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[Ina]

Ich dachte mir, ich mache mal einen kleinen "Adventskalender"
für Euch - jeden Tag ein Text, den ich von einer bestimmten Web-
seite bekomme ("Spuren der Hoffnung" ist der Überbegriff) und
dazu ein Bild, was ich für Euch aussuche :)

Nachtrag für gestern:



1. Dezember

FÜRSORGLICHKEIT

Er lässt mich lagern auf grünen Auen,
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
(aus dem Buch der Psalmen 23,2)

Es geht mir gut.
Ich bin mit allem versorgt.
Ernsthafte Gedanken brauche ich mir nicht zu machen.
Ich habe alles, was ich zum Leben brauche.

Doch oft vergesse ich, dass das nicht selbstverständlich ist.
Die Rundumversorgung habe ich nicht mir selbst zu verdanken.

Ich danke Gott für diese Fürsorge.
Er ist es, der mich mit allem versorgt.



Impuls:

* Können Sie erkennen, dass Sie umsorgt werden?
* Wem geben Sie Fürsorge?


Nikola Beth



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[Ina]

2. Dezember

GUT GESEUFZT

All mein Sehnen, Herr, liegt offen vor Dir,
mein Seufzen ist Dir nicht verborgen.
(Aus dem Buch der Psalmen 38,10)

"Man tue einen tiefen Seufzer",
Das empfiehlt Teresa von Avila.
Das entspannt.

Einmal richtig gut durchatmen,
Wie befreiend!

Mt etwas Glück verfliegt dabei der Groll.
Mit mehr Glück kommt mir eine gute Idee.
Mit ganz viel Glück ist es der Anfang eines Gebetes.



Impuls:

* Atmen Sie heute mal tief durch
* Wenn eine Bibel greifbar ist, beten Sie den Psalm doch mal ganz


Andreas Reifenberg



http://www.amelia.at/EngelFl%C3%BCgelRe.jpg

[Ina]

3. Dezember

FÜHRUNG
 
Sende Dein Licht und Deine Wahrheit,
damit sie mich leiten.
(aus dem Buch der Psalmen 43,3)

Ich lebe in einer Welt
mit Reizüberflutung.
Für jede Gelegenheit,
für alles ist vorgesorgt.
Ich bekomme alles
fertig organisiert vorgesetzt.
Aber trotz
oder wegen des Überangebots
kann ich mich oft nicht entscheiden.

Die vielen Möglichkeiten lähmen mich.
Ich brauche für mich einen Weg,
der mich führt.

Durch Gott
kann ich vielleicht diesen Weg erkennen.
Durch seine Worte bekomme ich Führung.  

 

Impuls:

* Wo bekommen Sie Licht für Ihren Weg her?
* Können Sie sich auf eine Führung einlassen?


Nikola Beth.



http://www.esoterik-shopping24.de/bilder/produkte/gross/2792_1.jpg

[nubis]

Hallo Ina :-)

Ich danke mal für diese liebe Idee :-) - in den letzten Jahren hatte ja Bienchen Texte aus ihrem Online-Adventskalender eingestellt, aber sie scheint ja kaum noch ins Forum zu kommen... (an dieser Stelle mal anmerke, dass ich hoffe, es geht ihr gut :-))

Da finde ich es aber besonders schön, dass du das jetzt übernommen hast - trotz dem, was du sonst noch alles 'um die Ohren' hast...

Ich freue mich jedenfals sehr darüber - und darauf: werde hier auf jeden Fall jeden Tag reinschauen :-)


LG
nubis

[Ina]

Ja stimmt, ich hatte mich auch an Bienchens Texte erinnert
und kam so auf die Idee, diesen "Adventskalender" zu machen. :)

Freut mich auf jeden Fall, dass es Dir gefällt :)

[kleine_Maus]

Liebe Ina,

ich finde das auch eine sehr schöne Idee von Dir. :)

Ich habe heute einen Brief mit einem sehr schönen Text bekommen.
Ich hoffe es stört Dich nicht, wenn ich den hier rein schreibe.

       Ich wünsche mir

Ich wünsche mir in diesem Jahr
mal Weihnacht`wie es früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin,
kein Schenken ohne Herz und Sinn.

Ich wünsch`mir eine stille Nacht,
frostklirrend und mit weißer Pracht.
Ich wünsche mir ein kleines Stück
von warmer Menschlichkeit zurück.

Ich wünsche mir in diesem Jahr
`ne Weihnacht, wie als Kind sie war.
Es war einmal, schon so lang ist`s her,
da war so wenig so viel mehr.

Liebe Grüße
kleine Maus

[Ina]

Sehr schön, kleine Maus!
Da steckt viel Wahres drin...




