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Autor Thema: Tagesklinik verlang Wechsel von Medikamenten  (Gelesen 733 mal)

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Violetta

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Tagesklinik verlang Wechsel von Medikamenten
« am: 29 Mai 2018, 19:55:12 »

Seit neun Monaten bekomme ich zwei niedrig dosierte Medikamente gegen Depressionen und Angst. Sie sorgen dafür, dass ich einigermaßen im Alltag zurechtkomme und haben bei mir fast keine Nebenwirkungen. Vorher habe ich vier Monate lang verschiedenen Medikamente ausprobieren müssen, was teilweise furchtbar war. Ich bin deswegen mit meinen jetzigen Medikamenten echt zufrieden.
Seit Donnerstag bin ich für sechs Wochen wegen der Depression in einer psychosomatischen Tagesklinik. Jetzt verlangt die Ärztin an dieser Tagesklinik, dass ich andere Medikamente nehmen soll. Ich habe ihr gesagt, dass ich das nicht möchte, da die Einstellerei auf die Medikamente so schwierige war und ich mit meinen jetzigen Medikamenten gut zurecht kommen. Die Ärztin meinte, solange ich an der Tagesklinik sei, hätte ich mich nach deren Vorgaben zu richten.

Ich bin total angespannt, weil ich meine Medikamente nicht wechseln möchte und die Ärztin mich massiv unter Druck setzt. Wie würdet ihr handeln? Wie kann ich dieser Ärztin klar machen, dass ich meine Medikamente nicht wechseln möchte?
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Ina

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Re: Tagesklinik verlang Wechsel von Medikamenten
« Antwort #1 am: 29 Mai 2018, 20:20:20 »

Hallo Violetta,

das ist wirklich eine blöde Situation und ich kann gut nachvollziehen, dass Du Deine Medikamente nicht "gezwungenermaßen" wechseln müssen möchtest. Ich habe auch lange rumprobiert – das ging über Jahre – und würde mich darauf wohl nicht einlassen.

Ich kann Dir nur raten, kurzfristig in die Sprechstunde Deines Arztes (Psychiater?) zu gehen, der Dir die Medikamente verschreibt und mit ihm zu besprechen, was er darüber denkt und wie Du seiner Meinung nach vorgehen solltest. Vielleicht kann er Dir auch einen kurzen Bericht o.ä. ausstellen, in welchem er dazu rät, die aktuelle Medikamenteneinstellung aus Grund xyz beizubehalten, den er Dir mitgibt oder der Tagesklinik zukommen lässt. Vielleicht hätte es dort mehr Gewicht, wenn sie es von Deinem behandelnden Arzt hören...

Ein weiterer Gedanke: Wie wurde es denn begründet, dass eine neue Einstellung nötig / sinnvoll / vorteilhaft für Dich wäre? Es ist nicht unbedingt abwegig, dass ein anderes Medikament Sinn machen könnte – je nachdem, welche Symptome Dir aktuell besonders im Weg stehen und für die Therapie eventuell hinderlich sind. Wie gesagt: Besprich es mit Deinem behandelnden Arzt und nenne ihm auch die Gründe der Ärzte aus der Tagesklinik sowie die Namen der Medikamente, um die es sich handelt!

Alles Gute Dir!
Ina
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Violetta

  • Gast
Re: Tagesklinik verlang Wechsel von Medikamenten
« Antwort #2 am: 30 Mai 2018, 20:28:07 »

Die Ärztin an der Tagesklinik meint, die Antidepressiva seien zu schwach und viel zu niedrig dosiert. Ich bin lebensmüde. Nicht in dem Sinne, dass ich mich töten will, sondern mich interessiert nichts mehr. Ich habe keine Hobbys, Interessen oder Wünsche mehr. Ich erfülle meine Pflicht, inklusive eines Vollzeit-Jobs und warte auf mein Lebensende. Meine jetzigen Medikamente ermöglichen mir, meinen Verpflichtungen nachzukommen ohne mich bei jeder Tätigkeit quälen zu müssen. Mir reicht das. Mehr verlange ich nicht vom Leben. Die Ärztin will aber, dass ich auch noch Spaß am Leben habe.
 
Während der Zeit an der Tagesklinik darf ich zu keinem niedergelassenen Arzt gehen, sondern muss mich an die Ärzte an der Tagesklinik wenden.  Das hat mit der Krankenkasse zu tun, die nicht für die Tagesklinik = Krankenhaus und niedergelassene Ärzte bezahlen will . Außerdem kann ich frühestens in dreieinhalb Wochen einen Termin bei meiner ambulanten Psychiaterin bekommen.
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