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[Seelenfraß]

Zu mir:

anerkannte Diagnosen: Asperger-Autist ,  schwere Depression

Vor ein paar Jahren hatte ich eine Ausbildung und einen Lebensplan. Dann hat mich eine KLEINE Erkrankung aus der Bahn geworfen. (Ich war vorher schon depressiv und instabil.) Weil ich bestimmte Sachen nicht mehr oder weniger und langsamer machen konnte, kam ich kaum noch vorran und mich verließ langsam die Kraft. Als einziger Ausweg erschien mir die Heilung oder zumindest Besserung. Es war nur eine leichte Erkrankung meines Bewegungsapparates - theoretisch konnte man mit Physiotherapie etwas machen. Die Übungen wirkten nicht, ich kam in eine Abwärtsspirale, die sich bis zum Schluss zuzog. Vorher war ich nur noch im Problemlösungsmodus.
Schließlich wurde mein Körper taub, meine Gedanken drehten völlig durch, Panik, Wahnsinn, ich wusste, ich kann mein Problem nicht lösen, habe keine Kraft mehr zum kämpfen und eine Alternative konnte ich einfach nicht sehen also hörte mein Gehirn eines Tages einfach auf zu funktionieren. Irgendwie zerriss etwas in mir und meine Psyche gab den Kampf auf und wollte nur noch Sterben. Von einem Moment auf den anderen habe ich alle Hoffnung verloren, alle Kraft, allen Lebensmut, mein Kopf macht einfach nicht mehr mit.

Leider bin ich eben nicht gestorben. Ich bin körperlich relativ gesund und noch halbwegs jung. Meine moralischen Überzeugungen beinhalten ein absolutes Suizidverbot. Ich habe realisiert, dass ich noch lange leben muss, aber mein Kopf hat zu 100% den Geist aufgegeben. Ich habe kaum die Kraft, das hier zu schreiben, dabei werden meine Beine taub mein Kopf schmerzt und ich muss fast kotzen. Als ich das begriff, bekam ich Panik und wollte undbedingt "irgendetwas" machen aber nichts half. Seit meine Psyche keinen Sinn mehr in alledem findet, verließ mich mein Verstand immer mehr. Ich habe keine Kraft mehr zu gar nichts aber alles geht weiter. Dabei wurde ich dann psychotisch. Alles dreht sich in meinem Kopf.  Ich sehe keinen realistischen Lebensweg mehr für mich.

In der Klinik haben sie endlich den Autismus bemerkt. Aber mein eigentliches Problem, dieser "Fadenriss", interessiert die Psychologen nicht. Es gibt auch keinen Begriff dafür. Meine Seele steckt noch an diesem Punkt fest. Ich komme auch nach Jahren nicht mehr weiter. Und drehe immer mehr durch.

Was ist das überhaupt? Kennt jemand anderes soetwas auch? Ich kann diesen Feind nicht bekämpfen, ich weiß nicht einmal, was er eigentlich ist.

Es ist halt so, dass ich durch meine autistische Art und die Depression sehr eingeengt in meinen Möglichkeiten bin. Mich überfordert fast alles. Es war ja nicht einmal eine schlimme Krankheit, die mich hat zusammenbrechen lassen. Ich war schon immer so. Meine Nerven sind einfach Schrott.

[Mickie]

Was ist das eigentlich??? wenn ich diese Frage so einfach beantworten könnte dann hättest hier schon einen Roman stehen.
Ich habe deinen Text mehrfach gelesen und wirken lassen und ich kam immer wieder an dem Punkt, dass dein Kopf gesagt hat der sonst gut funktionierende Problemlösungsmodus funktioniert nicht mehr und sich die Pause nimmt nicht mehr darüber nachdenken zu müssen.
Es ist schade dass du in der Klinik keine Hilfe bekommen hast für das was dich wirklich bewegt und ich hoffe für dich das du einen guten Psychologen findest der dich mit deinem Problem ernst nimmt und dir da hilft wo du es brauchst.
Eine Idee die mir in den Kopf rumschwirrt ist, vielleicht geht es gerade gar nicht darum einen Feind zu besiegen oder eine Problemlösung zu finden, vielleicht geht es gerade einfach mal darum sich selbst zu erlauben nur ganz wenig zu können.

Pass gut auf dich auf.

Lieben Gruß

Mickie