4. Dezember

GEDEIHLICH

Lass das Werk unsrer Hände gedeihen,
ja, lass gedeihen das Werk unserer Hände.
(aus dem Buch der Psalmen 90,17)

Der Advent ist die Zeit der passiven Tugenden
Warten zum Beispiel
Also langsamer werden oder sogar ganz anhalten
Stiller werden,
aufmerksam sein.
Das kann gut tun,
eine kleine Erlösung vom andauernden Machen sein.
Das kann auch anstrengend sein:
Wer wartet schon gern?
Und doch: die passiven Tugenden
die machen unsere Aktivität erst gedeihlich.
Ein Segen ist es,
wenn ich auf Gott warten kann,
der mir auch heute auf seine leise Art entgegen kommt.

 

Impuls:

* Vertrauen Sie darauf, dass Segen auf dem ruht, was Sie heute tun


Andreas Reifenberg



http://www.dor-sch.de/uploaded_images/IMG_0173-1-740929.JPG

[Ina]

5. Dezember

VERWORFEN

Der Stein, den die Bauleute verwarfen,
er ist für mich zum Eckstein geworden.
(aus dem Buch der Psalmen 118,22)

Eine Idee wird verworfen,
ein Plan wird verworfen.
Ein Siebenmeter wird verworfen.
Aber niemals ein Mensch.

Niemals.

Das darf nicht geschehen.
Darum wird Gott doch Mensch
mitten unter den Ausgegrenzten
und er stirbt als Verworfener, um zu sagen
niemand ist verworfen.
Nicht für Gott.

"Das Recht auf ein gescheitertes Leben
ist unantastbar."
Darum kann ich auf diesen Eckstein
das Haus meiner Seele bauen.

 

Impuls:

* Auf welchen Fels haben Sie das Haus Ihrer Seele gebaut?
* Was glauben Sie aus aller Kraft?


Andreas Reifenberg



http://www.ig-soziale-gerechtigkeit.ag.vu/IGSG_III/b_haende.jpg

[Ina]

6. Dezember

IN DIE TIEFE

Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir,
Herr, höre meine Stimme
(aus dem Buch der Psalmen 130,1f)

Ich bin unten?
Gott ist oben?

Falls dem je so war,
wollte Gott es nicht so lassen.

Gott ist im Kommen.
In unser Warten kann er eintreten.
Gott möchte in uns zuhause sein.
In der Tiefe unseres Herzens bewohnt er uns.
Wenn ich ihm da begegne,
kann seine Art auf mich abfärben.

In die Tiefe, Herr, rufe ich zu dir,
und werde still
und warte,
was du mir heute sagen willst.

  

Impuls:

* Heute ist Sonntag: vielleicht klappt es mit einem Moment der Stille


Andreas Reifenberg.



http://www.liebes-kummer.com/liebe/stille/stille.jpg

[Ina]

Da haben wir ja fast gleichzeitig gepostet :)

Danke für das süße Gedicht, es hat mich zum Lächeln gebracht :)


/edit: Ich hab mal Deinen Beitrag editiert und den Namen des Autors hinzugefügt!

[Ina]

7. Dezember

WUNDERWERK

Ich danke dir, dass du mich
so wunderbar gestaltet hast,
ich weiß, staunenswert sind deine Werke.
(aus dem Buch der Psalmen 139,14)

Hin und wieder wird mir bewusst,
dass der Mensch
doch ein Wunderwerk ist.

Wie er entsteht,
wie er aussieht,
was er tun und denken kann.

Auch die Natur kann sprachlos machen.
Manchmal kann ich kaum glauben,
wie aus Nichts
etwas so wunderbares entstehen kann.

Ich bin froh
Teil dieser Schöpfung zu sein.
Auch ich bin ein Wunder.
Dankbar bin ich Gott dafür.
Auch, wenn es immer wieder unbegreiflich ist.  

 

Impuls:

* Erkennen Sie das Wunder der Schöpfung in sich?
* Über was können Sie staunen?


Nikola Beth



http://www.ghostchip.de/foto/herbstbaum.jpg

[Ina]

8. Dezember

IM DUNKEL WOHNEN

Das Volk, das im Dunkel lebt,
sieht ein helles Licht.
(aus dem Buch des Propheten Jesaja 9,1)

Wie kann man denn im Dunkel wohnen?

Ich glaube, viele Menschen wohnen im Dunkel.
Sie sehen nicht weit, man kann nicht viel
erkennen, alles erscheint ihnen -
halt im Dunkel.
Die Gedanken sind dunkel,
die Aussichten trübe,
ihre Hoffnungen nicht erhellend,
ihre Gedanken traurig statt froh.
Ein Leben eher depressiv als fröhlich,
eher müde statt wach,
eher lähmend statt kräftig.
Vor allem - sie können
es sich selbst nicht hell machen.

