hallo Para
die Freunde außen möchtest du behalten, ok, verständlich, aber findest du es nicht ein klitzekleines bißchen *hm* komisch,( blödes Wort, mir fällt kein andres ein) daß du ein andres Bild vermittelst, als du bist? Ist es nicht furchtbar anstrengend, sich immer verstellen zu müssen, wenn man Freunde! trifft? Sind es Freunde, von denen du mit 100%iger Sicherheit sagen würdest, sie wären auch deine Freunde, wenn du ehrlich ihnen gegenüber wärst? Womit wir wieder beim Sinn und Lohn des Lebens wären. Besteht dein Sinn darin, Freunden ein falsches Bild vorzuleben, um den Lohn der Zuwendung von ihnen zu erhalten? Oder liegt der Sinn darin, sich authentisch zu geben, um mit "echten" Freunden belohnt zu werden? Ist es der Sinn, eine heile Welt vorzuspielen, um den Preis/Lohn des nicht auffallens? Oder ist es sinnvoll, sich zu offenbaren, um sich fallen lassen zu können oder sogar mit Offenbarungen des Gegnübers belohnt zu werden?
Natürlich kenne ich dein Umfeld nicht und ich weiß, wie gefragt heutzutage "problemlose soziale Kontakte" sind und ich wünsche dir von Herzen, das du nicht so sehr enttäuscht wirst.
Deine Frage nach der Tagesklinik ist für mich sehr schwer zu beantworten. Ich hab auch überlegt, ob ich es mache, aber ich bin ja immer für Ehrlichkeit, also mußt du jetzt damit leben.:-)
Mein Werdegang seit 2007 ist folgender; ich bin im Juli 2007 in ein schwere Depression mit akuter Suizidgefahr gestürzt. Auslöser war Liebeskummer. Ich hab einen Klinikaufenthalt abgebrochen, weil mein Urlaub vorbei war und ich wieder arbeiten mußte. So hab ich mich bis März 2008 iwi über die Runden gerettet. Im März bin ich endgültig zusammengebrochen und wurde von einem auf den andren Tag eingewiesen. Ich hab bis dato immer so schön funktioniert, wie du es auch von dir so gut beschreibst. Fairerweise muß ich dazu sagen, das ich bis dahin seit 15 Jahren schon unter Angst und Panik gelitten hab, die dann durch diesen blöden Liebeskummer in Depressionen umgeschlagen sind.
Ich war ein halbes Jahr in der Klinik, danach krankgeschrieben. Im Februar 2009 mußte ich eine Reha absolvieren, weil die Krankenkasse es bestimmt hat. Für mich war es die Hölle. In der Reha hab ich mich dann so tief geschnitten, das ich genäht werden mußte und mir wurde auferlegt, im Anschluß daran eine Tagesklinik im Heimatort aufzusuchen, mir wurde angedroht, das ich sonst dort von der Reha aus in die Klinik muß und nicht nach Hause darf.
Die Tagesklinik lief von März bis Juni 2009.
Es wurde einiges an Medikamenten ausprobiert, jetzt nach 3Jahren bin ich soweit eingestellt, das ich die Tage überlebe.
Das muß natürlich alles für dich nicht so laufen oder zutreffen.
Du mußt ganz allein vor deinem inneren Gewissen für dich entscheiden, was für dich in Frage kommt oder auch nicht. Ich hab es auch schon viele Male allein geschafft, dieses Mal nicht. Das macht ein Gefühl des Versagens, ein geflügeltes Wort von mir "Was ist nur aus mir geworden, wie tief kann man sinken!"
Ich hab auch Menschen erlebt, denen es wieder gut geht, allerdings bleibt immer ein fader Beigeschmack. Ich hab eben auch noch nie jemanden erlebt, der so richtig und echt gesundet ist.
Ich hoffe, es war nicht zu anstrengend, das alles zu lesen. Ich würde dir wünschen, das es dir besser ergeht.
Für dich eine schönen Abend und eine gute Nacht.
Wünsche, wohl geruht zu haben. :-)
LG Deja