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[traurigesMaedchen]

Hallöchen,
ich weiss nicht genau ob ich hier im Thread richtig bin, aber ihr admins könnt den beitrag ja sonst noch verschieben!

Ich bin 25 Jahre alt, habe 2 Kinder (3 und 1 Jahr), lebe im Trennungsjahr!
Bin aber seit 4 Monaten wieder in einer Beziehung. Mein Freund hat mir eingetrichtert zum Arzt zu gehen!
Ich war montag erstmal bei meinem Hausarzt, habe ihm nur eine kleine Menge an informationen zugestanden!
Sonst hätte der mich wohl gleich eingeliefert!

-seit Jugendzeit mehrere schlimmer Phasen
-selbstverletzung
-Verlust mehrerer geliebter Menschen
-Suizid 3 mal
-Gedanken über den Tod, habe ich jeden Tag

Naja das ist auch nur ne kleine Zusammenfassung! Ich habe ersteinmal Antidepressiva von ihm bekommen
und muss mich in 2 Wochen wieder vorstellen!
Nehme nun die Tabletten seit Montagabend und es ist absolut schlimmer geworden!
Habe nun auch wieder körperliche Auswirkungen. Ich habe mich noch nie mit dem Thema
Depressionen beschäftigt, möchte es jetzt aber gern!

Vielleicht könnt ihr mir helfen!
lg traurigesMaedchen

[Ina]

Hallo trauriges Mädchen!

Willkommen in unserem Forum :)

Zuerst hab ich aber eine Frage: Es gab hier schon mal jemanden,
auch mit dem Namen "traurigesMädchen". Sie hat sich dann irgend-
wann glaube ich in "glückliches" umbenannt. Das war aber wohl
vor meiner Zeit in diesem Forum, wenn ich mich nicht täusche. Das
bist Du jetzt aber nicht, oder?

Wie auch immer, ich finde es gut, dass Du Dir hier versuchst Hilfe
zu holen und ein bisschen über Deine Probleme zu schreiben. Auch
dass Du zum Arzt gegangen bist, finde ich gut. Bei Antidepressiva
ist es oft so, dass der antriebssteigernde Effekt VOR dem antidepres-
siven eintritt, wodurch sich am Anfang die Suizidgedanken verstär-
ken können. Aber das sollte nach einiger Zeit auch wieder abklingen!
Du nimmst das Medikament ja noch nicht lange, also noch nicht auf-
geben, sondern erstmal ein wenig abwarten, wie es in zwei Wochen
aussieht! Antidepressiva brauchen in der Zeit auch noch länger, bis
sie ihre volle Wirkung entfalten.


Alles Liebe,
Ina

[Leilasmum21]

Hallo TraurigesMädchen!

Also erst mal herzlich Willkommen im Forum hier!

Der Arzt hat dir ein Antidepressiva verschrieben. Und er hat dir keine Überweisung zur/zum Psychologe/Psychologin mitgegeben und ggf. eine Psychologenliste?

Wielange sind die Suizidversuche her?

Wie äußern sich deine depressiven Phasen?

Da ich selber Mama bin einer 2 1/2jährigen Tochter, weiß ich, wie wichtig es ist, das es dir als Mama gut geht. Nur so kann es deinen Kindern auch gut gehen. Auch wenn sie es dir nicht zeigen oder du sie nicht schlecht behandelst, so fühlen sie sich schlecht bzw. können nicht damit umgehen, das es der Mama nicht gut geht oder du z.B weinst, einige Sachen nicht tun kannst etc. Das ist kein Vorwurf an dich!
Ich selber habe auch schon einige depressive Tage durch und ich war allein zuhause und habe nur wenig Unterstützung von außen gehabt.

Wenn es dir schlecht geht und du nicht weiterweißt oder dich nicht gut um die Kinder kannst, und das kann man nur bedingt, wenn man einen depressiven Tag hat, könntest du dir eine Familienhilfe vom Jugendamt holen. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung holen die dir NICHT deine Kinder weg, wenn du sagst, du kommst aufgrund von Depressionen gerade sehr schlecht mit deinen Kindern klar. Kommt natürlich auch darauf an, wie weit du Unterstützung von deinem Exmann und/oder deinem Partner und deiner Familie/Eltern hast. Oder Freunde.

