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Autor Thema: Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...  (Gelesen 3976 mal)

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Epines

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Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« am: 06 September 2011, 15:57:32 »

Hallo liebe Leute

Eifersüchige Männer...  http://www.youtube.com/watch?v=hoezjUsMHX8  :-)))

Folgende Aussagen begleiten meinen Alltag:

" Du liebst nicht richtig, wenn du nicht eifersüchtig bist"
"Wer liebt muss auch eifersüchtig sein"
"Ein bisschen Eifersucht schadet nie"
"Eifersucht ist ein Beweis meiner Liebe"
"Wenn er mir keinen Grund gäbe, müsste ich ja nicht eifersüchtig sein"
"Wer nichts zu verbergen hat, muss auch sein Handy nicht ausschalten"
" Warum muss der sich mit anderen Frauen überhaupt unterhalten"
"Wer wirklich treu ist, hat es nicht nötig mit anderen Frauen zu chatten"

Ein spannendes Thema, was ich gerne einmal mit euch diskutieren würde, denn man ist  immer wieder mit Eifersucht konfrontiert, sei es im Geschäftsleben, privat, oder was noch unglaublicher ist, sogar in Foren und Chats.

Hier eine interessante Erklärung wie Eifersucht entsteht und wie man sie evt. in den Griff bekommt.

http://www.psychotipps.com/Eifersucht.html

Mir persönlich ist die Frage wichtig, wieso jemand in einem Chat oder Forum eifersüchtig sein kann, wenn ein sogenannter "Freund" einmal mit jemandem anderen schreibt oder chattet.

Ich verstehe diese Gedankengänge schlicht nicht, denn man hat ja weniger als eine Beziehung und wird trotzdem eingeengt, so dass man sich zweimal überlegt, ob man mit dem "Freund" einer Person , die den alleinigen Anspruch auf ihn erhebt,  überhaupt noch schreiben, resp. chatten soll. Weil der Leidtragende ist ja die Person, die man dadurch meidet und der "Besitzer" erhält dadurch Aufwind in seinem vereinnahmenden Verhalten und schafft es dadurch seinen "Freund" zu isolieren, ohne dass es diesem bewusst wird.

Die gemiedene Person, weiss nämlich oftmals nicht einmal warum sie gemieden wird.

Unglaublich, aber ich  bin ebenfalls  in die Falle getappt und vermied es anfangs tunlichst und nun erneut, mich mich mit der vereinnahmten Person überhaupt zu unterhalten. Ich wollte ihm keinen Stress mit dem "Besitzer" verursachen.

Darüber habe ich mich sehr geärgert, ich habe mich durch eine Person manipulieren lassen, die ich auch nur durch ihre Beitrage kenne und deren eifersüchtige Verhaltensweise mich daran gehindert hatte, jemandem zu schreiben, den ich durch seine Statements  schätze und als liebenswürdige Person erkannt habe und dies nur, weil ich ihm  keinen Ärger machen wollte.

Ich muss echt doof sein mich so unterbuttern zu lassen... und ich frage mich ernsthaft, warum ich mir dies habe gefallen lassen.

"Besitzer" ist zugegeben ein hartes Wort, aber oftmals kommt es mir bei eifersüchtigen Personen so vor, als würden sie ihren Partner, oder Freund besitzen wollen (siehe auch meinen Thread "sind paranoide Persönlichkeitsstörungen heilbar"). Dies hier kommt mir ähnlich vor und ich staune einfach immer wieder. Es gibt wohl noch so unendlich vieles zwischen Himmel und Erde, dass ich nicht verstehe und wohl nie verstehen werde...

Eine nachdenkliche
Epines








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Ina

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #1 am: 06 September 2011, 17:55:09 »

Dass Eifersucht ein Zeichen oder gar Beweis für Liebe ist, hört man oft. Begründet wird dies
so: "Wenn ich nicht eifersüchtig wäre, könnte das auch keine Liebe sein!" oder "Meine Eifer-
sucht zeigt doch nur wie viel Du mir bedeutest und dass ich Dich nicht verlieren will."

Ich selbst bin auch ein eifersüchtiger Mensch - besonders schlimm war dies in meiner ersten
Beziehung. Von Klein auf vermittelte man mir das Gefühl, andere seien "besser" und wertvoller
als ich. Mangelnde Liebe und Aufmerksamkeit im Kindesalter spielten da genauso mit rein wie
Mobbing, Ausgrenzung und die Tatsache, dass mein Bruder manchmal von meinen Eltern bevor-
zugt wurde. Über die Jahre erlebte ich immer wieder, dass mich Menschen verlassen haben, die
mir sehr viel bedeutet haben. Die Gründe dafür waren mir entweder überhaupt nicht bekannt,
weil ich komplett ignoriert wurde, oder aber ein anderer Mensch war plötzlich wichtiger als ich
oder hat schlecht über mich geredet (wie einfältig viele Menschen doch sind - glauben jedes noch
so absurde Wort eines anderen, ohne die Sache zu hinterfragen oder mit der betreffenden Per-
son darüber zu sprechen!).

