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Autor Thema: Weg aus der Einsamkeit  (Gelesen 1183 mal)

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Depressive

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Weg aus der Einsamkeit
« am: 07 Dezember 2020, 23:43:41 »

Es ist unbeschreiblich schwer, aus der Depression herauszukommen, wenn man ganz allein ist. Ich bin schon sehr lange arbeitslos, dadurch in die Armut gerutscht und immer wieder depressiv. Es steht einfach kein Geld zur Verfügung, um irgendwas zu unternehmen. Hartz IV ist eine einzige Quälerei! Wie soll man so nur neue Kontakte knüpfen? Ich schäme mich so für meine Erkrankung und die damit verbundene Armut, weiß natürlich, dass das falsch ist, aber ich leide sehr unter der Isolation infolge mangelnden Geldes und mache mich dafür innerlich selbst fertig, was sehr kontraproduktiv ist, bin einfach viel zu viel allein.
Seit Jahren wechseln sich stabile Phasen mit depressiven Episoden ab. Frühere Kontakte sind an meiner 
Armuts- und Krankheitssituation zerbrochen. Ich fühle mich so wertlos. Ich möchte so gerne wieder aktiv am Leben teilnehmen, dazu brauche ich aber Menschen, die bereit sind, sich mit mir trotz aktueller depressiver Episode und  0 finanziellem Spielraum abzugeben. So, nun ist es `raus. Es ist mir sehr schwer gefallen, öffentlich meine arg suboptimale aktuelle Situation auszusprechen, aber ich denke, mit offenen Karten zu spielen ist der einzige Weg, um etwas Neue aufzubauen. Gibt es hier Menschen aus dem Raum Hannover, die grad ähnliches erleben? Ich wäre sehr dankbar für jede Kontaktaufnahme. Habe nur noch meine erwachsene Tochter, die grad studiert und logischerweise nicht als Freundinnenersatz herhalten kann und soll.
 
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Freudestrahlend

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #1 am: 08 Dezember 2020, 09:26:18 »

Ich finde es gut, dass du dich getraut hast, das hier zu schreiben. Als ich vor Jahren berufsunfähig krank wurde, habe ich auch Sozialhilfe bezogen und gemerkt, wie schwer es ist, damit noch Dinge zu finanzieren wie einen Café- oder Museumsbesuch. Du schreibst, dass du dich schämst, aber weißt, dass das falsch ist. Das blöde an Scham ist ja, dass du sie mit dem Verstand nicht steuern kannst. Ich weiß auch, dass gutgemeinte Ratschläge hier wahrscheinlich nicht viel helfen.

Doch möchte ich dir sagen, dass zum Beispiel ich persönlich meine Freundschaften nicht davon abhängig mache, ob Menschen Geld haben oder nicht, ob es ihnen gut geht oder nicht. Ich bin selber in meinen schlimmen Phasen von Menschen unterstützt worden und jederzeit bereit, andere zu unterstützen. Und das gilt nicht nur für meine (engsten) Freund*innen, sondern auch für quasi "fremde" Menschen, wie die ein oder andere Userin hier schon überrascht feststellen konnte.

Deshalb glaube ich daran, dass es auch in deiner Nähe solche Menschen gibt. Wichtig ist nur, dass auch du mit offenem Herzen auf andere zugehst und nicht von Anfang an voraussetzt, dass du wegen deiner Situation abgelehnt wirst. Ich wünsche dir, dass du eine Person findest, mit der du etwas unternehmen kannst und die dich nimmt, wie du bist.
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Ina

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #2 am: 08 Dezember 2020, 17:57:57 »

 
Es ist mir sehr schwer gefallen, öffentlich meine arg suboptimale aktuelle Situation auszusprechen, aber ich denke, mit offenen Karten zu spielen ist der einzige Weg, um etwas Neue aufzubauen.

Das kann ich mir vorstellen. Du kannst stolz auf Dich sein, dass Du Dich dazu überwinden konntest!

