hey thesa
ich kann das schon gut nachvollziehen, ich war von Kindesbeinen an, unsicher, konnte nie vor mehreren Menschen reden etc....ich weiß nicht, ob man in der Grundschule fehlende Reife verantwortlich machen kann...welches Grundschulkind ist reif?...meine Ängste sind vollends ausgebrochen, als ich-auf Wunsch und Betreiben meiner Eltern- ein Lehramtsstudium aufnehmen mußte, nicht verwunderlich...
dadurch, daß ich ein sehr ernsthaftes und ruhiges Kind war, daß immer allen Ansprüchen genügte, egal, mit welchen inneren Qualen es verbunden war, widersprach ich nicht und es endete damit, daß ich zum Schluß das Studium geschmissen hab, weil ich nicht mehr zur Uni gehen konnte...bei dem Wissen, ich müße dieses Riesengebäude betreten, an sovielen Menschen vorbei etc..das hat mich dazu gebracht, mich nur noch zurückzuziehen...
Ich hab mehrere stationäre Therapien durchlaufen und es kam jedes mal fast zum Eklat, wenn es darum ging, das ich mit Menschen in Kontakt treten sollte, selbst, wenn es Patienten waren...ich bin fast ausgetickt...ich weiß nicht, inwieweit du oder @Sintram diese Stimme kennen, die einem einflüstert "Haut alle ab, laßt mich bloß in Ruhe!"
Ich bin ja nun kein Therapeut oder so. Es scheint jedoch so zu sein, als wären wir alle Kinder ohne Urvertrauen. Urvertrauen wir ab der Geburt geprägt....und es beeinflußt das ganze weitere Leben.....du könntest es mal googlen....ohne Urvertrauen haben wir keine eigene Identität, kein Selbstbewußtsein, gestörte Interaktionen, welcher Sorte auch immer.....
um auf deine Anfangsfrage zurückzukommen, die tiefe innere Einsamkeit schickt uns, glaub ich, eine Menge an Symptomen wie Angst, Depression, Phobien etc, wir fühlen als Kinder schon, daß wir anders sind, wir haben keinen Halt, niemand spiegelt uns und hat uns je vermittelt, was richtig und was falsch ist, das ist absolut tödlich für die Entwicklugn eines gesunden Selbst, wir sind unsicher, weil wir ständig austesten müssen, unsre Energien nicht für das Kindsein sondern für unsre Umwelt verschwenden müssen, die uns so im Stich läßt, nicht zeigt, das wir liebenswert sind auch mit Fehlern und Schwächen, die uns Dinge, abverlangt, die wir als Kinder keinesfalls bewältigen können....
iwann, wenn der Trog ausgeschöpft ist bricht diese Einsamkeit selbst mit ihrer ganzen Macht durch und schickt uns in die Isolation, denn wir haben nicht mehr die Kraft, dem Leben zu entgegnen udn wollen um jeden Preis jede weitere Verletzung vermeiden, die zwangsläufig im Umgang mit Menschen entsteht und uns an den Rand des Abgrunds stürzen würde....
Ich bin trotz mehrerer Therapien nicht mehr bereit, mein Leben durchlässig zu machen....ich erlebe nur jedes Mal wieder, das ich anders bin und ich hab keine Lust mehr drauf.....mir ist es schnuppe, ich nehm es so, wie es ist, vllt wird es nochmal anders, vllt auch nicht...egal...ich bin glücklich in meiner Wohnung, in meinem Leben bekommen die einen Platz, die ich mir aussuche und eins kann ich dir sagen, es ist niemand dabei, der gesund ist und das ist gut und richtig so....
Therapien helfen oft dann, wenn man intensiv drinsteckt, ich glaube mittlerweile, man muß es so annehmen wie es ist und von jemanden der am Tropf hängt, verlangt auch niemand, ständig mit dem Infusionsständer draußen rumzulaufen um sich und andren zu beweisen, daß man laufen kann...
lg Deja