In meiner ersten Beziehung habe ich ein völlig neues Gefühl erlebt: Geliebt zu werden. Ich konnte
dieses Gefühl nicht immer annehmen und habe daran gezweifelt, weil ich es völlig unrealistisch
fand, dass man mich - die Minderwertige oder gar Wertlose - mag und sogar liebt. Ich bin meinem
damaligen Freund nicht selten mit Misstrauen und Eifersucht begegnet, weil ich durch meine Selbst-
zweifel furchtbare Angst hatte ihn von einen Tag auf den anderen verlieren zu können (so wie ich
es eben "gewohnt" war, auch nach jahrelanger Freundschaft).

Inzwischen hat sich mein Verhalten deutlich zum Positiven entwickelt. Möglicherweise bin ich heute
ein wenig stabiler als vor einigen Jahren - zumindest habe ich viel dazu gelernt und mich charakter-
lich, also auch geistig, weiterentwickelt. Ich sehe nicht mehr jeden anderen Menschen als Bedrohung,
schätze mich selbst ein kleines bisschen mehr und weiß wie sich Liebe anfühlt. In meiner jetzigen Be-
ziehung spüre ich wie wundervoll es ist, sein zu können wie man ist und "trotzdem" gemocht zu wer-
den, also genauso angenommen zu werden wie man eben ist. Mein Kopf sagt mir immer wieder, dass
das Ich-selbst-sein nicht dazu führen wird, dass man mich verlässt und dass ich auch nicht jedem Kon-
flikt und Streit aus dem Weg gehen muss, weil dann alles vorbei sein könnte. Wenn man liebt und ge-
liebt wird, also eine feste Basis, ein starkes Fundament in der Beziehung hat, kann man sich dessen
sicher sein (wegen den genannten Dingen nicht allein gelassen zu werden). Dennoch bemerke ich von
Zeit zu Zeit, dass ich meinem Freund hin und wieder mit Misstrauen und auch einer gewissen Eifersucht
begegne. Zumindest weiß ich schon mal vom Verstand her, dass das gar nicht nötig ist ;) Dessen bin
ich mir sicher, weil unsere Beziehung auf einem gegenseitigen Geben und Nehmen basiert und von ganz
viel Liebe, Geborgenheit und Innigkeit, Sicherheit und Halt sowie Verständnis gekennzeichnet ist. Eifer-
sucht ist da völlig fehl am Platz. Meine Selbstzweifel und meine Angst vor dem Verlassenwerden ver-
setzen mich nur leider immer noch manchmal in solcherlei negative Gedanken und Gefühle. Aber ich sehe
einen deutlichen Unterschied, eine Verbesserung, zu meinen letzten Beziehungen.

Eifersucht ist meiner Meinung nach kein Zeichen für Liebe. Viel eher beschreibt sie ein Besitzdenken und
den Gedanken einen Anspruch auf den Partner zu haben. Eifersucht engt und schränkt den anderen ein
und nimmt ihm seine Freiheit. Dabei ist gerade die unglaublich wichtig und lässt eine Beziehung viel mehr
aufleben.


Liebe Grüße,
Ina
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Epines

  • Gast
Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #2 am: 07 September 2011, 22:40:47 »

Hallo Ina

Danke für deine Offenheit, was du schreibst ist wirklich interessant.
Ich selber war als Kind auch manchmal eifersüchtig auf meinen ältesten Bruder, der wirklich der Liebling meiner Mutter war, aber ich habe dies nicht in meine Erwachsenenwelt mitgetragen.

Mein Vater war auch rasend eifersüchtig, er hat jedoch meine Mutter ständig betrogen, blieb oft Nächte lang weg, aber sie hingegen durfte nicht einmal mit ihren Freundinnen ausgehen, es gab deswegen oft Streit. Das Selbe dann mit meinem Ex-Ehemann, dieses ständige Misstrauen hat meine Liebe schon nach kurzer Zeit getötet und ich war nur noch mit ihm zusammen, weil ich dachte das alles besser ist, als wieder alleine zu sein, aber ich hatte mich getäuscht. Es ist wesentlich besser alleine zu leben, als diese ständigen Beschuldigungen und Kontrollen.

**Meine Selbstzweifel und meine Angst vor dem Verlassenwerden ver-
setzen mich nur leider immer noch manchmal in solcherlei negative Gedanken und Gefühle. Aber ich sehe
einen deutlichen Unterschied, eine Verbesserung, zu meinen letzten Beziehungen.**

Ich stell mir dies unglaublich schwierig vor, was darf dein Freund, was darf er nicht? Ist er auch vorsichtig in dem was er dir erzählt und macht er trotzdem was er will? Lebt ihr zusammen? Ich meine wie gehst du heute damit um, wenn diese Gefühle hoch kommen?