Ich halte Ehrlichkeit ebenfalls für den richtigen Weg. Ähnlich wie Freudestrahlend ist es mir übrigens völlig egal, wie meine Freunde finanziell dastehen, ob sie berufstätig sind usw. Durch so manches Gespräch habe ich erfahren, dass diese Einstellung nicht jeder teilt – es gibt Menschen, die durchaus Wert darauf legen. Für mich ist das allerdings sehr schwer nachvollziehbar, denn eine Freundschaft hat für mich nichts damit zu tun, was ein Mensch hat oder kann. Mich interessiert der Mensch an sich, seine Gedanken, seine Gefühlswelt, sein Humor, seine Interessen, ob ich z.B. auch tiefsinnige Gespräche mit ihm führen kann, wie er zu verschiedenen Themen steht, ob er ehrlich und loyal ist usw.

Meine Freunde ticken diesbezüglich sehr ähnlich. Es sind also bei Weitem nicht alle so!


Gibt es hier Menschen aus dem Raum Hannover, die grad ähnliches erleben? Ich wäre sehr dankbar für jede Kontaktaufnahme. Habe nur noch meine erwachsene Tochter, die grad studiert und logischerweise nicht als Freundinnenersatz herhalten kann und soll.

Ich glaube, es wäre besser, wenn Du Dich bei Deiner Suche nach Freundschaften und Gleichgesinnten nicht darauf beschränken würdest, dass sie aus Deiner Nähe kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du damit Erfolg haben wirst, halte ich für recht gering – insbesondere in der jetzigen Zeit, wo es wegen Corona Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen gibt.

Meine Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass man auch sehr enge Kontakte und Freundschaften in einem Forum aufbauen kann, die sich später auch auf das reale Leben ausweiten. Aber auch der allgemeine, öffentliche Austausch mit Gleichgesinnten kann wirklich wohltuend und hilfreich sein, weil man endlich aussprechen kann, was man in seinem privaten Umfeld eher für sich behält, und man eigentlich immer jemanden findet, der zuhört, einen versteht und evtl. – wenn gewünscht – sogar einen Rat geben oder Trost spenden kann.


Alles Liebe und viele Grüße
Ina
 
« Letzte Änderung: 08 Dezember 2020, 18:00:18 von InaDiva »
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Depressive

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #3 am: 08 Dezember 2020, 22:24:42 »

Hallo Ihr Lieben,

danke für eure warmen Worte. Es tut sehr gut, das zu lesen.

Ich bin an einem Punkt, wo ich erkannt habe, dass nur ich selbst die belastende Lebenssituation verändern kann und muss.

Weil es mir so unfassbar schlecht ging, begab ich mich vor neun Wochen vollstationär ins Krankenhaus - Akutstation Psychiatrie.
Ich habe es dort als sehr belastend empfunden, es war im Grunde nur eine Aufbewahrung unter lauter sich mehr oder weniger merkwürdig verhaltenden Kranken mit leidlich guter Verpflegung. Man hat mir in der Klinik ein Antidepressivum verordnet, was offen gesagt bis heute keinerlei Wirkung entfaltet. Das erwarte ich auch gar nicht, denn wie soll ein Psychopharmakon auch erzielen, dass sich eine extrem belastende Situation wie die Arbeitslosigkeit mit all ihren daraus entstehenden negativen Folgen plötzlich nicht mehr niederschmetternd und lähmend anfühlt? Das kann nicht funktionieren. Mt anderen Worten: Mein schlechter Zustand hat sich nicht durch den Aufenthalt in der Klinik nicht verbessert. Seit ein paar Tagen bin ich nun wieder zu Hause.
Eine tagesklinische "Behandlung" erspare ich mir, weil ich denke, das liefe hauptsächlich auf ein erneutes Absondern von Binsenweisheiten von medizinischem Personal hinaus. Ich kann´s nicht mehr hören. Ich muss in meinem ganz persönlichen Alltag die Weichen neu stellen und das geht nur zu Hause.
Neue sinnvolle Beschäftigungsoptionen zur Gestaltung meines Lebens auszuloten, die Sinn stiften und mein Selbstwertgefühl geeignet sind wieder aufzurichten, darum geht es nun wohl. Und, ganz wichtig, darum, neue Kontakte zu knüpfen.

