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Autor Thema: Meine Tochter  (Gelesen 18563 mal)

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mond

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #45 am: 28 April 2011, 18:52:29 »

Hallo Deja,

mein Therapeut ist so eine sache für sich.
Ich hätte ganz zu anfang in eine stationäre Therapie gehen sollen (lt. ihm). Diese Therapie..verbunden mit einer Traumatherapie hätte ca. 6 Monate gedauert.

Eben wegen der Kinder..habe ich dies auch nicht gemacht, und es ambulant versucht.
Mit dem richtigen Therapeuten hätte es vll. auch geklappt.

Heute denke ich, das ich hätte gehen sollen. Den Kindern und auch mir wären dann vll. 3 Jahre erspart geblieben.

Das - was ich von 2007 bis heute geschafft habe, ist das Ergebnis von dem von mir erwähnten Freund...und meinem Willen immer wieder aufzustehen. Hinfallen....Luft holen und dann wieder aufstehen.

Er wusste in welcher Situation ich war. Mein Ex, der wahnsinnigen Druck ausübte...meine Eltern die von nichts wussten und nciht hinter mir gestanden haben - Freunde und Bekannte, die nur die Lügen meines Ex kannten und nciht den wahren Grund, warum es mir so schlecht ging.
Ich war damals nicht in der Lage, Entscheidungen zu treffen.
Ich lebte in meiner eigenen Welt - zwischen hoffen in Ruhe gelassen zu werden, Angst, Alpträumen und der totale soziale Absturz.
Mein Therapeut übte noch mehr Druck auf mich aus - und genau hier...an dieser Stelle fühlte ich mich bei ihm nicht mehr wohl...er hat mich sehr oft in schwierige Situationen gebracht, aber ich war nicht in der Lage, zu wechseln.

Vieles ist schief gelaufen.

Und in dieser....meiner Situation....wäre es für die Kinder wichtig gewesen, das sich da jemand mit einklingt.
Ich war nicht mehr in der Lage, irgendetwas richtig zu machen - und gleichzeitig hatte ich die Verantwortung für zwei kleine Kinder.
Und das ist unverantwortlich.


Ich hätte dir gerne auch auf Epines Thread geantwortet...aber als Gast geht das leider nicht.

Man darf einfach nicht jede Mutter und jedes Kind über einen Kamm scheren.
Es gibt Mütter, oder auch Eltern...die trotz ihrer Erkrankung gut für ihre Kinder sorgen können und diese Kinder werden nicht krank....

Andersrum gibt es aber auch diejenigen, die es eben nicht können...und dort ist unbedingt Hilfe von außen nötig.
Meine Situation....es wäre hilfe nötig gewesen, damit meine Kinder nicht betroffen werden.

Dann gibt es gesunde Eltern, wo die Kinder psychische Probleme bekommen. Hier muss man schauen, wo kommen die probleme her.
Meine Eltern waren gesund....ich bin es nicht. Aber durch eine sexuelle nötigung, verg... und anderer Umstände.
Und damit hier - genau an dieser Stelle ein Schlußstrich gezogen werden kann, hätten meine Kinder hilfe gebraucht...denn ansonsten passiert es - das meine Kinder krank werden...und bleiben. Dann geht die Kette weiter.....die Kinder meiner Kinder wachsen mit einer psychisch kranken Mutter auf...und werden ebenfalls krank.

Diese Kette muss unterbrochen werden.... 
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dejavu

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #46 am: 28 April 2011, 23:32:53 »

Hallo mond

was deinen Thera angeht, ok, das ist immer schwierig. Mein Thera hat mich damals weggeschickt nach 3 Stunden, weil er gesagt hat, so nicht. Ich gehöre auf eine Station, danach gern. Ich hab es nicht durchgezogen, bin nach ner Woche getürmt und dachte, ich kann ihn veräppeln. Nein, er hats nicht gemacht. Meine Hausärztin hat mit Engelszungen geredet, ich hab mich nicht einen Millimeter bewegt. Siehat einfach eines Tages gesagt, Nein, ich hol jetzt den RTW und dann ist es vorbei. Ich hab gesagt, es geht nicht, ich kann nicht, ich hab einen Sohn und ich weiß nicht, wohin mit ihm. Am Ende hab ich alles viel schlimmer gemacht aber das gehört wohl dazu.
Meine Erfahrungen gleichen deinen. Eltern, die mich verachten, keine Freunde, nix. Ich war komplett allein und das hat mich sehr geprägt. Ich weiß nicht, wie ich damals reagiert hätte, wenn jemand zu mir gesagt hätte, ihr Sohn braucht ebenfalls Hilfe. Ich glaube, ich wär ausgerastet. Das ist doch das Problem, daß wir doch so festgefahren sind, das nix mehr geht. Ich bin überzeugt davon, ich wär damals Amok gelaufen.
Vllt bin ich aber einfach total hypersensibel bei alldem, was hier zur Sprache kommt, weil meine eigne Mutter mich in meiner Therapiephase beim Jugendamt anonym angezeigt hat. Direktor, Lehrer, Elternbeirat wurden darüber informiert, daß mein Sohn angeblich vernachlässigt wird. Ich mußte in der Schule das Jugendamt empfangen, um zu zeigen, das es nicht stimmt. Die Dame hat sich meinen Sohn angeschaut, mit der Lehrerin geredet und gut war. Ich habs überhaupt erst durch die Lehrerin erfahren auf der Klassenabschlußfeier von Luki.