Hast du auch Mühe damit, wenn er mit seinen Kollegen was unternimmt? Darf er mit anderen Menschen chatten, auch mit Frauen?
Sorry wenn ich  so viel frage, aber gerade die letze Frage beschäftigt mich, da ich ja mit jemandem nicht chatte/schreibe, weil eine Person diesen Menschen total vereinnahmt hat und ich genau weiss, dass wenn ich ihm schreibe, sie ihm die Hölle heiss macht und ihn emotional erpresst. Er traut sich auch schon aus Angst wegen dem Theater das sie macht nicht mehr mit anderen Kontakt zu halten. Und was der Clou ist, sie kennen sich nicht einmal real und er wird schon so massiv eingeengt.

Mir kommt die ganze Geschichte so bekannt vor, sie  verhält sich ähnlich wie die Frau meines Geschäftsfreundes, nur dass es diesmal nicht im realen Leben stattfindet.

Ich verstehe es einfach nicht und bin erneut verunsichert und weiss nicht wie ich mich verhalten soll.
Irgendwie denke ich:" Was für ein Waschlappen er doch  ist", dass er sich so manipulieren lässt und zu doof es zu merken...
Selber war ich 19 als ich mich auf so was einliess, das passiert mir heute bestimmt nicht mehr.

Dass du so offen deine Probleme erkennst ist bestimmt ein Pluspunkt, sie auch irgendwann ganz in den Griff zu bekommen, denn die meisten sehen es nicht wirklich als ihr Problem, sonden bewerten das Verhalten des Partners als auslösenden Faktor. Wer so denkt verharrt in diesem Misstrauen.

Alles Liebe dir
Epines



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Sintram

  • Gast
Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #3 am: 08 September 2011, 10:31:09 »

Hallo Ihr zwei Beide!

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schafft.
Die krankhaft besitzergreifend unbegründete jedenfalls.

Denn grundsätzlich ist Eifersucht nichts weiter als natürliches Rivalitätsverhalten gepaart mit ebensolcher Verlustangst.
Hunde eifern, Katzen erst recht, Primaten sowieso, kleine Kinder bisweilen völlig übersteigert, wenn Geschwisterchen nachkommen, obgleich sie der Liebe ihrer Eltern sicher sein könnten.

Der Wunsch, für seine geliebten Bezugspersonen ausschließlicher und einziger Mittelpunkt zu sein ist ein vermutlich genetisch bedingter Bestandteil nicht nur menschlicher Natur, mit dem umzugehen es ein Leben lang zu erlernen gilt.
Für gewöhnlich verschwindet oder „normalisiert“ sich Eifersucht durch die Erfahrung, dass einem von weiteren Menschen im Umfeld der Geliebten nichts weggenommen wird oder gar die Zuneigung der Geliebten geraubt,
vor allem dann, wenn die Geliebten die Erlebnisse mit diesen vermeintlich bedrohlichen Menschen mit den Eifernden teilen, ihnen ihre dadurch auf keine Weise verminderte Einzigartigkeit vermitteln und ihr um ihretwillen Geliebtwerden bestätigen können.

Dieser Lernprozess beginnt im Optimalfall in der Kinderstube, im heutigen Zeitalter der Einzelkinder bleibt er allzu oft auf der Strecke.

Die begründete Eifersucht vor allem in Partnerschaften hingegen ist eine ganz andere Sache und in den meisten Fällen die Folge eines gewissen Instinktes, der die Treulosigkeit und Bereitschaft zum Verrat im geliebten Gegenüber erspürt, so gesehen ist ihr Vorhandensein durchaus gerechtfertigt wenn nicht sogar angebracht.
Ob sie freilich etwas nützt oder den unzuverlässigen Partner am Betrug hindert, ist eine andere Frage.
Die faule Ausrede allerdings, die in derlei Fällen von den völlig zu Recht misstrauisch Beobachteten oft gebraucht wird, vom eifersüchtigen Partner regelrecht in den Seitensprung getrieben worden zu sein, stellt in den allermeisten Fällen die Wahrheit plump und durchaus feige auf den Kopf.

Gerade promiskuitiv agierende Männer neigen zu krankhaft rasender Eifersucht, weil sie ihr gestörtes Sexualverhalten unbewusst auf ihre Partnerin übertragen und ihnen dieselbe zerstörerische Veranlagung unterstellen, die ihrerseits zu ertragen sie –oft infolge der Prägung durch ihre verschlingenden Mütter, deren bedingungslose Liebe und Fürsorge sie in ihren Frauen suchen und von ihnen einfordern- nicht in der Lage sind bis hin zur gemeingefährlichen Überreaktion. Aber das nur am Rande.

Die besitzergreifende und kontrollsüchtige Eifersucht auf der anderen Seite ist für gewöhnlich eine Folge mangelnden Selbstwertgefühls und oft auf schmerzlicher Erfahrung basierender panischer Verlustangst. Der Umgang mit ihr ist für den Partner mitunter sehr belastend und kann ihn in den schlimmsten Fällen in die Flucht treiben,
da er mit seinen vergeblichen Vertrauensbeweisen und verzweifelten Liebesbeteuerungen auf Dauer das Gefühl vermittelt bekommt, in den Augen seines Partners als unglaubwürdig und unaufrichtig wahrgenommen zu werden, was seine Würde verletzt und seinen guten Willen allmählich aushöhlt bis hin zum Überdruss.
Diese Form von Eifersucht weist krankhafte Züge auf und sollte wenigstens mithilfe einer Paartherapie behandelt und aufgearbeitet werden.

