Moin moin,
da das Leben auch für mich nicht anhält, egal wie sehr ich auf die Bremse trete, dachte ich mir, dass ich euch nach meinem Auskotzen und den Antworten dazu (Danke dafür!) ein kurzes Update "schulde" :-)
Ich habe mich ca 8 Wochen auf meinem Sofa meiner Depression ergeben und mich selbst ziemlich fertig gemacht...(nein, es hat echt keinen Spaß gemacht)
Ich hatte meinen vorherigen Job hingeschmissen und wollte mir auch keinen neuen Job suchen. Auch habe ich meine Familie fallen lassen, was zu zusätzlichem Unmut geführt hat.
Mein Partner hat dann Vorgeschlagen das ich ins Krankenhaus gehe, worüber ich auch nachgedacht habe, aber einfach zu große Angst davor hatte.
Alles hat sich immer mehr aufgeschoben und wurde immer grusliger.
Die ganzen Dinge die ich auf die Reihe bekommen sollte wurden immer größer und ich hab mich so....hilflos und allein und schuldig gefühlt...
Man kennt ja den Ratschlag, dass man große Aufgaben in kleine zerlegen und eins nach dem anderen angehen soll. Aber entscheide mal welcher der ungefährlichste Teil ist....
Für mich war das dann die Jobsuche.
Es hat zwar ewig gedauert bis ich auch nur eine Bewerbung fertig hatte und meine Selbstzweifeln haben mich sehr gequält, (den vorigen Job hab ich ja versaut, vielleicht weil ich echt zu doof bin, nicht gut etc. usw.) aber dann ging alles ganz schnell.....
Da ich mich nicht überwinden konnte die Bewerbung per Post abzuschicken, bin ich in die Firma gefahren und hab den ersten Mitarbeiter, an den ich gelaufen bin, gefragt ob ich sie abgeben dürfte. Er hat dann eine Frau geholt, mit der ich gesprochen hab und die mir den Betrieb gezeigt hat und fragte ob ich zwei Tage später zum Probearbeiten kommen möchte! Ich war Baff und hab ja gesagt....
Langer Rede kurzer Sinn, eine Woche später hatte ich einen neuen Job und ich muss sagen, das ich mich dort Wohl fühle. Ich fühle mich zwar immer noch überrumpelt und habe mit meinem Misstrauen zu kämpfen, aber wenigsten in dem Bereich scheine ich auf einem guten Weg zu sein.
Und es tut mir gut wieder einen geregelten Tages- und Wochenablauf zu haben. Auch ist die Firma lange nicht so chaotisch wie die vorige und das hilft mir. Und ich gehe auch nicht Vollzeit arbeiten.
Das hat alle meine Erwartungen übertroffen und ich war echt ein bisschen geschockt.....
Hört sich toll an, oder?
Ansonsten hab ich auch immer noch mit mir und meinem Leben und anderen Menschen zu kämpfen....
und ich fühle mich sehr unwohl mit mir selber.
Oft will ich abends nicht, dass der nächste Tag kommt und schlafe erst spät ein und morgens bin ich dann um 3 Uhr wach und mir fällt irgendetwas ein, was wie ein elektrischer Schlag durch meinen Magen fährt.
Auch denke ich viel über meinen Tod und die Vorteile durch diesen nach.
Meine Familie hat mich eine ganze weile in Ruhe gelassen, wofür ich dankbar bin, aber mich denen wieder anzunähern fällt mir schwer und wird auch nur nach meinen Vorgaben geschehen. Alles darüber hinaus lehne ich ab. (Hört sich streng an, mmh?)
Ich frage mich auch oft, ob mein Geist noch ausreichend in Ordnung ist und was ein Psychiater wohl dazu sagen würde.
Ich schiebe vor mir her, das ich mir einen Therapieplatz suche (das mach ich dann wenns mir besser geht :-)) und auch eine Angehörigen-Selbsthilfe-Gruppe und bei den AA sollte ich vielleicht auch vorbeischaun.....
Insgesamt tanze ich also weiter am Abgrund und lausche auf die Musik der Sterne....
Ich wünsche euch einen schönen Tag und Alles Gute und vielleicht/oder auch nicht melde ich mich nochmal.
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