Ich bin froh, hier ein Forum gefunden zu haben, das es mir erleichtert, in dieser schwierigen Lebensphase neuen Mut zu schöpfen   und die Erfahrung machen zu dürfen, dass es hier Menschen gibt, die dich nicht abschreiben, wenn du einmal nicht mehr wie gewohnt funktionierst.

Die Pandemiesituation ist für mich gar nicht so belastend, wie für Menschen, die es sich noch leisten können und es daher gewohnt sind, ein aktives Sozialleben zu führen. Ich habe eh schon seit Jahren kein Geld mehr, um kulturelle Veranstaltungen aufsuchen zu können, die mir gefallen würden, um zu reisen oder dergleichen.
In der Klinik habe ich zum Glück einen neuen Kontakt zu einer netten Frau knüpfen können, den ich aufrecht erhalten werde. Sie wohnt in der Nähe. Kleine Schritte. Es tut sich was. Ich glaube, nur so kann es gehen, dass sich langfristig etwas zum Positiven hin verändert.
Ich bin es irgendwie leid, mit Leuten zu sprechen, die Geld dafür bekommen, dass sie mit mir reden und glauben, Medikamente seien der Weisheit letzter Schluss. Ich gaube, ihr versteht, wie ich das meine.

Liebe Grüße
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Ina

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #4 am: 09 Dezember 2020, 09:09:09 »

 
Schade, dass Dir der Klinikaufenthalt nicht geholfen hat und Du Dich da offenbar sehr unwohl gefühlt hast.

Was das Thema Antidepressiva betrifft, stimme ich Dir teilweise zu: Natürlich können sie keine Probleme lösen oder verschwinden lassen, was man als sehr belastend empfindet. Sie können aber – wenn man denn eines gefunden hat, das anschlägt und die gewünschte Wirkung erzielt – bestimmte Symptome abschwächen, die besonders ausgeprägt sind und als einschränkend wahrgenommen werden. Dazu zählen z.B. starke innere Unruhe, Antriebslosigkeit, Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen und Weiteres, was zur Symptomatik einer Depression zählt oder zählen kann. Darüber hinaus gibt es Antidepressiva, die sozusagen die Gefühlsspitzen kappen, sodass man keinen extremen Gefühlen mehr ausgesetzt ist und sich eher dem "Mittel" nähert. Das kann eine große Entlastung und vorübergehend durchaus auch eine sinnvolle Unterstützung sein, um schwere depressive Episoden besser und eventuell auch schneller zu überstehen.

Mir gefällt Dein Vorhaben, aktiv zu werden und es selbst in die Hand zu nehmen. Selbst erarbeitete und herbeigeführte Veränderungen im privaten Umfeld oder die anderweitig das eigene Leben betreffen, halte ich für sehr, sehr wichtig und eigentlich sogar für unabdingbar, wenn man schon lange in einem tiefen Loch steckt, aus dem man endlich herausfinden möchte. Nur ist das leider für viele Betroffene sehr schwer, weil die Depression sie in vieler Hinsicht stark hemmt und einschränkt. Du scheinst aber einen festen Entschluss gefasst zu haben und bereit zu sein, ihn in die Tat umzusetzen. Das finde ich mutig und sehr stark! Ich wünsche Dir dafür alles Gute und die nötige Kraft!

Ich würde mich freuen, wenn Du Dich hier weiter mit uns austauschst und uns auf dem Laufenden hältst.

Liebe Grüße
Ina
 
« Letzte Änderung: 09 Dezember 2020, 09:11:19 von InaDiva »
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Freudestrahlend

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #5 am: 09 Dezember 2020, 09:48:50 »

Ist es nicht schön, wie schnell sich hier schon ein Austausch entsponnen hat? Es ist gut zu sehen, dass du dich hier öffnen kannst.