Es gibt sie im realen Leben, die virtuelle Kommunikation ist lediglich ein nicht minder realer Teil davon, infolgedessen ist es nicht verwunderlich, ihr gerade in einem Depressionsforum in ausgeprägter Form zu begegnen.
Die beste und einfachste Reaktion ist in derlei Fällen der Rückzug, denn so lange die betroffene Paarkonstellation nicht bereit ist, gemeinsam dagegen anzugehen, oder zumindest der Kontrollierte nicht in der Lage dazu, etwas gegen seine „Gefangenschaft“ zu unternehmen, ist jeder weitere Austausch mit diesem überwachten Partnerteil für alle Beteiligten eine unerquickliche und belastende Angelegenheit.

Ansonsten gehört Eifersucht zur Liebe, ist ein natürlicher Teil davon und lässt sich weder wegreden noch verleugnen, in ihrer „gesunden“ Erscheinung ist sie mitunter sogar sehr liebenswert, amüsierend und durchaus bereichernd für beide Partner-
als Form eines realen Liebesbeweises sowie der gegenseitigen Bestätigung des kostbaren und in Liebesdingen mit niemandem teilbaren Wertes, den man in den eifersüchtigen Augen seines Partners hat.

Nur ein paar Gedanken.

LG
Sintram



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Epines

  • Gast
Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #4 am: 08 September 2011, 14:45:14 »

Hallo lieber Sintram und Mitlesende

**Es gibt sie im realen Leben, die virtuelle Kommunikation ist lediglich ein nicht minder realer Teil davon, infolgedessen ist es nicht verwunderlich, ihr gerade in einem Depressionsforum in ausgeprägter Form zu begegnen. Die beste und einfachste Reaktion ist in derlei Fällen der Rückzug, denn so lange die betroffene Paarkonstellation nicht bereit ist, gemeinsam dagegen anzugehen, oder zumindest der Kontrollierte nicht in der Lage dazu, etwas gegen seine „Gefangenschaft“ zu unternehmen, ist jeder weitere Austausch mit diesem überwachten Partnerteil für alle Beteiligten eine unerquickliche und belastende Angelegenheit.**

Wo du Recht hast, hast du Recht :-). Ich werde mich nicht mehr bemühen, ist mir echt zu anstrengend. Mein Mitleid mit solchen Menschen ist oft einfach zu übermächtig, aber wer sich sogar virtuell  einengen und es zu lässt ist wirklich selber schuld, ich finde es sogar fast lächerlich... das böse Erwachen wird irgendwann folgen und muss dann eben auch ertragen werden, ohne Gejammer versteht sich.

Humanwissenschaften befassen sich  bereits seit Jahren ausführlich mit Eifersucht und Neid.

Eifersucht im Kindesalter ist eine normale Sache, dass sehe ich auch so und was Einzelkinder betrifft, habe ich gelesen, dass diese auch als Erwachsene weniger eifersüchtig sind, als Kinder aus Grossfamilien.
Auch sollen Kinder und junge Erwachsene, denen ein Elternteil früh gestorben ist, eher zur krankhafter Eifersucht neigen.

Frauen sind im Gegensatz zu Männern schon eifersüchtig, wenn ein Mann nur emotional fremdgeht. Männer angeblich erst wenn ein realer Seitensprung stattgefunden hat.
Männer kommen meist nach einem Seitensprung brav nach Hause, denn oftmals hat es nichts mit ihrer Parnerin, die sie nach wie vor lieben zu tun. Während Frauen die fremdgehen oftmals zum  Seitensprung wechseln und die alte Beziehung aufgeben.

Promiskuitivität bei beiden Geschlechtern, hat ihren Ursprung zum grössten Teil in einer Missbrauchsgeschichte im Kindesalter und ist auch meiner Meinung nach, nicht mit "normalem" Fremdgehen gleich zu setzen, denn es handelt sich dabei um eine Sucht.

Nachzulesen unter anderem bei:"Psychologie der Eifersucht",  Ursachen, Formen und Wege aus der Eifersuchtsfalle von Markus Damm

**Ansonsten gehört Eifersucht zur Liebe, ist ein natürlicher Teil davon und lässt sich weder wegreden noch verleugnen, in ihrer „gesunden“ Erscheinung ist sie mitunter sogar sehr liebenswert, amüsierend und durchaus bereichernd für beide Partner-
als Form eines realen Liebesbeweises sowie der gegenseitigen Bestätigung des kostbaren und in Liebesdingen mit niemandem teilbaren Wertes, den man in den eifersüchtigen Augen seines Partners hat.**

Dem kann ich natürlich aufgrund meiner vielseitigen prägenden Erfahrungen nicht beistimmen, ich denke eher, dass gesunde freundliche Anteilnahme, Toleranz  und Vertrauen zur Liebe gehört.
Leider  bin ich  in Sachen Beziehung sehr misstrauisch geworden und es hat lange gedauert bis ich harmlose freundliche Fragen wie: " Was hast du denn heute so gemacht?", nicht als Kontrolle empfunden habe. Auch möchte ich  nicht mehr mit jemandem zusammen wohnen, weil mein Unabhängigkeitsdrang (nicht in sexueller Hinsicht) und Angst vor Einengung, für einen Partner eine Zumutung ist.

