Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1]

Autor Thema: So viel und nie genug  (Gelesen 817 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Carly

  • Gast
So viel und nie genug
« am: 06 Juli 2016, 05:15:13 »

Bitte entschuldigt wenn der Text sich etwas merkwürdig liest, die Begründung dafür gibt's später im Text.

Erstmal - was habe ich?: ich glaube ich bin depressiv. Obwohl ich bereits bei zwei Psychologen und einer Psychiaterin war (bei letzterer bin ich momentan immer noch in Behandlung) kann ich mich nicht daran erinnern das jemals jemand eine offizielle Diagnose gestellt hätte. Allerdings wurden mir Antidrepessiva verschrieben, zuerst Amisulprid und jetzt Fluoxetin.

Persönlich glaube ich eher ich bin entweder ein riesengroßes emotionales Fuck-up, oder einer der wenigen Menschen, die die Kunst der Verdrängung nicht wirklich beherrscht.

Wie lange geht das schon?: Ich habe keine Ahnung, das ist z.B. eine der Sachen die ich nicht erzähle, aber ich kann mich daran erinnern, das ich mir schon als Kind gewünscht habe ich wäre tot.

Wie äußert sich das?: Nach außen gar nicht. Ich wirke fröhlich, offen, sehe glaube ich ganz okay aus und halt mich auch nicht für doof. Von außen betrachtet ist mein Leben perfekt (was mir mein Vater und mein Freund beide schon an den Kopf geworfen habe - so von wegen: wie kannst du unglücklich sein, du hast doch alles? Nach innen: ich hasse Menschen (okay, da gibt's Ausnahmen), bin fest der Überzeugung das die Überbevölkerung quasi zum Untergang der Welt führt (wenn auch vielleicht nicht diese Woche), ich denke nicht das in meinem Leben noch etwas positives passieren wird, im Gegenteil, da ich ja in der Vergangenheit so viel Glück hatte und weder dafür dankbar bin noch an die Gesellschaft zurück gebe, denke ich eher das mir negatives wieder fahren wird. Oh, und außerdem ist der einzige Grund, warum ich mich noch nicht umgebracht habe, die Angst es könnte meine Familie auslöschen (Opa herzkrank, ansonsten nur Papa). Naja, da ich mich aber nicht absichtlich umbringen kann, lasse ich es halt gerne drauf ankommen.

Was ist sonst noch los?: Naja, ich wird sagen, Risikoverhalten halt. Wobei die Frage ist ja, was für ein Risiko wenn einem alles, inklusive der eigene Tod, egal ist? Gelegentlich habe ich so leicht bulimäsche Anfälle, ich trinke zu viel Alkohol (mehrmals die Woche, Wein auch mal alleine zu Hause. Ich schütte mich jetzt nicht zu, aber meistens höre ich nach zwei Gläsern oder so auf, weil ich deutlich angetrunken bin). Ja, und drittens: Drogen. Nein, ich nehme sie nicht täglich, phasenweise halt mal mehr oder weniger, deswegen möchte ich hier nicht sagen, nicht wöchentlich, denn in Hochphasen ist es wöchentlich. Nehme ausschließlich Aufputschmittel (Ritalin aktuell, früher mal Kokain).

Warum schreibe ich jetzt: weil ich gestern Abend zu viel genommen habe. Komplett absichtlich, mit dem Gedankengang entweder fühle ich mich richtig toll, oder ich gehe drauf. Win-ein-Situation. Bevor jetzt jemand Panik kriegt: das ist inzwischen so lange her, das es eindeutig gut gegangen ist.

Aber die Frage bleibt: wieso mache ich so eine scheiße? Was stimmt mit mir nicht. Und gibt es die Chance das das irgendwann noch mal besser wird?

Achso, nachdem ich mich im Verlaufe der Nacht durch verschiedene Foren geklickt habe, muss ich sagen: bitte keine Platitüden antworten wie auf die kleinen Dinge achten etc. Ich kann mich zwar in ein schwarzes Loch rein denken, aber nicht raus. Das habe ich bereits probiert.
Gespeichert
Seiten: [1]