Hallo zusammen,
Ich bin eine weitere Neue hier im Forum, die Entscheidung mich anzumelden wurde auch recht spontan gefasst. Eigentlich eher weil ich das Gefühl hatte, dass ich mit anderen von Depression Betroffenen schreiben will, dass ich damit nicht meine beste Freundin belasten und irgendwie beeinflussen möchte. Ihre Lebensanschauung ist so warm und noch so positiv, ich mag es auch, mich daran manchmal wie eine Katze an der Heizung zu erwärmen, aber ich will nicht, dass das Schaden nimmt, dass sie irgendwann beginnt, meine Gedankenzüge zu verstehen.
Es ist wohl irgendwie grob klar, weswegen ich hier bin, die genauen Hintergründe zu schildern wäre wahrscheinlich durch meine Art des Schreibens zu ausführlich(?), naja.
Ich würde aber gern eine Art Tagebuch starten, auch hier, wenn das für Neuzugänge möglich ist.
Die letzten Tage habe ich allein zuhause verbracht, dazu muss ich sagen, dass ich minderjährig bin, und das für mich eine recht neue Erfahrung war. Am ersten Tag hatte ich eine absolut depressive Down-Phase, die sich eigentlich bis spät in den Abend zog. Die anderen Tage wären auch nicht wirklich besser, aber ich genoß die Stille, die Freiheit abends eine Kerze anzuzünden, ohne dass meine Mutter Sorge hat, ich könne damit aus Versehen das Haus anbrennen, und auch die Freiheit nachts am Fenster zu sitzen, dem Regen zu lauschen.
Nach langer Zeit hatte ich einige Momente, die ich wirklich genoss. Die nicht sofort vorbei waren, in denen ich die Zufriedenheit und den Frieden darin nicht nur erträglich, sondern als sehr erholend wahrnahm.
Und jetzt ist meine Familie wieder hier. Meine Schwester, mit der ich mir das Zimmer teile, unglaublich aufgedreht, meine Mutter, die die einzige ist, die ich von allen wirklich vermisst habe, stritt sich wieder mit meinem Stiefvater, und erst versuchte ich das noch abzumildern, in dem ich von ihrem Gespräch ablenkte, aber irgendwann spürte ich wie die zarte Kraft, die ich durch diese gesammelten Momente in mir angebaut hatte, wie sie langsam bröselte, schließlich bröckelte. Und ich saß wieder auf meinem Bett, sah die Wand an, und fühlte mich zurückfallen.
Und jetzt liege ich hier, und will am liebsten wieder nur schlafen. Ganz lang, bis spät in den morgigen Tag hinein, so dass zumindest der Morgen überbrückt ist.
Ich weiß, dass meine Familie nicht das Problem ist, auch wenn man sich das in meinem Alter wohl oft gern einredet; ich fühle mich auch so, wenn sie nicht da sind, nur ist es etwas mehr an Belastung, habe ich das Gefühl.
Und es tut mir trotz der Leere in mir irgendwie weh, das zu denken, weil ich sie alle liebe, und dann beginne ich wieder mich dafür zu hassen, dass ich so etwas über sie denken kann, und insgesamt fühle ich mich entsetzlich und ekelhaft und will verschwinden, aus mir.
Irgendwann werde ich dann müde, und der Wunsch keimt auf, alles für ein paar Stunden zu vergessen.
Und vielleicht ist es morgen anders.