Du hast sehr gut definiert was Eifersucht alles beinhaltet, ich möchte dem nur noch die biologische Komponente hinzufügen.
Der nicht zu unterschätzenden  Faktor, welcher  Menschen dazu bringt möglichst gut auf den Partner aufzupassen,  ist das Zeugen von Kindern ausserhalb der Partnerschaft, denn dies würde in erster Linie die Finanzkraft der eigenen Familie schmälern, also gilt es dies mit allen Mitteln zu verhindern.

Männer wollen ihre Gene verteilen, Frauen hübsche Kinder.

Es ist die häufigste Begründung für seine Seitensprünge; Männer sind von der Evolution darauf programmiert, ihre Gene an möglichst viele Frauen weiterzugeben und so die Art zu erhalten.
Aber weshalb gehen denn auch Frauen fremd?
Einige Damen machen es ganz raffiniert. Sie suchen sich einen netten, zuverlässigen Mann für eine Langzeit-Beziehung, wissen sich und den Nachwuchs dadurch beschützt und umsorgt. Aus dem sicheren Hafen der Partnerschaft gehen sie allerdings auf "genetischen Einkaufsbummel", wie es Professor Hassebrauck nennt – sie haben Sex mit Männern, die attraktiver als der eigene sind.

Dadurch sichern sie sich attraktiven Nachwuchs. Attraktivität steht aus Sicht der Evolution für Gesundheit, also kümmern sich die Frauen auf ihre Weise um die Arterhaltung.

Zum Schluss noch eine interessante Erkenntnis, die mich sehr zum Schmunzeln veranlasst hatte.

Wer sich einen treuen, fürsorglichen Mann wünscht, sollte ihm genau auf die Finger sehen. Sind Zeigefinger und Ringfinger gleichlang, stehen die Chancen gut, dass er ein treuer und fürsorglicher Ehemann wird. Ist der Zeigefinger aber deutlich kürzer, erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen bösen Jungen. Zu schade, dass ich dies nicht mehr bei meinem Vater überprüfen kann :-).
Das Verhältnis des zweiten zum vierten Finger eines Mannes lässt scheinbar Rückschlüsse auf den Hormonspiegel seiner Mutter während der Schwangerschaft zu (pränataler Hormonspiegel). Das Männlichkeitshormon Testosteron im Mutterleib wirkt auf die Entwicklung des Fötus und später auf das Heranreifen des Menschen. Umso höher der pränatale Hormonspiegel, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Mann besonders "männlich" wird, also Eigenschaften wie Aggressivität oder Konkurrenzdenken entwickelt.
Diejenigen Männer, die schon vor der Geburt mehr Testosteron abbekommen haben, hatten auch als Erwachsene eine lockere Einstellung gegenüber Sex und waren mehr an unverbindlichen Affären interessiert. Das fand der Sozialpsychologe Dr. Sascha Schwarz von der Universität Wuppertal in einer Studie mit über 1000 Männern heraus.

Nachzulesen unter anderem  in: "Alles über die Liebe" von  Psychologie-Professor Manfred Hassebrauck , es zeigt mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien verblüffende Erkenntnisse zur Untreue von Männern und Frauen. Sehr interessantes empfehlenswertes Buch zum Thema.

Natürlich kann ich mir nun vorstellen, dass Frauen in Kenntnis dieses einfachen Testes, ihre Männer aufgrund der Fingerstellung,  um so argwöhnischer beobachten und kontrollieren. Na Sintram, hast du schon nachgesehen *lächel*.

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nubis

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #5 am: 08 September 2011, 18:28:38 »


Ich denke, man sollte hier schon unterscheiden - zwischen der Eifersucht in einer (Liebes)Beziehung und der Eifersucht, wie @Epines sie ursprünglich angesprochen hat.

In einer Beziehung denke ich, wird man sich nie ganz davon freisprechen können, bei allem Vertrauen und aller Liebe mal einen schmerzhaften Stich der Eifersucht zu verspüren, wenn der Partner offensichtliches Interesse an einer anderen Person bekundet.
Finde ich auch völlig legitim.


Die kindische Eifersucht einer befreundeten Person, nur weil man auch noch andere Freundschaften / Bekanntschaften unterhält dagegen nicht.

Tatsächlich finde ich aber auch, es ist dann Sache der vereinnahmten Person sich dagegen zu wehren - mischt man sich als Dritter in dieses Beziehungsgeflecht, bringt das nicht viel. Die Leute müssen selber feststellen, was sie wollen - oder eben nicht.

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Epines

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #6 am: 08 September 2011, 19:52:19 »

Hallo liebe Nubis und Mitlesende

Eigentlich hatte ich schon beides angesprochen und je mehr ich nachdenke schliesst das eine das andere nicht aus. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass jemand der eine Internetfreundschaft schon so extrem einengt, im realen Bereich tolerant ist.

