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Autor Thema: Hier endet mein Weg  (Gelesen 936 mal)

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Traurig2012

  • Gast
Hier endet mein Weg
« am: 09 April 2012, 13:10:15 »

Hallo zusammen

dies werden meine letzten Zeilen sein. Vllt mögen einige sagen, dass ich nur Aufmerksamkeit will. Aber so ist es nicht. Nachdem ich nun jahrelang unter meiner Krankheit gelitten habe, möchte ich meinen Frieden finden.

Aber nicht ohne der Welt ein paar Worte zu hinterlassen.
An diejenigen gerichtet, die vllt noch die Kraft und den Mut haben eine Veränderung in ihrem eigenem Leben, oder in dem Leben eines anderen zu bewirken.

Die Welt wie ich sie wahrnehme, besteht aus Dunkelheit, genährt von Ignoranz, Egoismus, Gier und Rücksichtslosigkeit. Es ist längst nicht mehr der andere, der ählt sondern nur noch welchen Vorteil ich durch ihn habe. Doch die wenigsten überdenken die Folgen ihres Handels, wie sehr sie andere damit verletzen, enttäuschen und zur Verzweiflung treiben.
Dies mit einer Ausdauer und Intensivität, dass selbst die Freunde des Betroffenen rat- und hilflos zusehen müssen. Mit unüberlegtem Handeln verletzt man niemals nur einen einzigen, sondern auch die, die ihm Nahe sind.
Ich schätze eine Reihe von Menschen, besonders hier, werden dies kennen. Ich kann euch keinen Rat mit auf den Weg geben wie Ihr damit umgehen könnt, ich kann es schließlich selbst nicht. Wem kann man Vertrauen schenken und wen an sich ranlassen? Eine Frage, die bis zum Wahnsinn quält, und in einigen Fällen sogar noch weiter.

Seid ehrlich zu anderen und spielt nicht mit Ihnen, ihr wisst nie was ihr damit anrichtet. Hört zu wenn jemand um Hilfe bittet, lasst euch Zeit für einen Anderen und stempelt ihn nicht vorschnell ab.

Ich werde müde.
Machts gut. Nein, machts besser.
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re:Hier endet mein Weg
« Antwort #1 am: 10 April 2012, 00:51:49 »

Hallo liebe Traurig

Deine letzten Zeilen sind an uns gerichtet.
An uns die wir oftmals direkt unter Ignoranz, Intoleranz, Manipulation, Mobbing, Unterdrückung, Unterstellungen, Vorwürfen, Altlasten, Seelenschmerz, Ressourcenmangel, Liebessehnsucht, Einsamkeit, Ausgrenzung, Energielosigkeit, Ziellosigkeit und Hoffnungslosigkeit zu leiden haben.

Ich kann gut verstehen, dass du dies alles nicht mehr möchtest, dass du endlich Frieden möchtest. Manchmal hat man so genug von allem, kann nicht mehr, will nicht mehr und doch rafft man sich immer wieder auf, weil es doch noch einige Dinge gibt an denen man hängt und für die es sich lohnt weiterhin zu kämpfen.

Bei mir waren dies die Kinder meines Bruders die mir so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich ihnen keinesfalls weh tun möchte. Ich bin ein so fester und wichtiger Bezug in ihrem Leben, dass ich ihnen niemals diesen Schmerz zumuten möchte den ein Mensch hinterlässt, der freiwillig aus dem Leben scheidet. Meine Nachbarn für die ich wie eine Tochter bin, meine Tanten die immer an mich geglaubt haben und die Natur, die im Frühling immer  wieder neu erwacht und mich mit ihrer unendlichen Schönheit bezaubert, manchmal so sehr dass ich weinen muss.

Die Welt schuldet uns nichts und auch die allerbeste Beziehung, kann unsere Wunden, die von früher da sind nicht zum verschwinden bringen. Verheilen können wir sie nur selber und da liegt der Schlüssel zu einem befriedigenden Leben und ja, auch zum Glück. Denn indem wir und verändern, verändert sich auch unser Umfeld, indem wir stabiler werden, werden auch unsere zwischenmenschlichen Beziehungen anders und wesentlich erfüllender.

Um alles zu verarbeiten braucht es jedoch sehr viel Mut, denn zweifellos wird der Schmerz anfangs übermächtig zuschlagen. Manche haben diese Kraft nicht, ich kann es verstehen, aber finde es unendlich traurig...

Ich habe mich allem gestellt und es war wahnsinnig hart, aber es hat sich gelohnt, ich lebe und fühle das ich lebe und dafür bin ich jeden Tag aufs neue dankbar, habe also meinen Frieden gefunden.
Den wünsche ich dir auch, gib bitte nicht auf, gib dir noch eine Chance!

Alles Liebe
Epines

Gespeichert
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