Alles neu
Im Anfang war es ein Es werde,
bis dass der Mensch betrat die Erde
versessen, mehr aus dem zu machen,
was für ihn da an guten Sachen.
Bracht es zu Ende, wie man sah,
erst, als von allem nichts mehr da,
in tiefen Abgrund, wie wir wissen,
mit sich er hat die Welt gerissen.
Was ihn betrifft, war's das gewesen,
die Erde aber ist genesen,
zerfurcht von Narben schwerer Wunden,
zu Tode wurd sie fast geschunden
von diesem aufgeblasnen Wurm,
bevor er starb im Feuersturm,
sich in der Asche Leben regte,
noch eh der schwarze Rauch sich legte.
Mit Giften lernten wir zu leben,
die er gemischt und mitgegeben
den Meeren und den grünen Fluren,
die rasch verschlangen seine Spuren.
Gleich rätselhaften Fabelwesen,
wie in der Tiefsee sie gewesen,
erstanden wunderlich gestaltet
wir aus dem Urschlamm nie veraltet.
Und wieder ist es ein Es werde
auf der verjüngten Muttererde,
die um die selbe Sonne kreist,
aus ihrem Licht das Leben speist.
Der gleiche Mond erhellt die Nacht,
bescheint die Welt wie neu gemacht,
in der sich einig darin ist
man, dass der Mensch wird nicht vermisst.
30.12.15