Keinesfalls habe ich mich als Dritte in ein bestehendes Beziehungsgeflecht eingemischt, sondern ich war eine von Vielen. Es belastet mich auch nicht wirklich, sondern hat mich nur gewundert wie so etwas überhaupt möglich ist und  das es so etwas ebenfalls gibt und mein Mitleid wurde wieder einmal angekurbelt.
Ob dies nur eine kindische Eifersucht ist weiss ich nicht, ich würde es schon eher ebenfalls in die krankhafte paranoide Ecke abschieben.

**In einer Beziehung denke ich, wird man sich nie ganz davon freisprechen können, bei allem Vertrauen und aller Liebe mal einen schmerzhaften Stich der Eifersucht zu verspüren, wenn der Partner offensichtliches Interesse an einer anderen Person bekundet.
Finde ich auch völlig legitim.**

So einen Stich habe ich noch nie gefühlt, aber vielleicht bin ich komisch...

Ich weiss nicht, ich bin da anscheinend durch meine Erfahrungen anderer Meinung, ich denke jeder hat das Recht Interesse an anderen Menschen zu haben und man sollte auch mit diesen lachen und Spass haben dürfen (ich rede nicht von Sex). Ich hatte auch immer männliche Freunde neben meinem Freund, so wie er sich auch herausgenommen hatte eine beste Freundin zu haben, die er schon von der Studienzeit her kannte. Manchmal haben wir etwas gemeinsam unternommen, aber oft jeder mit seinen Freunden alleine.

Man muss sich immer bewusst sein, dass der Partner mit einem zusammen ist, weil er dies so will, denn wenn nicht, würde er sowieso gehen, durch perfektes kontrollieren ist noch keiner da geblieben.

Alles Liebe
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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #7 am: 08 September 2011, 21:48:07 »

Hallo liebe Paradoxa und Mitlesende

**besitzdenken ist schon ein krankhaft eifersüchtiges verhalten und kann den partner damit zermürben. meist ist der besitzdenkende von starken verlustängsten gekennzeichnet und klammert so an seinem partner. liebe schränkt es nicht ein. im gegenteil, diese menschen lieben ihren partner und wollen ihn mit niemandem teilen. der partner ist bildlich gesehen der vogel im goldenen käfig. und immer wenn dieser sich ein wenig freiraum nehmen will, muss er sich für jeden schritt rechtfertigen. irgendwann wird diese liebe nur noch einseitig sein und die beziehung zerbricht.**

Das stimmt wohl, so hatte ich es damals auch erlebt. Mein Exmann hat mich bewusst von allen Freunden und Verwandten getrennt und ich habe  mir aus "Liebe", oder eher aus Angst vor dem alleine sein alles gefallen lassen.

Die Verlustangst ist demnach symbiotisch auf beiden Seiten einer solchen Beziehung  vorhanden. Der krankhaft Eifersüchtige hat Angst, dass ihn der Partner verlässt und versucht ihn so einzuschränken und zu kontrollieren, dass er keine Möglichkeiten mehr hat ihn zu verlassen, weil er dann, beraubt durch alle Bezugspersonen isoliert und ganz alleine dastehen würde. Diese künstliche  Isolation schafft eine emotionale Abhängigkeit zur einzigen Person die einem noch bleibt. Hilfe von aussen ist demnach gänzlich unmöglich, so verharrt man in seinem Käfig wie du richtig erkannt hast und die Liebe wird zur Farce. Hassgefühle und Verlustangst wechseln sich ab und es ist unendlich schwer eine Entscheidung zu treffen. Eigentlich wüsste man was man tun müsste, hat aber kaum mehr Energie und Antrieb alleine da raus zu kommen.
Ich habe dies 3 lange Jahre ausgehalten und jeder Tag war einer zuviel, ich hätte von Anfang an Stopp sagen sollen, habe aber nicht erkannt, dass es nicht Liebe ist sondern nur Besitzanspruch, Machtgelüste über einen anderen Menschen und Sadismus.

Mit der Zeit kam ich mir vor wie eine jüdisch orthodoxe Frau, die den Blick senken muss, wenn ein Mann des Weges kommt. Kann man sich vermutlich gar nicht vorstellen, wenn man es nie erlebt hat :-(. Man stumpft man immer mehr ab und ist nur noch mit sich und seinen Gedanken beschäftigt. Ich befand mich damals in einem depressiven Loch, aus dem ich mich nicht mehr befreien konnte.
Hier ein Video, dass genau dokumentiert wie so eine Unterhaltung abläuft:

http://www.youtube.com/watch?v=56Agy4bTv6Y&feature=related

Alles Liebe
Epines


« Letzte Änderung: 08 September 2011, 21:50:09 von Epines »
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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #8 am: 09 September 2011, 09:05:00 »


huhu @paradoxa :-)


**allerdings kann ich nicht nachvollziehen, dass man auf personen in einem forum eifersüchtig sein kann. man kennt sich nur durch geschriebene zeilen**

Daaa muss ich aber mal widersprechen :-)


Im Forum an sich zugegebenermaßen weniger - aber im Chat? - da unterhält man sich ja schon praktisch 'direkt' und es werden auch sehr gut Emotionen vermittelt.
Wenn man sich dort etwas intensiver mit jemandem unterhält, kann durchaus eine Menge Gefühl im Spiel sein - und da weiß ich, wovon ich rede! ;-)

Ich habe im Chat schließlich nicht nur ein paar sehr liebe Freunde/Freundinen gewonnen, die mir auch sehr wichtig sind, sondern auch meine Beziehung zu Ingo dort aufgebaut - und die Fernbeziehung mit 600 km dazwischen seit 3 Jahren gehalten.

