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Autor Thema: Es geht nichts mehr  (Gelesen 872 mal)

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Namenlos

  • Gast
Es geht nichts mehr
« am: 23 Juni 2020, 00:27:08 »

Hallo ich bin eine innerlich einsame Persönlichkeit. Liege im Bett und denke nach. Meine Diagnose schon vor Jahren "Depression". Ich war schon immer eine stark gefährdete Person, habe/hatte starke Neigungen zur Selbstverstümmelung. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich will reden, aber ich kann nicht ich will einfach nicht mehr. Ich bin in Therapie, aber diese hilft mir nicht. Ich möchte mich einfach nur verkriechen.... Ich dachte irgendwann wird es besser doch es wird nur schlimmer. Ich versuche mich abzulenken, aber ich komme immer auf den gleichen Zweig.... Ich kämpfe und kämpfe, nur wofür? Für mich sicherlich nicht.
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shivaladiva

  • Gast
Re: Es geht nichts mehr
« Antwort #1 am: 23 Juni 2020, 00:52:28 »

Hallo Namenlos,

ich fühle mit Dir, aber ich weiß nicht, wie ich Dir aus der Ferne helfen kann. Einfach schreiben?
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Ina

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Re: Es geht nichts mehr
« Antwort #2 am: 23 Juni 2020, 01:55:55 »

 
Hallo Namenlos,

es tut mir leid für Dich, dass Du Dich so miserabel fühlst und im Moment kein Licht mehr sehen kannst.

Reden wollen, aber nicht können – das kenne ich leider sehr gut von mir selbst und finde, dass das zu einem sehr quälenden Zustand werden kann. Vor allem, wenn sich über lange Zeit viel "ansammelt", der Druck immer größer wird und man weiß, dass da eigentlich dringend etwas "raus" müsste, aber es einfach nicht geht. Einen Rat kann ich Dir dafür nicht geben, aber ich möchte Dich wissen lassen, dass Du damit nicht alleine bist und dass es Menschen gibt, die in einem ähnlichen Dilemma stecken.

Wie lange bist Du schon in therapeutischer Behandlung? Bis man eine Psychotherapie als hilfreich und unterstützend wahrnimmt, kann unter Umständen viel Zeit ins Land gehen. Die Entstehung einer Depression ist oft (nicht immer) ein schleichender Prozess, dessen Anfang viele Betroffene gar nicht bewusst als solchen erkennen, weil sie die ersten Anzeichen nicht gleich mit Depressionen in Verbindung bringen, sie anders einordnen oder ihre Symptome einfach nicht so ernst nehmen (natürlich gibt es noch allerlei andere Gründe dafür). Wenn die Depression dann erstmal "richtig" da ist und so viel Raum im Leben bzw. in der Gedanken- und Gefühlswelt einnimmt, dass man sie nicht mehr ignorieren kann, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man ihr von heute auf morgen "Adieu" sagen kann und wieder frei davon ist.

Umgekehrt ist es wohl ganz ähnlich: Wenn man tief in seinem seelischen Schmerz steckt, sich vielleicht sogar darin gefangen fühlt und seine Zuversicht verloren hat, nimmt man die kleinen (Fort)Schritte, die man macht, erstmal kaum wahr und kann keine große Veränderung in seinem Inneren feststellen. Vieles geschieht unterbewusst und arbeitet in einem, ohne dass man es wirklich merkt. Man macht halt eher selten große Sprünge, die klar ersichtlich sind und auch vom Gefühl her bei einem selbst ankommen. Denn auch in Bezug auf eine mögliche Änderung im Denken, Fühlen und Handeln ist es oftmals ein schleichender Prozess, den man erst mit einem gewissen emotionalen Abstand erkennt.

Von daher wünsche ich Dir, dass Du die Hoffnung noch nicht aufgibst, dass Dir die Therapie doch noch eine Hilfe sein und Dich weiterbringen wird. Ums Reden kommt man in einer Therapie aber natürlich nicht wirklich drumherum, denn ohne die eigene "Mitarbeit" und Bereitschaft kann keine Zusammenarbeit mit dem Therapeuten stattfinden. Wirst Du parallel zur Therapie auch medikamentös behandelt? Manche Antidepressiva können dabei helfen, überhaupt erstmal "therapiefähig" zu werden, z.B. solche, die angstlösend wirken und einem somit das Reden erleichtern. Wäre das eine Überlegung wert?


Ich kämpfe und kämpfe, nur wofür? Für mich sicherlich nicht.

Kannst Du Dir diese Frage beantworten? Wenn nicht, kannst Du vielleicht versuchen, Dich der Antwort nach und nach anzunähern. Ich glaube nämlich nicht, dass man für "nichts" weiterkämpft. Eher könnte ich mir vorstellen, dass es durchaus noch Dinge gibt, die einem wichtig sind und an denen man sich insgeheim festhält, nur dass man sie nicht so deutlich sehen kann, wenn man in so einer schlechten psychischen Verfassung ist und einem alles nur noch schwarz und sinnlos erscheint.

Ich wünsche Dir in jedem Falle alles Liebe und viel Kraft!

