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Autor Thema: Liebe Ina  (Gelesen 851 mal)

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deja

  • Gast
Liebe Ina
« am: 04 November 2011, 12:33:49 »

Liebe Ina

Allein, daß du dir um diese beiden Dinge soviele Gedanken machst, zeigt, wie abhängig du davon bist.

Wär dir deine Mutter egal, würdest du nicht jedes Jahr aufs Neue darüber nachdenken, ob du dich bei ihr meldest, grad zum Geburtstag
es ist praktisch abschnittsweise zu beobachten, wie du in dieses Muster verfällst, was deine Mutter angeht.....ich kann das sehr gut nachvollziehen, es geht mir mit meinen Eltern ebenso.....und zu Geburtstagen und Feiertagen wird man halt sentimental.....was einem als Kind zusteht, denn man wünscht sich immer noch das, was man nie bekommen wird....das ist die eigentliche Herausforderung, zu lernen, daß man es niemals mehr bekommen wird, egal was man alles noch dafür tut....Liebe, Geborgenheit, Verständnis, Vertrauen- Urvertrauen-

.....ich glaube sogar, daß man als Kind solcher Eltern niemals aus diesem Desaster heraus finden wird, weil es die Ursehnsucht eines Menschen ist, von der es ja eben gesund und normal wäre, daß sie durch die Mutter insbesondere zufrieden gestellt wird....
aus diesem intensiven kindlichen Wunsch heraus, kommt man immer wieder in die Bredouille......das innere Kind möchte geliebt werden und solang es die Liebe nicht bekommt von der Person, die am wichtigsten für jedes Kind ist, solang wird es danach "hungern"......
und die wiederkehrenden Konflikte, melden oder nicht, drücken einfach nur diesen Wunsch aus...
es ist eine Spirale:

melden oder nicht?
ok, melden...
Erwartungshaltung, jetzt, diesmal wird sie (Mutter) es bemerken, diesmal wird sie mich wahrnehmen und mich lieben
Erwartung (mal wieder zum x- ten Mal) nicht erfüllt
Wut, Trauer, Enttäuschung, Frustration, Kontaktabbruch
Zeit vergeht.....
unterschwellig schwingt der Wunsch trotzdem weiter mit, ist nur ganz weit weggelegt, es tut viel zu sehr weh.....
plötzlich, grad zu besonderen Anlässen, dringt der Wunsch wieder an die Oberfläche
und?
die Spirale beginnt von vorn.....

In den Phasen, wo man sich entscheidet, sich nicht zu melden, wird man meistens hinterher von Schuldgefühlen heimgesucht und schon switcht man wieder um....


Wär dir dein Auftreten in der "Gesellschaft" egal, würdest du die Blicke anderer, egal ob herabwürdigend oder ermutigend, gar nicht wahrnehmen
Du würdest einfach du sein, durch die Massen schlendern und dich deinen Gedanken ergeben...so ergibst du dich jedoch immer wieder den Gedanken der Anderen.....Wie schauen sie? Was sagen ihre Blicke? Etcpp....Du holst die Bewunderung, gleichzeitig Abwertung und machst daran deinen persönlichen Selbstwert fest

Das ist so ähnlich, als wenn man einer Sache beschuldigt wird, von der man 100%ig weiß, daß man damit nix zu tun hat. Man ist unabhängig von der Schuldfrage also läßt sie einen kalt, zuckt mit den Schultern, dreht sich um und geht. Frei nach dem Motto: Egal, Sch*** drauf!
Das ist Unabhängigkeit!

Verstehst du, wie ich mein?

ganz liebe Grüße deja
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  • Gast
Re:Liebe Ina
« Antwort #1 am: 12 November 2011, 15:15:33 »

liebes inalein,
wie gehts der denn, schreib mir dochamal.
Grüsse aus Klosterneuburg
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fixu

  • Gast
Re:Liebe Ina
« Antwort #2 am: 12 November 2011, 18:07:25 »

wow, wow, wow,  hammermässig dein Beitrag Deja... 

zum  einen Thema möcht ich noch hinzufügen;  - selbst wenn eben  "diese Person"  (die Mutter) eines Tages nicht mehr da ist... -  diese ungestillte Sehnsucht bleibt, keinem andern Menschen wird es je gelingen dieses Loch ganz auszufüllen. :-) 

LG an allle Mitbetroffenen:   fixu
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deja

  • Gast
Re:Liebe Ina
« Antwort #3 am: 12 November 2011, 21:09:03 »

Fixu....danke schön...:-)

lg deja
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fixu

  • Gast
Re:Liebe Ina
« Antwort #4 am: 12 November 2011, 21:25:53 »

...  Huch, Nachtrag:  die Klammer zeigt natürlich auf die falsche Seite :-(   ;

und noch etwas:  können wir Betroffenen  dieses Vertrauen, diese Liebe  einer Mutter ( oder Vater)  welche(s) wir eben gar nie kennen lernten konnten...  überhaupt selbst entwickeln und dann auch weitergeben????   
- Ich hör hier besser mal auf - :-( 

LG: fixu
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