Damit möchte ich noch kurz drauf eingehen, was du wegen Epines Threads geschreiben hast. Es gibt doch soviel Ketten, die wir einfach nicht unterbrechen können, was die familiäre Situation angeht. Ich plädiere doch absolut dafür, Kindern alles zu ermöglichen. Ich mag es nur nicht, wenn es pauschalisiert wird, Kinder von psych Kranken brauchen eine Betreuung. Ich mein doch nur, daß es viele andere Dinge gibt, und da schaut niemand hin.
Aber wer weiß? Vllt bin ich einfach zu sehr bombadiert worden, zu viel im BL- Forum lesen müssen von Angehörigen, vllt überhaupt viel zu sensibel und emotional und impulsiv und überhaupt.
Ich stehe Zeit meines Lebens allein da und iwann reagiert man dann vllt so. Ich weiß es nicht, schließlich ist meine Wahrnehmung ebenfalls gestört und ich hab mehr als nur ein Problem in sozialen Interaktionen. Dieses " Ich gegen den Rest der Welt" ist iwi ziemlich eingebrannt in mir und muß wohl doch immer mal raus.

Trotz allem wünsche ich eurer kleinen Familie, daß ihr all das, was ihr euch geschaffen habt, beibehalten und ausbauen könnt.

lg deja


 
« Letzte Änderung: 28 April 2011, 23:34:20 von dejavu »
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dejavu

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #47 am: 29 April 2011, 22:11:30 »

Hallo Mond

ich hab eigentlich etwas anderes gesucht aber beim Googlen ist mir dieser Link zwischen die Finger geraten. Vllt kann deine Tochter iwann mal, wenn nix mehr geht, iwas auf dieser Seite finden, was ihr zusagt.

lg deja

http://www.verrueckt-na-und.de/hilfelinks.html
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Adrenalinpur

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #48 am: 09 Mai 2011, 23:31:07 »

Kurz ein paar Gedanken zum Thema

Mütter wollen immer wissen was in ihren Kindern vorgeht
aber oft trauen sich Kinder nicht sich schwach zu zeigen weil ihre Eltern etwas erwarten

umgekehrt wollen Mütter keine Schwäche zeigen und haben wiederum Angst ihre Kinder unter Druck zu setzen
wenn sie sie fragen oder können die Fragen nicht so artikulieren dass Kinder nicht in Gegenpositioon gehen
und lesen deshalb Tagebücher obwohl es ein Vertrauensbruch ist

was aber ein Kind erstmal in ein Tagebuch schreibt sind Verarbeitungen mit sich selbst
Gespeichert

Fee

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #49 am: 11 Mai 2011, 01:16:19 »

Liebe Mond,

von Anfang an,habe ich hier mitgelesen und "erkannte"
Dich vom ersten Posting an.

Nur zum Schreiben,war ich leider eine zeitlang nicht in der Lage.Nun aber "muss" ich einfach dazu etwas "sagen" :

***Und genau das ist es...warum ich der Meinung bin, das Kinder mit psychisch kranken Eltern unbedingt ebenfalls unterstützung brauchen.
***

... guter Satz,liebe Mond,und das Wichtigste überhaupt !

Denn das Leid,ist besonders gross,wenn man als betroffenes Kind,mit niemandem,über alle die Belastungen,die kranke Eltern,aber auch misshandelnde "gesunde" Eltern,usw.,nicht reden kann/darf.

Es muss nicht unbedingt ein "Fachmann" sein.Sondern Hauptsache Unterstützung,wie Du schreibst.

Alice Miller,nennt diesen "Zuhöhrer/Helfer/Berater/Unterstützer", einen wissenden Zeugen.Und diesen Begriff,finde ich sehr passend.

