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Autor Thema: undankbar meinem eigenem Schicksal  (Gelesen 738 mal)

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rokraba

  • Gast
undankbar meinem eigenem Schicksal
« am: 08 März 2021, 19:13:33 »

Ich könnte ein Buch schreiben.
Wie so viele von Euch
.Mein jetziges Kapitel begann vor ca.10 Jahren wo ich bipolar wurde, oder eigentlich schon irgendwie war.
Ich habe viel verloren, Vertrauen an Menschen, Menschen die ich liebte, Lebensqualitäten.
Aber ich hatte eigentlich so viel Glück nach meinem Totalzusammenbruch. Einen wirklichen guten Arzt, eine gute Reha und Familie. Ich bin nicht nach dem Verlust meiner Arbeitsstätte in Armut verfallen, ich habe Alternativen zu meinem neuen Lebensbereich bekommen die für andere traumhaft wären.
Aber ich bin unzufrieden.
Denn was mich einmal ausgemacht hat, meine Persönlichkeit, wird durch die Medikamente unterdrückt.
Ich bin gefühlskalt geworden, mir fehlen die manischen Phasen.
Aber ich weiss, ohne die Medikamente würde ich evtl. keine depressive Phase überstehen, den Shit mit dem Leben ein Ende bereiten.
Ich sitze jeden Morgen beim Kaffee und denke:
Verdammt Du bist so undankbar was Dir gegeben wurde.
Und das hilft mir meine Tagespläne durchzustehen, und ein Glücksgefühl zu empfinden.

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Vorsichtig rantasten

  • Gast
Re: undankbar meinem eigenem Schicksal
« Antwort #1 am: 09 März 2021, 09:28:51 »

Hallo rokraba

Darf ich nach deinem Alter fragen?


Waren deine manischen Phasen so übel dass sie unterdrückt werden müssen....

Ich bezweifele diese Diagnose, ob bipolar, manisch depressiv, Borderline.etc....der Erkrankte kann den Umgang damit lernen.

Mir wäre es recht, würde ich hin und her switchen, aber über 10 Monate nur in der tiefsten Depression....damit kann kein Mensch umgehen.

Halte an den Tagesplänen fest, behalte Struktur.

Mir schmeckt nicht mal mehr der Kaffee/Zigarette Morgens. Das ist sch....

Liebe Grüße
E.
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Ina

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Re: undankbar meinem eigenem Schicksal
« Antwort #2 am: 09 März 2021, 09:37:47 »

 
Aber ich bin unzufrieden.
Denn was mich einmal ausgemacht hat, meine Persönlichkeit, wird durch die Medikamente unterdrückt.
Ich bin gefühlskalt geworden, mir fehlen die manischen Phasen.

Hallo rokraba,

vorübergehend kann das sinnvoll sein und helfen, eine akute Krise zu überstehen. Aber als Dauerzustand? Wenn die Gefühlsspitzen in beide Richtungen derart abgeflacht sind (weil sie durch die Einnahme von Medikamenten stark heruntergefahren werden), dass man regelrecht gefühlskalt / emotionslos ist, führt das auf lange Sicht im Grunde ja auch nur dazu, dass man nicht mehr lebt, sondern nur noch existiert. Das kann es irgendwie auch nicht sein...

Welche Medikamente nimmst Du denn ein? Ist Lithium dabei? Wenn ja, muss die Dosis eventuell neu angepasst werden. Gerade bei Lithium muss der Spiegel gut überprüft werden (insbesondere zu Beginn der Einnahme, am besten aber auch später noch in regelmäßigen Abständen). Kleinste Unterschiede in der Dosierung können in der Wirkung viel ausmachen. Aber davon abgesehen, WAS Du nimmst: Vielleicht wäre eine Umstellung auf ein anderes Medikament bzw. eine andere Kombination sinnvoll. Sprich Deinen behandelnden Arzt einfach mal darauf an und schildere ihm, wie Du Dich fühlst. Vielleicht fällt ihm eine Alternative ein.

Alles Gute und liebe Grüße
Ina
 
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)
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