Naja, soviel erst mal von mir!

Lieben Gruß
Dani

[Ina]

Stimmt Dani, da bringst Du mich zu einer weiteren Frage.

Bist Du, trauriges Mädchen, schon irgendwie in ambulanter
Behandlung? Also gehst Du zu einem Therapeuten? Wenn
Du täglich Suizidgedanken hast, wäre das schon angebracht.
Oder eine Selbsthilfegruppe. Die können auch gut tun, denke
ich. Ich werde auch bald in eine Selbsthilfegruppe für De-
pressive gehen und verspreche mir relativ viel davon, weil
man da den direkten Austausch mit anderen Betroffenen
hat.

Noch was: Wenn Dir Dein Antidepressivum innerhalb der
kommenden Wochen nicht helfen wird, solltest Du lieber
zu einem Psychiater als zum Hausarzt gehen, da sich ein
solcher viel besser damit auskennt und eher schauen kann,
was Du brauchst. Es wirken ja nicht alle Antidepressiva
gleich. Einige sind antriebssteigernd, andere eher sedierend
und schlafanstoßend, andere nur stimmungsaufhellend, etc...
Hängt auch immer von der Dosierung ab - und da denke ich
ebenfalls, dass ein Psychiater da mehr Ahnung von hat als
ein Hausarzt, da diese nicht darauf spezialisiert sind.

[traurigesMaedchen]

danke für eure Antworten, lieb von euch.
nein ich bin ein neues traurigesMaedchen! grins...würde euch gerne meinen richtigen namen sagen,
aber mein Exmann googelt meine Spitznamen und meinen Namen immer wieder nach.

er soll davon nichts wissen, damit er mich nicht noch mehr verletzen kann.

es kostet ne menge überwindung zum arzt zu gehen! und ich hatte solche angst.
der letzte versuch ist ca. 6 monate her, wurde aber aufgehalten von meinen Kindern. Wollte sie nicht im stich lassen
und schon gar nicht meinem ex mann überlassen!

mein hausarzt hat mir nur antidepressiva gegeben und mir nen neuen termin in 14 tagen gemacht,
da will er erstmal sehen, wie die angeschlagen sind. ich hoffe sie schlagen bald an.
komme mit meinen schlafstörungen, angstattacken und heulkrämpfen nicht mehr klar.

mein partner unterstützt mich sehr, und ich weiss auch das er mich trotz depressionen liebt,
doch ich habe verlustängste. habe angst das es ihm zu viel mit mir wird. ich stecke eiegentlich mitten in der
ausbildung und kann es mir nicht leisten zu fehlen. er ist berufstätig und hat auch viel um die ohren.
von meinem exmann habe ich unserer ehe schon null unterstützung bekommen und ich hasse ihn abgrundtief!

ich schäme mich, weil ich depressionen habe, ich habe das immer nicht wahr genommen, dachte immer, ja ich schaff das allein
da raus. aber es wird nicht besser. ich bin gespannt was mein hausarzt sagt,
die diagnose lautet ja vorübergehende depressive störung oder so...
aber wenn ich ihm erzähl, wie lange das schon ist...meint ihr es ist besser, mich überweisen zu lassen?
und wenn ja, wohin?

liebe grüße

[Ina]

Oh je, das ist traurig, dass Du und Dein Ex-Mann jetzt so ein
schlechtes Verhältnis habt. Ich hoffe, Du hast so wenig Kon-
takt wie möglich zu ihm. Sowas schadet Dir nämlich nur noch
mehr, wenn Du sowieso schon depressiv bist. Tu Dir das nicht
an!