Ich stimme Ina übrigens vollkommen zu, was das Kontakte knüpfen unabhängig von der Entfernung betrifft. An meinem Wohnort habe ich eine Handvoll wirklich guter Freund*innen. Und trotzdem fühle ich mich oft einsam. Aber hier im Forum habe ich Kontakt zu Menschen bekommen, die mich wirklich verstehen. Denen ich nichts erklären muss. Einige davon habe ich übrigens auch schon persönlich getroffen, mit manchen telefoniere ich, mit manchen schreibe ich. Welche Form der Kontakt hat, hat für mich keine Bedeutung für die Qualität einer Freundschaft.

Das Schöne an diesem Forum ist ja, dass du erstmal in Ruhe gucken kannst, wie die Menschen hier so drauf sind. Ob dir die Beiträge gefallen, die sie schreiben. Daran kannst du schon sehen, mit wem du vielleicht Lust hättest, näheren Kontakt zu haben. Ich habe meine besten Freundinnen hier wahrscheinlich beim Glücksrad-Spielen getroffen oder in unserem Baumhaus oder in der Rubrik 'Was macht dich wütend?'.

Als ich hierhergekommen bin, haben mir die positiven Rubriken sehr geholfen. Mich zum Beispiel öfter mal zu fragen, was mir heute Freude gemacht hat. Das hat mir wieder mehr Übung darin verschafft, die Dinge, die ich habe, auch wertzuschätzen. Und damit meine ich nicht materielle Dinge. Sondern zum Beispiel die Tatsache, dass ich ganz viel Grün um mich herum habe, obwohl ich in einer Großstadt wohne. Und eine andere Sache noch: Als ich hierher kam, hatte ich akute Suizid-Gedanken. Und trotzdem habe ich diesen Namen Freudestrahlend für mich gewählt. Er beeinflusst schon oft, wie ich mich wahrnehme (und wahrscheinlich auch, wie ich wahrgenommen werde). Natürlich bin ich nicht immer freudestrahlend, ehrlich gesagt sogar eher selten. Aber es zeigt mir mein Ziel. Darauf bewege ich mich zu und ich lasse nicht zu, dass meine Krankheit mich definiert.

Vielleicht hast du ja auch Lust, diese Möglichkeiten für dich zu erkunden und wir treffen dich demnächst in der Spieleecke.
Viele Grüße und viel
Freude
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Ina

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #6 am: 09 Dezember 2020, 10:10:10 »

 
Ich habe noch etwas vergessen:

Eine tagesklinische "Behandlung" erspare ich mir, weil ich denke, das liefe hauptsächlich auf ein erneutes Absondern von Binsenweisheiten von medizinischem Personal hinaus. Ich kann´s nicht mehr hören.

Du scheinst ein falsches Bild von Tageskliniken zu haben. Natürlich finden dort auch Gespräche mit Psychotherapeuten statt (Einzelgespräche- und Gruppensitzungen), aber die sind nur ein Teil des Konzeptes. In Tageskliniken geht es nicht nur um die psychotherapeutische Auseinandersetzung mit den eigenen Problemen, sondern auch darum, seinen Alltag wieder besser bewältigen zu können, eine klare Tagesstruktur mit festen Zeiten zu bekommen, Selbstfürsorge zu erlernen, sich in eine Gruppe zu integrieren usw., um wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen zu können. Auch die Wiedereingliederung in den Beruf ist für viele ein Thema, bei dem sie in der Tagesklinik Unterstützung finden.

Die aktuellen Probleme, mit denen man zu kämpfen hat, werden bei der tagesklinischen Behandlung mit dem "normalen" Alltagsleben und – ganz wichtig – dem gewohnten Umfeld zusammengebracht. Es handelt sich also eher um eine ganzheitliche Therapie, die sich nicht nur auf einzelne Lebensbereiche beschränkt. Persönliche Ressourcen sollen mobilisiert werden, die aktive Gestaltung des Alltags spielt eine wichtige Rolle und die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Patienten soll zurückerlangt werden, damit sie sich Schritt für Schritt wieder in ihrem Leben zurechtfinden und es ihren Vorstellungen entsprechend gestalten können.

