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Stille...

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Ina:
Ja doch, Deinen ersten Beitrag habe ich mit Sicherheit gelesen, war mir nur gerade nicht sicher.
Also Depressionen entstehen ja nicht nur durch eine schlechte Kindheit - es kann super viele andere
Gründe für Depressionen geben, zum Beispiel Mobbing, Einsamkeit, sehr schlechte Erfahrungen mit
anderen Menschen, körperlicher und psychischer Missbrauch, Probleme auf der Arbeit oder in der
Schule, Schulden, Süchte wie Drogenprobleme oder Alkoholsucht, Essstörungen... Da kann sich über-
all eine Depression draus entwickeln.

Ich habe gerade nochmal Deinen Beitrag gelesen. Du hattest ja geschrieben, dass Du Deine Gefühle
nie zeigen konntest / "durftest" und immer die Starke spielen musstest. Ich denke, dass dieses Auf-
stauen der Gefühle vielleicht einfach nicht länger geht bei Dir und dass Du sie jetzt "einfach" mal
lernen musst, rauszulassen! Da entsteht ja ein wahnsinniger Druck, wenn man nie über sich spricht
und alles in sich reinfrisst - das ist doch sehr belastend für die Psyche!

silent_water:
da hast du recht...was mir letztens schon in den Sinn kam, was vielleicht der Auslöser sein könnte, dass ich langsam erkenne, dass ich wirklich n problem habe, war 1. dass ich jetzt n paar Wochen Auszeit hatte (bis zunm nächsten Job, der am Freitag anfängt, da hört das mit dem "Zeit haben" wieder auf) und die Beerdigung von meinem Opa...das war sehr makaber...ich sass da und konnte die Tränen nicht mehr halten, aber ich wollte sie halten, denn 1. kann ich es nicht ertragen, vor andren Menschen zu heulen, schon gar nciht vor meiner Mutter (is ja klar...Krankheit, kindheit etc) und 2. hatte ich wirklich Probleme mit ihm...wir hatten jahrelang Streit...ich kann nicht sagen, dass ich noch sauer bin, aber ich bereue auch nicht, es bis zu seinem tod gewesen zu sein, aber ich wollte nicht weinen um ihn, als Art von Protest...verstehst du, was ich meine? Ich bin schon fast ausgeflippt, als meine Mutter liebevoll meine Hand nehmen wollte, um mich zu tröten...ich hab vorsichtig die Hand weggezogen, weil ich es aus Scham und trotz nicht ertragen konnte...ach, ich weiss auch nicht...aber tut gut, mit dir darüber zu reden gerade!

Ina:
Klar verstehe ich, was Du meinst!

Es klingt schon irgendwie danach, dass es mit Deiner Mutter zutun hat beziehungsweise damit,
dass Du Deine Gefühle immer gelernt hast zurückzuhalten. Somit ist es jetzt natürlich auch noch
immer sehr schwierig, Gefühle überhaupt nur zuzulassen, obwohl das ja eigentlich so wichtig ist.
Kannst Du denn vor anderen Menschen gefühlsbetonter sein, vor Freunden z.B.? Man kann es
auf jeden Fall lernen, sich nach und nach immer mehr zu öffnen - das hat natürlich viel mit
Vertrauen zu tun und damit, ob die betreffende Person sich selbst auch vor Dir öffnet, damit es
eben nicht einseitig ist (wodurch man sich dann ja wieder irgendwie blöd fühlt).

Das Problem, mit meiner Mutter nicht über meine Gefühle und Gedanken sprechen zu können,
habe ich teilweise auch. Ich musste das in meiner Kindheit / Jugend nämlich auch stark zurück-
halten und musste immer stark "sein" (spielen!). Ich kann mit ihr nur sehr sachlich, aber eben
nicht wirklich aus dem Herzen heraus, sprechen. Zum Vergleich, zu meiner Mutter würde ich
sagen "Es geht mir sehr schlecht und ich habe starke Suizidgedanken" - zu meinem Freund da-
gegen "Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr leben, ich fühle mich, als würde ich hier nicht
hergehören, fühle mich so fehl am Platz".. So ungefähr. Das konnte ich am Anfang auch nicht,
habe es mit der Zeit aber einfach gelernt, weil ich ihm immer mehr vertrauen konnte (wir sind
seit etwa drei Jahren zusammen).

Ina:
Ach ja, es freut mich, dass es Dir gut tut, ein wenig darüber zu schreiben!
Das ist doch schon mal ein guter Anfang :)

silent_water:
Also zu meiner Mutter würde ich nichts dergleichen sagen...egal, wie bescheiden es mir gehen würde, ich würde es ihr gegenüber nie zugeben...ich will auch nicht, dass sie sich Sorgen macht und glaub mir: Sie macht sich IMMER Sorgen um mich und mein leben, gerade weil sie wohl denkt, dass sie extragut auf mich aufpassen muss, wegen der zeit damals. ich bin deshalb auf gewisse Weise auch sehr froh, dass ich jetzt wieder ins Ausland gehe, auch wenn ich mich damit meinen Problemen weniger stellen muss...mit freunden kann ich sehr gut reden komischerweise, bin aber dann sehr sachlich und erzähle es, als wäre ich ein Arzt...es geht mir in dem Moment dann also auch nicht wirklich nach...wenn ich merke, es fängt an mich zu berühren, wechsle ich das Thema oder gehe schleichend über in ein thema, das mich weniger belastet...das wohl einzige Mal, dass alles kurz rauskam (zumindest ein Anfang) war damals bebi dieser therapeutin...das kam wumms, wie ein Schalg und ich konnte nix dagegen tun...momentan bin ich solo...is wohl auch besser so momentan...hab zuviel mit mir selbst aufzuarbeiten...mach das gerne allein, aber ich hab einige Menschen an meiner Seite, denen ich das alles anvertrauen könnte, käme es drauf an...ich wünschte wirklich , ich könnte ganz normal leben, keine Ahnung, was ganz  normal bedeuten würde, aber dann hätte ich vielleicht nciht mehr die Komplexe Männern gegenüber, das Problem, Gefühle einfach mal zuzulassen und meinen eltern einmal das gefühl geben zu können, dass ich sie sehr liebe, das wär auch schön...aber geht (noch?) nicht......

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