Gut, dass Du einen neuen Partner hast, der Dich unterstützt
und für Dich da ist. Deine Verlustängste kann ich zu gut ver-
stehen, weil ich die auch hatte, als ich noch mit meinem ehe-
maligen Freund zusammen war. Es ist eben für den Partner
auch oft wahnsinnig schwer, sich in einen depressiven Men-
schen hineinzuversetzen, wenn er Depressionen nicht von
sich selbst kennt. Deshalb ist es wichtig, dass Du viel mit ihm
redest und ihn nicht im Unklaren darüber lässt, wenn es Dir
schlecht geht. Wenn Du kannst, sage ihm, was Du dann brauchst
und was Dir in solchen Momenten besonders gut tut. Dann hat
er schon mal eine Idee und kann sich einigermaßen darauf ein-
stellen, wie er handeln kann, wenn es Dir besonders schlecht
geht.

Du darfst Dich für Deine Depressionen nicht schämen! Vielleicht
kannst Du mit der Zeit lernen, sie irgendwie anzunehmen, als
Teil von Dir zu akzeptieren. Ein Teil, an dem Du arbeiten kannst!
Du musst Deine Depression ja nicht einfach so hinnehmen, es
gibt schließlich viele Wege, wie einem geholfen werden kann!

Ich würde mich an Deiner Stelle entweder an einen Psychiater
oder Neurologen überweisen lassen. Es kann nämlich auch sein,
dass Deine Depressionen organische Ursachen haben. Manch-
mal liegt es daran, dass die Schilddrüse nicht "richtig funktio-
niert" - aber da kann man was machen! Wenn Dein Serotonin-,
Noradrenalin- oder Dopamin-Spiegel nicht "richtig" ist, wird
man Dir mit Antidepressiva sicher weiterhelfen können, da
diese dafür sorgen, dass diese Botenstoffe (Neurotransmitter)
wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

[traurigesMaedchen]

zu meinem exmann, naja ich versuche es so wenig wie möglich! aber er nimmt die
kinder als vorwand...für die er sich gar nicht interessiert!
ich habe schon neue handynummer und mailadressen, doch er erreicht mich
immer noch! fragt nicht wie er das macht! ich weiss, dass er mir noch mehr schadet,
ich weiss es...fühle mich trotzdem schuldig, dass alles in die brüche gegangen ist,
obwohl ich gar nichts dafür kann!  :'(

ich habe das gefühl, als wenn mein partner nicht damit klar kommt, dass ich unter depressionen
leide. ich weiss ja nichtmal was mir gut tut, wenn es wieder so plötzlich kommt.
ich würde ihm gerne sagen wie er mir helfen kann, aber ich weiss es nicht...ich weiss gar nichts mehr...

als einen teil von mir akzeptieren schreibst du? hmm wie lange dauert sowas?
ich setze mich ja schon damit auseinander, aber ich fühle mich nur noch schlechter, wenn ich alles lese!
also meine schilddrüse funktioniert, das wurde schon geschekt, vor paar tagen, weil ich
auch so noch mit meinen nasennebenhölen zu kämpfen habe!
das einzige was einem blut nicht stimmt, ich habe eine blutanämie! nehme seit montag eisenpräperate!


ich habe diese probleme vor den medikamenten gehbat und jetzt ja auch noch...können also keine
nebenwirkungen sein. mein arzt meinte eine wirkung merke ich erst in 14 tagen, aber er hat mir nicht
gesagt, dass es die ersten tage noch schlimmer für mich wird.
mag sein das es eine volkskrankheit ist, ich weiss, dass habe ich auch schon gelesen! doch warum ich?
ich stelle mir immer die gleichen fragen und komme nie zu einer antwort.
steiniger weg, geduld? um gottes willen...ich bin zwar geduldig, aber ich hasse steine in meinem weg!

sagt mal, muss mein Arbeitgeber eigentlich von meiner Depression wissen?
bin ja im 3. lehrjahr zur bürokauffrau! und habe im mai prüfungen, hoffe ich kann daran teilnehmen!
hab angst das es wegen meiner depression nicht gut geht!

