Telefonseelsorge oder ein Pfarrer kann da möglicherweise hilfreich sein.
Alles Gute!
Fool