Ina
 
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Namenlos

  • Gast
Re: Es geht nichts mehr
« Antwort #3 am: 23 Juni 2020, 15:31:23 »


Hallo Namenlos,

es tut mir leid für Dich, dass Du Dich so miserabel fühlst und im Moment kein Licht mehr sehen kannst.

Reden wollen, aber nicht können – das kenne ich leider sehr gut von mir selbst und finde, dass das zu einem sehr quälenden Zustand werden kann. Vor allem, wenn sich über lange Zeit viel "ansammelt", der Druck immer größer wird und man weiß, dass da eigentlich dringend etwas "raus" müsste, aber es einfach nicht geht. Einen Rat kann ich Dir dafür nicht geben, aber ich möchte Dich wissen lassen, dass Du damit nicht alleine bist und dass es Menschen gibt, die in einem ähnlichen Dilemma stecken.

Wie lange bist Du schon in therapeutischer Behandlung? Bis man eine Psychotherapie als hilfreich und unterstützend wahrnimmt, kann unter Umständen viel Zeit ins Land gehen. Die Entstehung einer Depression ist oft (nicht immer) ein schleichender Prozess, dessen Anfang viele Betroffene gar nicht bewusst als solchen erkennen, weil sie die ersten Anzeichen nicht gleich mit Depressionen in Verbindung bringen, sie anders einordnen oder ihre Symptome einfach nicht so ernst nehmen (natürlich gibt es noch allerlei andere Gründe dafür). Wenn die Depression dann erstmal "richtig" da ist und so viel Raum im Leben bzw. in der Gedanken- und Gefühlswelt einnimmt, dass man sie nicht mehr ignorieren kann, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man ihr von heute auf morgen "Adieu" sagen kann und wieder frei davon ist.

Umgekehrt ist es wohl ganz ähnlich: Wenn man tief in seinem seelischen Schmerz steckt, sich vielleicht sogar darin gefangen fühlt und seine Zuversicht verloren hat, nimmt man die kleinen (Fort)Schritte, die man macht, erstmal kaum wahr und kann keine große Veränderung in seinem Inneren feststellen. Vieles geschieht unterbewusst und arbeitet in einem, ohne dass man es wirklich merkt. Man macht halt eher selten große Sprünge, die klar ersichtlich sind und auch vom Gefühl her bei einem selbst ankommen. Denn auch in Bezug auf eine mögliche Änderung im Denken, Fühlen und Handeln ist es oftmals ein schleichender Prozess, den man erst mit einem gewissen emotionalen Abstand erkennt.

Von daher wünsche ich Dir, dass Du die Hoffnung noch nicht aufgibst, dass Dir die Therapie doch noch eine Hilfe sein und Dich weiterbringen wird. Ums Reden kommt man in einer Therapie aber natürlich nicht wirklich drumherum, denn ohne die eigene "Mitarbeit" und Bereitschaft kann keine Zusammenarbeit mit dem Therapeuten stattfinden. Wirst Du parallel zur Therapie auch medikamentös behandelt? Manche Antidepressiva können dabei helfen, überhaupt erstmal "therapiefähig" zu werden, z.B. solche, die angstlösend wirken und einem somit das Reden erleichtern. Wäre das eine Überlegung wert?


Ich kämpfe und kämpfe, nur wofür? Für mich sicherlich nicht.

Kannst Du Dir diese Frage beantworten? Wenn nicht, kannst Du vielleicht versuchen, Dich der Antwort nach und nach anzunähern. Ich glaube nämlich nicht, dass man für "nichts" weiterkämpft. Eher könnte ich mir vorstellen, dass es durchaus noch Dinge gibt, die einem wichtig sind und an denen man sich insgeheim festhält, nur dass man sie nicht so deutlich sehen kann, wenn man in so einer schlechten psychischen Verfassung ist und einem alles nur noch schwarz und sinnlos erscheint.

Ich wünsche Dir in jedem Falle alles Liebe und viel Kraft!

Ina

Ich bin seit 7 Jahren in therapeutischer Behandlung war 1 Jahr in stationärer Behandlung. Ich bin dankbar für die lieben Worte von sehr dankbar. Es ist einfach schrecklich. Dieser Druck durch das angestaute schubst mich in die Richtung zur Selbstverstümmelung. Ich versuche immer wieder dagegen anzukämpfen, die Gedanken aus dem Kopf zu bekommen aber es geht nicht. Letzte Nacht war es besonders Schlimm und ja ich nehme Antidepressiva um genau zu sein Escitalopram nicht so hoch dosiert. Das erst wieder seit ca. 2 Jahren ich hatte sie mal abgesetzt... Aber ich weiß das war dumm. Der Gedanke an Suizid ist immer präsent. Um erhlich zu sein will ichvgar nicht hier sein und sehe das als Ausweg aber ich kann es nicht. Ich versuche auf eine positive Schiene zu kommen, meine Tochter braucht mich, aber es klappt nicht.
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irene

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Re: Es geht nichts mehr
« Antwort #4 am: 30 Juni 2020, 22:21:23 »

Nur eine,, Umarmung,, sende...
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