[claudi]

hallo Trauriges Mädchen,

Der Prozess wird dich ein ganzes Leben lang begleiten. Entscheidend ist nicht das du Depressionen hast sondern der entsprechende Umgang damit. Dazu bedarf es viel Geduld. Vorallen Dingen bis man die Erkrankung akzeptieren kann und langsam erlernt damit umzugehen.

Dein Arbeitgeber muss das nicht zwingend wissen. Das ist deine eigene freie Entscheidung ob du dies mitteilen möchtest.


Lg claudi

[Ina]

Guten Abend,

Also was Eure gescheiterte Beziehung angeht, kann ich nur sagen,
dass ich denke, dass es immer an beiden und nie an einem Teil
alleine liegt. Jeder trägt doch irgendwie dazu bei, dass man sich
nicht mehr versteht oder etwas am Vertrauen kaputt geht. Mach
Dir mal keine Vorwürfe! Wenn Du damit irgendwann abschließen
kannst, wirst Du es einfach hinnehmen können, ohne Dich selbst
oder ihn zu beschuldigen. Fast jede Beziehung zerbricht doch ir-
gendwann mal. Ich weiß, wie hart das ist. Habe mich im Mai auch
von meinem Freund getrennt, mit dem ich vier Jahren lang zusam-
men war und leide teilweise noch immer darunter. Anfangs habe
ich uns beiden Vorwürfe gemacht, aber inzwischen sehe ich ein,
dass das nichts bringt und auch nichts mehr daran ändert, dass
es mit uns eben nicht mehr geklappt hat.

Hmmm, Du schreibst, Du wüsstest nicht, was Dir gut tun könnte,
wenn Du Dich in einem "Loch befindest"... ich denke, da gibt es
relativ viele Dinge! Am besten erstmal etwas, um wieder ein we-
nig zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen, zum Beispiel
schöne ruhige Musik hören, mal eine Kerze anzünden, baden ge-
gehen,  einen kleinen Spaziergang machen, etwas schönes Ko-
chen, sich irgendwas Nettes gönnen... sowas in der Richtung kann
schon dabei helfen, dass man wieder ein bisschen lächeln kann :)

Ich denke, dass Du die Depression erst mit der Zeit annehmen
können wirst - das kann dauern. Aber gut ist schon mal, dass Du
Dich mit den Dingen auseinandersetzt und auch über Deine Ge-
danken hier schreibst - das ist schon mal ein guter Schritt! Irgend-
wann wirst Du lernen, Dich selbst besser zu verstehen, sprich
warum Du so und so denkst, fühlst, handelst und reagierst. Wenn
Du erstmal so weit bist, wirst Du Dir auch leichter die Fragen nach
dem "Wieso" und "Warum" beantworten können. Eine Depression
kann sehr komplex sein und es ist nicht einfach, sie zu beschrei-
ben geschweige denn zu verstehen. Aber man kann es lernen!

[Ina]

Ich habe Dir mal noch ein paar Threads rausgesucht, in denen
Du Dinge findest, die Dir vielleicht gut tun könnten :)



"Was können wir uns Gutes tun?"
http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1258131727


"Ich gönne mir heute..."
http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1197406125


"Tu was für Dich!"
http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1248891056


"Was macht Euch glücklich für einen Moment glücklich?"
http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1192100164

[21HEIDI]

Hallo trauriges Mädchen!

Antidepressiv wirken meißt erst nach 10-14 Tagen.Deshalb auch der Termin erst wieder in 14 Tagen beim Arzt.
Nein,man muß dem Chef nichts davon sagen,daß man Depressionen hat.(bin halt in letzter Zeit "überspannt" oder nervös...)
Habt ihr denn nicht auch so was wie eine "Mutter-Kind-Stelle" oder "Mutter-Kind-Beratung" ?
Wenn ja,gehe mal dorthin und mache Dich schlau!
Liebe Grüße,
HEIDI (45J.)   :-)

[traurigesMaedchen]

@ 21HEIDI
Nein sowas wie eine Mutter kind beratungsstelle, sagt mir nix. Meinst du sowas wie die diakonie oder
die caritas? mehr fällt mir jetzt hier nicht ein. mehr habe ich auch nicht in meiner umgebung.
wieso fragst du?

