Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann. Wie gehe ich mit einem Rückzug in einer depressiven Episode um, wenn meine Bekannte sich nicht meldet, keine Reaktion auf SMS? Der Kontakt ist bedeutend weniger geworden von ihrer Seite aus. Und ich mache mir ehrlich gesagt ziemlich Sorgen, ich wohne nicht um die Ecke und gerade wenn einem der andere wichtig ist, macht man sich so seine Gedanken. Klar ich kann für sie keine Verantwortung übernehmen. Ich war viel für sie da und das hat ihr auch gut getan. Als sie noch mehr geschrieben hat, sagt sie, dass sei Gold wert, was ich tue, ich sollte einfach immer schreiben. Ich frage mich, ob das jetzt noch immer gültig ist.
Wenn ich nicht schreibe, kommen ihr Gedanken, ich interessiere mich nicht für sie, was natürlich Quatsch ist. Ich stecke in diesem Zwiespalt von meiner Seite aus den Kontakt wie bisher weiterzuführen, um solchen Gedanken vorzubeugen.
Andererseits fühle ich mich, als ob ich dann zu viel nerve, weil schließlich ist ja auch der Wunsch der Ruhe da. Warum sonst Rückzug? Sie ist mit sich beschäftigt, das sehe ich ja. Und es ist natürlich auch schwierig überhaupt ein Thema zu finden, wenn der andere nicht immer oder einsilbig antwortet. Denn eigentlich will ich ja zuhören. Ich will keine Fragen stellen und auch nicht nur von mir erzählen und vor allen Dingen auch nicht immer wieder dasselbe schreiben. Eigentlich würde ich sie gerne mal in den Arm nehmen, geht aufgrund der Distanz aber eher selten.
Vor allen Dingen bekommt sie nicht den Dreh sich einzugestehen, dass sie krank ist. Und funktioniert weiter.
Ich frag mich wieviel Kontaktangebot ist tragbar und ab wann ist es zuviel? Ist es in einer depressiven Phase unmöglich zu sagen:" ich brauche jetzt Zeit für mich, ich möchte jetzt nicht, dass du mir im Moment schreibst, melde dich dann und dann." Also Absprachen zu treffen?
Oder hat ein Depressiver dann die Angst, dass dieser Kontakt für immer weg ist? Meistens weiß sie es selber nicht, was ihr gut und was ihr schlecht tut.
Ich weiß ja auch, dass sie immer denkt, sie sei eine Belastung für mich. Sie hat es ja lange Zeit angenommen und sich mir viel mitgeteilt. Sicherlich ist es auch so, dass jetzt die Kraft nicht mehr da ist, besonders, weil sie in ihrem beruflichen Leben unbedingt weiter funktionieren will. Ich frag mich, wie lange das noch geht?
Wahrscheinlich werde ich sowieso keine Antwort finden, denn es ist bestimmt individuell verschieden.
Ganz liebe grüße an alle von euch