Denn diese kinder:

Sehen die (schweren) Selbstverletzungen ihrer (meist) Mütter

Leiden unter Suizidandrohungen,Depressionen,Neurosen,Psychosen,
Süchten,u.v.m. der Eltern.Oder inzwischen auch der eigenen Folgen
davon.

Werden bei Affektlabilität häufig (wenigstens) angeschrien,wenn
nicht sogar geschlagen und vieles mehr.

Wissen die nicht selten vorhandenen Gefühlsschwankungen,kaum
einzuschätzen.

Können auch kaum über längere Zeit unbeschwert sein

Und zu vielem mehr,begehen psychisch kranke Elternteile,auch
erweiternde Suizide.Also schweben betroffene kinder,auch noch
nicht selten,in Lebensgefahr.Oder hören ihre Eltern,sogar
soetwas äussern.


... kein Kind sollte ein bei all`dem (und mehr) ohne Hilfe bleiben !


Alles Gute Fee


edit/Versuch,die Zwischenabsätze zu entfernen
« Letzte Änderung: 11 Mai 2011, 01:30:14 von Fee »
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Epines

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #50 am: 11 Mai 2011, 02:45:40 »

Hallo liebe Mond

Möchte auch noch abschließend etwas sagen.

Bei allem was du hier geschrieben hast, sehe ich dass du anders als meine Mutter die Problematik erkennst, nichts beschönigst, nichts vertuschst und dazu stehst, dass es deine Kinder mit deinem Verhalten nicht leicht haben.

Genau diese Einsicht  hätte ich mir von meiner Mutter gewünscht! Und das du sie hast, ist echt  etwas sehr wertvolles und zeugt von einer Größe die nicht jede psychisch kranke Mutter hat.

Du kannst nichts dafür, dass du krank geworden bist und deine Kinder auch nicht. Du versuchst das Beste daraus zu machen und dies geht nun mal nur mit Offenheit.

Die Kinder müssen ganz genau wissen was los ist mit dir und warum du manchmal so oder so reagierst. Wie Fee sagt brauchen sie einen Zuhörer/Helfer/Berater/Unterstützer. Dies muss keinesfalls ein Psychiater sein, sondern was viel besser ist eine Oma, Tante oder mütterliche Freundin.

Mütter die eine solche Bezugsperson nicht zulassen wollen, oder sie gar als Einmischung betrachten, sind meiner Meinung nach noch Meilensteine von einer objektiven Wahrnehmung der Situation entfernt und sind vermutlich unbewusst schon im "erlernten" Muster gefangen, welches sie von ihren auch schon erkrankten Eltern voll übernommen haben.

Ich bin für meine Nichte seit sie klein ist eine solche Bezugsperson. Ich habe versucht ihr das Verhalten meines Bruders zu erklären, ohne ihn in irgend einer Form schlecht zu machen. Was sie mir erzählt hat war haarsträubend und oftmals wäre ich am liebsten  sofort hinüber gerannt und hätte ihn mir  zur Brust genommen. Er ist sehr affektiv und  impulsiv und dadurch auch ungerecht, damit haben die Kinder am meisten Mühe. Ich war oftmals so richtig wütend auf ihn.
Aber ich habe niemals je erwähnt, dass ich weiss was alles bei ihnen so läuft und meine Nichte hat mir deshalb vollkommen vertraut. Mein Bruder hat oft versucht diese Bindung zu -kappen, weil es ihn geärgert hat, aber dank meiner Schwägerin kam es nie dazu.
Ich weiss nicht wie es bei ihnen weitergeht, aber ich hoffe stark, dass mein Bruder seine Fehler einsieht und rechtzeitig mit den Kindern darüber redet, denn meine Nichte ist im Moment an einem Punkt wo ihr egal ist ob er psychisch krank ist oder nicht, sie hält es einfach nicht mehr zu Hause aus.

Also du bist auf einem guten Weg!

Alles Liebe
Epines
Gespeichert

Fee

  • Gast
Re:Meine Tochter
« Antwort #51 am: 11 Mai 2011, 04:14:46 »

... und das übrigens empfinde ich auch so und zwar schon,seit
ich Dich lese.

Sich selbst und ihr Tun hinterfragende Menschen ,
sind emphatisch am Gegenüber interessiert.Und Fehler
begehen wir alle.Aber man kann aus ihnen lernen.
Nur im Fall,von Schattenkindern (imSchatten von kranken Familienmitgliedern,halte ich Vorsorge für angebrachter,als
ewig lange,vllt. dazu noch sinnlose Therpien.


... aber Suizidäusserungen,nehme ich immer seeeeeeehrrrr
ernst.Lieber einmal "zuviel".

Denn meine Mutter z.B. hat es zigmal versucht,zigmal gesagt und dann klappte es eines Tages.

L.G. Fee
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