Warum sollte es dann nicht auch möglich sein dort Eifersucht aufkommen zu lassen?


Die Frage, ob es egal ist, wenn man 'heimlich' und nicht öffentlich mit jemand anderem Kontakt hält um einen Anderen nicht zu verletzen, muss jeder für sich beantworten.
Ich bin für ehrlichen Umgang miteinander ...aber ich bin auch nicht so schnell eifersüchtig, nur weil andere sich nett unterhalten :-)



LG
nubis

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Sintram

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #9 am: 09 September 2011, 10:11:41 »

Da hast Du natürlich recht @nubis
im Internet ist alles möglich, wie sollte es anders sein.
In alten Zeiten schrieben sich Verliebte schmachtende Liebesbriefe, manche einsame und unverstandene Ehefrau hielt sich dadurch am Leben, das geschriebene Wort barg weitaus mehr Fülle und Kraft als der trostlose Alltag mit einem herrschsüchtigen Mann.

Ich sehe es, wie Du @Paradoxa sagst: "natürliche" Eifersucht kann eine glückliche Beziehung beleben und eine festgefahrene sogar erneuern.
Die krankhafte hingegen kann jede Liebe zerstören.

Und @Epines
das mit den Fingern kannte ich schon aus der Zeitung, hab selbstverständlich gleich den Test gemacht- und bestanden. Alle Finger noch dran... :-))

Mir sind derlei Rückschlüsse von körperlichen Merkmalen auf Charaktereigenschaften zutiefst suspekt, die Nazis machten seinerzeit bei meiner Mutter (Juden im Stammbaum) den sogenannten Ariertest, befand sich das obere Ende des Ohrläppchens in Augenhöhe, war das ein untrüglicher Hinweis auf semitische Blutvergiftung.
Da relativiert sich sogar der jüdisch-orthodoxe Augenniederschlag.

Ich finde das Thema Eifersucht als Ganzes recht belebend. :-)

LG
Sintram



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Epines

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #10 am: 09 September 2011, 15:55:24 »

Hallo liebe Leute

@Sintram
**das mit den Fingern kannte ich schon aus der Zeitung, hab selbstverständlich gleich den Test gemacht- und bestanden. Alle Finger noch dran... :-))**

Muss lachen, das freut mich so für dich. :-D

**In alten Zeiten schrieben sich Verliebte schmachtende Liebesbriefe**
Ach wie gerne würde ich einen solchen einmal erhalten :-) Nun ja dies ist scheinbar wieder in Mode, mit Fernbeziehungen sowieso, nur die Wortwahl hat sich leicht verändert und natürlich fast alles virtuell.

@Nubis
**Ich habe im Chat schließlich nicht nur ein paar sehr liebe Freunde/Freundinen gewonnen, die mir auch sehr wichtig sind, sondern auch meine Beziehung zu Ingo dort aufgebaut - und die Fernbeziehung mit 600 km dazwischen seit 3 Jahren gehalten.**

Darüber denke ich gerade nach, vermutlich muss man wirklich sehr tolerant sein und vertrauen können, um so etwas zu schaffen. Eigentlich ist so eine Beziehung gar nicht einmal so schlecht, denn jeder kann seinen Weg gehen und die Begierde die sonst als erstes stirbt, wird sehr viel länger am Leben erhalten. Es entsteht kein langweiliger Alltag mit all-abendlichen Ritualen, wie Fernsehen u.s.w.
Wenn da nicht die Sehnsucht wäre, diese zu stillen finde ich bei der grossen Distanz sehr schwer. Wie gehst du damit um?

Wie @Paradoxa kann ich ebenso nicht nachvollziehen, dass man in Foren und Chats aufeinender eifersüchtig ist, aber dass es dies gibt, erlebe ich ja gerade.

Einmal waren meine beste Freundin Karen und ich im Wald am Grillen, es ging nicht lange da kam eine Türkenfamilie und fragte, ob sie die Feuerstelle auch benutzen dürfen, na ja klar mir war dies egal, sie störten ja nicht.
Die Kinder fingen allerdings bald an sich mit mir zu unterhalten, sie waren auch allerliebst. Karen hingegen wurde immer stiller, sagte kaum noch etwas. Als wir dann aufbrachen und am Fluss entlang zurück schlenderten sagte sie plötzlich: " Mich belastet dieses Gefühl das ich vorhin hatte, da war ich doch wirklich eifersüchtig, weil die Kinder sich mit dir unterhalten haben. Es hat mich verletzt, dass sie mir etwas von der wenigen Zeit die wir für uns haben gestohlen hatten."