@ InaDiva
danke für fir links zu den anderen threats, ich schaue gleich mal nach!
ich meine nicht das es mich stört, dass die ehe auseinander gegangen ist, das schlimmer ist
die vorwürfe von seiner seite! ich war ja schon in der ehe an allem schuld, wenn
er was nicht einsehen wollte! naja habe ich halt alles auf mich genommen! und das
hat mich nach und nach immer tiefer fallen lassen! naja schwamm drüber, hoffe er kapiert es langsam
das er mich in ruhe lassen soll!

@ all
Ich sollte mich wohl wirklich zum therapeuten überweisen lassen, hat jemand schon so
einen ersten Besuch hinter sich? ich habe angst davor, dass ich es mit alleiniger kraft nicht schaffe
den termin da wahr zu nehmen. Ich habe ja sogar angst, das ich es nichtmal in paar tagen zu meinem
hausarzt schaffe! gut, dann sage ich meinem arbeitgeber nichts, hmm bin ja eh schon in ner reha ausbildung.

wenn ich so lese, das der prozess wirklich nen ganzes leben dauern wird, dann
weiss ich jetzt schon nicht weiter wie...hmm für meinen neuen freund, bin ich die traumfrau...habe
ihn grad gefragt, ob er mich wirklich noch heiraten will, obwohl ich krank bin.
er hat überlegt, ich hab gesagt die depris dauern sicher das ganze leben...dann ist er einfach gegangen...
sollte ich nichts sagen? naja das zum thema verlustängste! ich meine, wenn
er nun doch nicht mehr möchte, dann soll er es mir sagen! muss ja damit irgendwie klar kommen,
besser als wenn ich jetzt hier sitze und wieder vor mich her grübel! oder?

ich bin froh, so herzlich bei euch aufgenommen zu werden! danke!  :-*

[Ina]

Das ist ein ganz schön unfaires Verhalten von Deinem Ex-Mann,
Dir für alles und nichts immer die Schuld zuzuweisen! Versuch
es mal so zu sehen: "Er ist einfach nicht in der Lage, sich Fehler
zuzugestehen" anstatt "Ja toll, ich bin an allem Schuld, danke...".
Du musst das nicht auf Dir "ruhen" lassen, sondern kannst für
Dich zumindest wissen, dass er einfach nicht fähig ist, einzusehen,
dass er genauso dazu beigetragen hat, dass es mit Euch in die
Brüche gegangen ist und dass er ebenso Fehler gemacht hat.

Ich hatte mein erstes Gespräch mit einem Therapeuten im Mai
2005, wenn ich mich nicht täusche. Es war eine Art Kennenlern-
Gespräch, in welchem ich erstmal grob gefragt wurde, welche
Probleme ich denn so habe. Bei mir waren das unter anderem
große Kommunikationsprobleme mit meiner Mutter, traumati-
sierende Erlebnisse in der Kindheit, Probleme mit meinem da-
maligen Freund, etc... Mehr braucht man erstmal gar nicht sa-
gen - war jedenfalls bei mir so! War dann auch über zwei Jah-
re bei ihm in Therapie. Vor circa zwei Wochen hatte ich auch
wieder so ein Kennenlerngespräch bei einer Therapeutin, vor
welchem ich riesige Angst hatte. Die war aber unbegründet!
Wieder wurden mir nur oberflächliche Fragen gestellt, damit
sie sich erstmal ein grobes Bild machen konnte!