Da muss ein Licht von außen kommen,
wenn es denn kommt. Hoffnung erwacht,
Leben verändert sich,
das Starre der Gesichter
beginnt sich zu lösen.
Menschen beginnen von
Neuem zu leben.
 


Impuls:

* Setz Dich auch dem Dunkel und der Starre mal aus, um zu erahnen, was Hoffnung bedeuten kann
* Was verändert sich dann, wenn Du ein helles Licht siehst?


Andreas Schwöbel



http://www.tao-chi.info/Kursangebote/sight-seeing/Philosophie/24_Regeln/Licht-im-Dunkeln-2-900.jpg

[Ina]

9. Dezember

KO-EXISTENZ
 
Dann wohnt der Wolf beim Lamm,
der Panther liegt beim Böcklein.
(aus dem Buch des Propheten Jesaja 10,6)

Gegensätze ziehen sich an.
Manchmal. Vielleicht.
Oft aber sind sie herausfordernd, beängstigend, spaltend
die Gegensätze zwischen den Menschen,
die Gegensätze in uns selbst:

Bedrohlich und schutzbedürftig,
dunkel und hell,
stark und schwach,
Wolf und Lamm.
Unversöhntes Gegeneinander.
Eine Zerreißprobe.

Gott verheißt eine neue Perspektive.
Bewohnt von seinem Geist.
Bei sich zuhause sein, in sich ruhen - und so
das andere nicht mehr bekämpfen müssen.

Kein fauler Scheinfriede,
kein resigniertes Opferlamm,
kein Wolf im Schafspelz,
sondern versöhntes Zueinanderfinden
- immer wieder neu.

Wolf und Lamm in Ko-Existenz.

 

Impuls:

* Mit welchen Gegensätzen sind Sie konfrontiert?
* Wie schwer oder leicht fällt es Ihnen, sie auszuhalten?


Elisabeth Pruegger Schnizer



http://www.gewaltakademie.de/gaeste/assets/images/wolf_lamm.jpg

[Ina]

10. Dezember

ZUFLUCHT

Du bist die Zuflucht der Schwachen,
die Zuflucht der Armen in ihrer Not.
(aus dem Buch des Propheten Jesaja 25,4)

Manchmal muss man fliehen, weg von allem,
was einem belastet und stört,
was einen nicht auf
gute Gedanken kommen lässt. WOHIN?

DU - sicherlich ist Gott gemeint.
Ich stelle mir vor, wir sind Zuflucht für Schwache und Arme in ihrer Not
als Zeichen der Hoffnung.

Können wir das überhaupt? Warum nicht?

Ich stelle mir vor, wir selbst sind die Schwachen und finden Zuflucht
bei einem Menschen, der mir wie ein Zeichen ist auf Gott:
Du bist Zuflucht der Schwachen.

Ich stelle mir vor: ich bin Ort der Zuflucht für
Einen, der schwach ist, der nicht mehr weiter weiß,
der arm ist, der in Not ist - und das nicht nur
zur Weihnachtszeit.

Gott ersetzen? Nein danke.
Aber - eine Hand Gottes, ein Ohr Gottes,
ein Ort Gottes für Schwache - als Zeichen der
Hoffnung gerade zur Weihnachtszeit.



Impuls:

* Wie kann ich das: Zeichen der Hoffnung sein? Vielleicht ist es gut, sich mit andren zu besprechen?
* Zeichen der Hoffnung für andere zu sein - das verändert auch mein Leben.


Andreas Schwöbel



http://www.scm-shop.de/fileadmin/mediafiles/scm_shopproduct/Bilder/gross/187590431.jpg

[Ina]

11.12.2009

STAUNEN

Sein Rat ist wunderbar,
er schenkt großen Erfolg.
(aus dem Buch des Propheten Jesaja 28,29)

Unübersehbares Phänomen unserer Zeit:
die Illusion der Machbarkeit.
Alles ist möglich!
Rat-geber in Fülle wissen den Weg,
die Zielgerade zum Erfolg.
Trügerisch lockende Glücksformeln.

Doch dann:
Scheitern, Grenzen, Ohn-Macht.
Realität entlarvt die Illusion.
Wer weiß weiter?

Gottes Stimme ist leise.
Immer wieder innehalten,
ihr Raum geben -
das ist Erfolg-versprechend.
Hören und Handeln,
Tun, aber auch Lassen.
Jenseits der Machbarkeit, der Berechnung
sich wunder-bar beschenkt wissen.

Und oft erst viel später:
Staunen über das, was geworden ist.

 

Impuls:

* Wo erleben Sie die Grenzen der Machbarkeit?
* Über welche Erfolge in Ihrem Leben können Sie staunen?


Elisabeth Pruegger Schnizer



http://farm1.static.flickr.com/33/66576489_810d3e50cd.jpg