Ich war verblüfft über  ihre Offenheit, ich meine wir hatten keine Beziehung oder so, waren einfach nur sehr gut befreundet. Sie wollte mich also in der Zeit wo wir zusammen waren ganz für sich.
Als Freundin mit der man nur ab und zu zusammen etwas macht, kann ich so etwas noch eher nachvollziehen, als in einem Forum.
Später hat sie mir dann gestanden, dass sie auch eifersüchtig auf meinen Freund ist.  In der Folge habe ich vermieden ihr alles zu erzählen, obwohl wir eigentlich total vertraut waren, aber dies hat sie dann auch wieder verletzt. Sie wollte obwohl sie damit ihre Mühe hatte, keinerlei Geheimnisse zwischen uns.

Was ist also richtig? Die Gefühle des Eifersüchtigen einfach zu ignorieren?
Wir haben danach noch ein paar Mal darüber geredet, aber geholfen hat es trotzdem nichts, sie hat dann einfach nichts mehr erwähnt.
Als Freundin konnte ich einigermassen damit umgehen, ich fühlte mich nicht eingeengt, aber als Beziehung wäre mir dies schon zuviel gewesen, ich meine eifersüchtig zu sein, weil die Freundin sich 15 Minuten mit Kindern unterhält ist schon heftig.

Alles Liebe Euch
Epines

P.S. Entschuldigt, dass ich keine Doppel "s" mehr verwende, aber sie sind nicht auf meiner Tastatur und das Rechtschreibeprogramm funktioniert irgendwie seit Tagen nicht mehr, also muss ich es so stehen lassen.



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nubis

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Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #11 am: 09 September 2011, 18:37:35 »


Hallo @Epines

Ich bin jetzt nicht sicher, ob sich deine Frage - wie ich damit umgehe - jetzt noch auf die Eifersucht bezog - oder auf die Sehnsucht ;-)

Zum Ersten kann ich sagen: wenn man festgestellt hat, dass die Wertvorstellungen in Bezug auf Treue und Ehrlichkeit übereinstimmen und man Vertrauen in den Partner hat - dann ist das gar kein Problem.

Und zum Zweiten: manchmal ist es schwer - ja - aber irgendwie ...gehts halt schon :-)
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Epines

  • Gast
Re:Eifersucht im Alltag und sogar in Internetforen und Chats...
« Antwort #12 am: 13 September 2011, 00:11:44 »

Hallo Nubis und Mitlesende

Eigentlich auf die Sehnsucht, ich stelle mir dies schwierig vor so auf Distanz, aber sehe schon die Vorteile.

Vielleicht sollte ich auch so eine Fernbeziehung anfangen :-), andererseits wüsste ich nicht wann ich mich dann mit der treffen sollte, ich habe jetzt schon keine Zeit und Urlaub langweilt mich zu sehr.

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist mit einem Partner der eifersüchtig ist und der außerdem noch zu hause arbeitet.
Da wird man ja noch stärker kontrolliert als sonst, hat kaum mehr Freiraum.
Hat es sich denn gebessert, als du wieder gekommen bist?

Bei uns war es genau umgekehrt, ich habe viel für die Uni lernen müssen und er hat gearbeitet. Oftmals ging er morgens aus dem Haus vermeintlich zur Arbeit, observierte jedoch heimlich unser Haus und als ich mit dem Hund raus ging, schlich er mir nach um zu kontrollieren, ob ich mich mit anderen Männern treffen würde. Ich weiss nicht wie oft er dies getan hatte, aber als ich es bemerkte war es sehr demütigend für mich.

Ständig versuchte er mich beim Lügen zu entlarven und unsere Gespräche waren viel mehr Verhöre als wirkliche Unterhaltungen. Ich war angeklagt. Irgendwie fühlte ich mich immer schuldig, obwohl ich nichts getan hatte, denn ich musste mich ständig rechtfertigen und verteidigen.

Alles was ich sagte wurde irgendwann gegen mich verwendet und  hier genau ist erneut eine Parallele mit dem Forum/Chat, wo eine Person mehrfach Dinge gegen mich verwendete,  die ich zuvor offenherzig  in einem Beitrag publiziert  hatte.Aber dies möchte ich nun  nicht weiter ausführen.

Zeit für mich hatte ich kaum mehr, ich lebte nur für ihn, war quasi sein ein und alles und dies hat mich immer mehr erstickt. Todessehnsucht war allgegenwärtig. Lebensfreude gleich Null. Hoffnung auf Besserung gleich Null.

Ein eigenes Zimmer hätte ich mir damals auch gewünscht, aber Rückzug gab es nicht, wurde nicht erlaubt, als ich mich einmal im Bad einschloss, hat er die Türe eingetreten.

Darum reagiere ich heute sehr heftig auf Zwänge und Einengungen und jegliche Form von Fürsorge habe ich anfangs als Kontrolle bewertet, es hat viele Jahre gedauert bis ich wieder vertrauen konnte.

Alles Liebe
Epines





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