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Autor Thema: Ich wollte doch nur  (Gelesen 1072 mal)

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Wolfshund(Guest)

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Ich wollte doch nur
« am: 12 August 2008, 21:22:29 »

Ich wollte doch nur die Welt verändern. Aber ich hatte doch schon verloren bevor ich den Kampf angefangen hab. Zumindest hab ich so das Gefühl. Es  kann aber auch gut Möglich sein, dass der Kampf nicht einmal begonnen hat.
Ich hab es so satt. Die Gedanken ständig in meinem Kopf. Die Angst, die schon längst bestätigt ist. Ich will es nicht wahr haben. Es passt nicht in meine Welt aber es dringt dennoch immer wieder rein. Es braucht Zeit – wurde mir gesagt. Ob ich auf so eine Aussage zählen kann? So etwas sagt man doch jedem, dem man nur irgendwie loswerden will oder so was. Es klingt nicht wirklich aufrichtig.
Ich hasse diese ruhigen Minuten. Noch mehr hasse ich die Resignation, die dann einsetzt. Ich will aber kann nicht. Ich hab es mit aller Gewalt versucht. Alles, ja, wirklich alles was ich tat. Die letzten Monate waren entweder taten um sie zu vergessen oder wieder an mich ran zu ziehen. Beides ist aber erfolglos. Ich kann sie weder abstoßen noch kann ich sie wieder an mein Herz lassen. Es tat dafür zu weh. Es tut heute noch weh. Es ist über ein Jahr her und kann damit immer noch nicht mit umgehen. Es darf einfach nicht die Realität sein. Aber sie ist es. Jeden Abend, wenn ich alleine bin, bemerke ich es wieder, wie Wahr es doch ist.
Wenigstens ist die Ausbildung begonnen. Die Suche nach einer Wohnung und nach einem eigenen Auto geht auch langsam voran. Jedoch ist das alles nichts Wert. Ich vermutete mal, dass es nur um Geld geht. Mehr Geld = Von allem mehr. Geld ist jedoch nur ein notwendiges übel. Wofür man dann doch viel macht, wenn es einen Zweck hat, es zu besitzen. Aber was will ich mit Geld für mich? Was hab ich davon? Ein Auto? Vielleicht mal ne Eigentumswohnung oder so was? Und was hab ich dann davon? Nichts. Es würde mich nicht Glücklich machen – Niemals. Es öffnet Türen für die Freizeit, die ich gar nicht haben will. Die ich nicht benötige um Glücklich zu sein. Die ich niemals benötigen werde. Leider wurde ich erst viel zu spät wach. Leider. Für eine neue Suche nach dem Glück? Keine Zeit. Keinen Kopf für. Wie gerne würde ich die Worte wieder einmal aussprechen. Sie ehrlich meinen und mein Herz dabei spüren. Es positiv spüren. Es wachsen spüren und nicht verkrampfen und ängstlich sich zurückziehen. Ich versuchte immer alles zu erklären. Jetzt wo es weg ist, weiß ich, wie ich die Welt in Drei Wörter erklären könnte und zwar alles. Ich müsste nichts auslassen. Rein gar nichts. Doch das ist jetzt vorbei – ich kann es nicht akzeptieren und noch weniger verstehen. Werde ich es jemals können? Ist es überhaupt Möglich?
Wir verbringen viel zu viel Zeit mit Fragen, die man gar nicht Heute oder Morgen beantworten kann. Auch nicht nächste Woche oder nächsten Monat. (Ironie folgt!) Warum machen wir das? Warum mach ich das? Keine Ahnung.
In meiner Phantasie nehme ich sie noch in den Arm, sie, die Liebe. Meine Phantasie. Lächerlich.

Wolfshund
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