Ich glaube, man ist für acht Stunden in der Tagesklinik (ich weiß nicht, ob es überall so ist) und den Rest des Tages sowie die Nacht verbringt man zu Hause. Das hat den Vorteil, dass man nicht gleich komplett aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen wird und dass man das, was man tagsüber geschafft und gelernt hat, auch direkt im "echten" Leben ausprobieren kann – ohne "Aufsicht". So erkennt man auch sehr schnell, was einem in der aktiven Umsetzung noch Schwierigkeiten bereitet.

Das stimmt ziemlich genau hiermit überein:

Ich muss in meinem ganz persönlichen Alltag die Weichen neu stellen und das geht nur zu Hause.
Neue sinnvolle Beschäftigungsoptionen zur Gestaltung meines Lebens auszuloten, die Sinn stiften und mein Selbstwertgefühl geeignet sind wieder aufzurichten, darum geht es nun wohl. Und, ganz wichtig, darum, neue Kontakte zu knüpfen.

:)
 
« Letzte Änderung: 09 Dezember 2020, 10:14:14 von InaDiva »
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gast985

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #7 am: 26 Dezember 2020, 02:14:15 »

Hallo,
mein Leben begann nicht grade im Bürgerlichen.
In der frühen Kindheit Misshandlung.
Im erst Jahr meiner Abschiebung ins Internat Mobbing, Gewalt und Drogen.
In der Jugend auf der Straße.
Betteln, kein Bett, Sozialhilfe.
Viele einsame Nächte voller Verzweiflung.
Jeden verdammten Tag habe ich für mich gekämpft.
Meine Sehnsucht nach dem Sterben habe ich immer auf morgen verschoben.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Aber am Morgen kam ein Mensch und reicht mir die Hand,
Sie selbst lebten am Rand der Gesellschaft.
Schwule, Lesben, Prostituierte, Menschen, die selbst nicht viel besaßen.
Was Sie mir gaben, ist Achtung!
Sie und die Straße haben geleert! Jeder Mensch hat Achtung verdient, denn keiner kennt die Lebensgeschichte, die die Situation herbeigeführt hat.
Was ich trotz aller Niederschläge nie aufgegeben habe, ist meine Selbstachtung und Selbstvertrauen in mich.
Es gibt keinen Grund, keine Lebenssituation mit gesenkten Kopf und gebückter Haltung durch die Straßen zu gehen! Halte dich aufrecht, schau den Menschen in die Augen!
Nehme jede Möglichkeiten an, dort kann sich eine Türe öffnen, die dir neue Wege eröffnet.
Dies war mein Weg, der muss nicht für andere gelten.
Und trotzdem leide ich heute noch, ich bin mal oben, mal unten.

Dir und allen die hier zum Lesen kommen ein neues Jahr mit euren persönlichen Siegen

gast958
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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #8 am: 26 Dezember 2020, 02:37:47 »

 
Jeder Mensch hat Achtung verdient, denn keiner kennt die Lebensgeschichte, die die Situation herbeigeführt hat.
Was ich trotz aller Niederschläge nie aufgegeben habe, ist meine Selbstachtung und Selbstvertrauen in mich.
Es gibt keinen Grund, keine Lebenssituation mit gesenkten Kopf und gebückter Haltung durch die Straßen zu gehen! Halte dich aufrecht, schau den Menschen in die Augen!
Nehme jede Möglichkeiten an, dort kann sich eine Türe öffnen, die dir neue Wege eröffnet.

Danke für diese wunderbaren Zeilen! Deinen Worten möchte ich mich gerne anschließen.

Ich wünsche Dir auch ein Jahr mit persönlichen "Siegen", die DIR etwas bedeuten.

Liebe Grüße und viel Kraft
Ina
 
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Bella

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Re: Weg aus der Einsamkeit
« Antwort #9 am: 26 Dezember 2020, 11:05:00 »

Auch von mir ein Danke für diese mutmachenden Worte. Alles Gute für dich im neuen Jahr!
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Ich kämpfe bis zum Sieg.
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