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Autor Thema: Phasenverschiebung  (Gelesen 653 mal)

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bekannt unbekannt

  • Gast
Phasenverschiebung
« am: 20 August 2022, 20:36:43 »

Ich bin wieder der 7 Jährige, der rausrennt mitten im Unterricht, weil er keine andere Antwort hatte auf die Verletzungen des Alltags und dann zittern, weinend, draussen hoffend und bangend, darauf wartete das jemand nachkam. Jemand mir zu Hilfe eilt, mir einen Wert vermittelt den ich nicht hatte, nur um dann in äusserster Grobheit vertrieben zu werden. Dann nach wiederholtem Male, sich nun alleine wiederfindend weil irgendwann wirklich niemand mehr nachlief. Sich endlich, selbstkasteiend, Bestätigt wissend, nicht geliebt zu werden.

So sitze ich also hier. Alleine, schmerzvoll, trauernd, in der Gewissheit selbstverschuldet ungeliebt zu sein. Was ein Hölle, was ein Alptraum. Kein jüngstes Gericht nötig um den Torturen der Qual ausgeliefert zu sein. Wie ein sich selbst geisselnder Mensch. Gefangen in sich selbst und den Traumatas seiner Vergangenheit.

Auf der anderen Seite sicher wissend, das nur in der Einsamkeit, kaum Verletzung herrscht, ausser der Einsamkeit selber und dieser kann man Herr werden.
Fressende, schmatzende, Nahrungsmittel Liebe....... sich selbst immer Verachtend.
Ich krieche mir ganz nah, ganz dem Virus gleich, immer tiefer hinein in die Eingeweide meines Trauma Ichs!
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Ina

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Re: Phasenverschiebung
« Antwort #1 am: 20 August 2022, 20:55:55 »

 
Ich komme hinterher und setze mich zu Dir, um Dir zu sagen: Es ist traurig und schade und zugleich so gut nachzuempfinden, wie Du Deine Gefühle beschreibst.

Du bist mit diesen Zuständen nicht allein. Du bist gut, wie Du bist – auch mit all dem quälenden Traumamist aus der Vergangenheit!
Ich wünsche Dir, dass Du den 7-Jährigen in den Arm nehmen kannst, damit er sich nicht mehr so alleine fühlt und spürt, dass er wichtig und wertvoll ist.
 
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Ponyhof

  • Gast
Re: Phasenverschiebung
« Antwort #2 am: 20 August 2022, 21:59:33 »

Hallo bekannt unbekannt

ich wünsche Dir Mal nicht, dass Dir jemand nachläuft. Wie das weitergeht, weißt Du doch schon. Hat nicht genützt, wie Du klingst. ICH wünsche Dir, dass Du den 7-jährigen bestärken kannst, das Kinn hochzureißen. Augen gerade. Und "ihr könnt mich alle Mal kreuzweise" zu beschließen, dass er "die" alle gar nicht braucht.

Du bist autark, bekannt unbekannt. Du bist erwachsen. Du kommst alleine zurecht und wenn Dir keiner nachläuft, na dann machst Du halt alleine dein Ding. Auf deine Weise. Sollen "die" doch alle sehen wo sie bleiben.

Und weißt Du was das schöne daran ist? Die Menschen, die Du DABEI triffst. Die brauchst Du nicht. Du bist nicht von ihnen abhängig. Du KANNST ihnen ein klein wenig von deiner Zeit und deiner Aufmerksamkeit schenken. Wenn Du willst. Oder eben nicht. Je nachdem, ob sie es Dir wert sind.
Und so wird es Menschen geben, die da sind. Die Dich schätzen. Dich mögen. Dich lieben. Die Dir Gesellschaft leisten, wenn Du einsam bist.
Glaub ich wirklich... Aber natürlich bin ich nicht gerade als leuchtendes Vorbild geeignet...
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bekannt unbekannt

  • Gast
Re: Phasenverschiebung
« Antwort #3 am: 21 August 2022, 06:11:06 »

Liebe Ina, danke das Du Dich zu mir gesetzt hast.
Danke das Du einfach da warst, obwohl die Gefahr herrschte das ich nichts kapiert habe. Hab ich aber. Ich kann gut annehmen das Du da bist. So wie ich das schon immer konnte, seit ich Dir das erstemal begegnet bin. Danke.

Liebes Pony, ich brauchte "die"!
Ich brauchte "die" und ich wusste das. Ich konnte es nur nicht zulassen weil es eine Stimme gab, die mir das nicht erlauben wollte. Und manchmal, ja noch heute manchmal, höre ich der Stimme ihre Einflüsterungen.
Doch genau diesem Flüstern sage ich heute; "Du kannst mich mal" und nehme danken an das Ina sich zu mir gesetzt hat und einfach da war. Mehr hat es nie gebraucht. Auch damals nicht, nur konnte ich das nicht verstehen.
Hätte ich mich nur damals schon in die Arme sinken lassen die mir nachkamen. Sie wären da gewesen.

Liebes Pony, verstehe das bitte nicht als Missachtung dessen was du mir angeboten hast. Viel mehr bin ich auch Dir dankbar, weil ich durch deine Worte bemerken durfte das es viel einfacher ist zuzulassen das jemand da ist und am Anfang auch damals da war. Ich war nur zu bedürftig. Vielleicht ist diese Bedürftigkeit heute eine andere. eine heilere. Eine Sanftere.

Und ja, es gibt Menschen die mich aus mir teilweise unbekannten Gründen heraus schätzen, das sind zb die beiden die hier im Beitrag geantwortet haben. Ihr habt Euch die Zeit genommen und habt Euch zu mir gesetzt. Ihr seit mir nachgelaufen in meinem Schmerz. Den auch wenn Du eigentlich etwas anderes vertreten hast Pony, hast Du dich zu mir gesetzt und warst da. Das war gut so.

Danke
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