Was die Therapeutensuche an sich angeht: Zu allererst würde
ich mich zu einem Psychiater überweisen lassen! Das ist kein
Therapeut, sondern nur dafür zuständig, Medikamente zu ver-
schreiben. Der kann aber sicher besser als Den Hausarzt ein-
schätzen, was für eine Form von Therapie Dir gut tun würde
(z.B. Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Trau-
matherapie, etc...). Dann bekommst Du in der Regel eine The-
rapeutenliste mit geeigneten Therapeuten, die Du mal anrufen
kannst. Oft gibt es lange Wartezeiten, weil die Therapeuten
sehr ausgebucht sind, daher lieber früher anrufen als zu spät!
Lass Dich auf jeden Fall nicht einschüchtern, wenn man Dir
sagt, dass Du einige Monate auf die Therapie warten werden
musst. Dann lasse Dich einfach auf die Warteliste setzen!
Nebenher kannst Du es ja auch noch bei anderen Therapeu-
ten versuchen und wenn Du da frühen einen Termin bekommst,
umso besser :)

Klingt jetzt alles nach gaaaanz viel Arbeit, ist es aber eigentlich
gar nicht. Wenn Du in irgendeiner Form Unterstützung brauchst
und ich oder jemand anders hier Dir helfen kann, sag Bescheid!


Liebe Grüße,
Ina

[traurigesMaedchen]

ja ich versuche es ja so hinzunehmen, ich weiss auch das wir beide schuld an der
sache sind, aber ständig diese vorwürfe an den kopf geknallt zu bekommen
ist auch nicht so der bringer! und für mich eigentlich am schlimmsten!
aber naja die sache ist vorbei und ich versuche absolut null kontakt zu ihm haben! bisher lässt er mich auch
in ruhe...naja ab und an halt...

ok also berede ich das mit meinem hausarzt, dass er mich an einen
psychater überweist! hmm da wo ich nie hinwollte...aber naja ich
muss das langsam in den griff bekommen, auch wenn es mich wirklich ein leben
lang begleiten wird!!!
und dann wird sicher der psychater alles weitere mit mir klären oder?
ich hab echt absolut null ahnung... ich danke dir für deine hilfe und deine
unterstüzung.

ich weiss das es eigentlich ungeklärt ist, wie eine depression entsteht?
oder bin ich da falsch? kann das auch vererbung sein? mein papa leidet auch seit ca.
15 Jahren daran!

nochmals danke!!!

[Ina]

Hallo nochmal,

Kann ich mir gut vorstellen, dass es Dich "nervt", ständig
irgendwelche Vorwürfe hören zu müssen. Das ist echt blöd.
Aber gut, dass Du den Kontakt meidest. Und wenn es wie-
der soweit ist: Versuch es einfach zu ignorieren und an Dir
abprallen zu lassen!

Ja, erstmal zum Psychiater, alles ehrlich mit ihm bereden
und dann kannst Du weitersehen, was passiert! Alles der
Reihe nach, Du musst ja nichts überstürzen!

Naja, was heißt schon "es wird Dich Dein Leben lang beglei-
ten" - es kommt natürlich auch auf die Schwere Deiner De-
pression an. Es kann genauso gut sein, dass Du mit Hilfe
einer Therapie, einer Selbsthilfegruppe oder auch aus eige-
ner Kraft von den Depressionen wegkommst. Ich bin zwar
überzeugt davon, dass man Depressionen nicht komplett
heilen kann, aber dass man sich stark lindern kann, sodass
man damit leben und klarkommen kann. Bei einigen kommt
es auch vor, dass sie jahrelang depressionsfrei leben, dann
aber irgendwie wieder an einem Tiefpunkt ankommen und
wieder "rückfällig" werden.

Für Depressionen kann es die unterschiedlichsten Ursachen
geben. Vererbt werden kann es auch. Oft ist es aber auch
der Hormonhaushalt im Gehirn, der aus der Balance gebracht
ist, sodass zum Beispiel zu wenig Serotonin, Noradrenalin oder
Dopamin "vorrätig" ist. Das kann depressive Verstimmungen
auslösen und ist in der Regel mit Antidepressiva wieder zu ver-
bessern, da diese dafür sorgen, dass der Haushalt wieder in
Ordnung gebracht wird. Sehr oft sind aber auch Erlebnisse aus
der Kindheit oder Jugend für Depressionen verantwortlich, so-
genannte Traumata. Ach, es gibt so viele Ursachen, zum Bei-
spiel auch sexueller oder psychischer Missbrauch oder der Tod
einer nahestehenden Person, den man nicht überwunden hat.