Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1]

Autor Thema: Helfen oder wegsehen?  (Gelesen 2029 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Fee

  • Gast
Helfen oder wegsehen?
« am: 10 Mai 2012, 15:48:30 »

The screams of this child are haunting my mind. The woman in the video is accusing him of stealing. No matter what he did or didn't do, no defenseless child can be subject to this cruelty. Adults in the video are terrorizing him like a wild animal by kicking, stepping on his fingers, and dragging him, while the child is screaming in a traumatized state. I wonder whether any permanent injury was made to his hands? Luckily, a man at the end is intervening, and telling them not to treat a child like this. I saw this video on a website, and copied here, since it broke my heart in a way that never happened before. I didn't want the cruelty done to this child ever forgotten. Please distribute this video to as many people as you can.


http://youtu.be/LJbmcDyif1Y
« Letzte Änderung: 16 Mai 2012, 18:05:49 von InaDiva »
Gespeichert

Fee

  • Gast
Helfen oder wegsehen?
« Antwort #1 am: 16 Mai 2012, 15:54:37 »

Bei Kindesmissbrauch -, oder anderer Misshandlung gegen Kinder.

Oder wenn Erwachsene Hilfe brauchen ...

... helfen oder wegsehen?


http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2008/04/15/quarks-und-co.xml
« Letzte Änderung: 16 Mai 2012, 18:05:57 von InaDiva »
Gespeichert

Fee

  • Gast
Helfen oder wegsehen?
« Antwort #2 am: 26 Mai 2012, 23:46:02 »


§ 323c Unterlassene Hilfeleistung


Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.


... alles schön und gut, aber für den Menschen der Hilfe benötigt leider zu spät .
Gespeichert

Hobo

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #3 am: 27 Mai 2012, 19:27:02 »

Ja, stimmt. Ich habe mal der Frau eines Kumpels geholfen. Die wurde übelst bepöbelt. Ok, es war eine wüste Schlägerei dann. Aber es waren 3. Ich habe eine Anzeige wegen Körperverletzung gekriegt.  Immerhin wurde das Verfahren eingestellt nach ein paar Wochen. Aber ich habe einen Anwalt gebraucht und sehr viel Zeit um das alles klar zu stellen und musste mehrfach zur Polizei, die Briefe alle, gut, die vergessen wir mal...

Soviel zur Hilfeleistung. Dass ich eine Woche lang im KH gelegen habe, mit mehreren Brüchen, das hat keinen interessiert. Hm, wie sagen die Psychologen immer so schön, das ist eine ambivalente Einstellung
Gespeichert

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #4 am: 28 Mai 2012, 22:13:08 »

schweigen ...das tut zu weh
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #5 am: 28 Mai 2012, 22:48:51 »

Hallo liebe Fee

Einmal spät abends nach einer Sitzung habe ich mit einer Kollegin noch vor der Kneipe geredet. Da mussten wir sehen, wie ein Mann eine Frau recht heftig zusammenschlug, also auf offener Straße. Aufgrund der geschrienen Worte nahmen wir an, dass es ihr Zuhälter war dem sie nicht genug Geld gegeben hatte.

Auf Distanz habe ich dann gerufen er solle sofort aufhören, oder wir würden die Polizei anrufen. Meine Kollegin streckte das Handy in die Luft. Er hat dann gesagt, dass wir ruhig näher kommen sollen, damit er uns Nutten auch noch die "Fresse polieren" könne.
Aufgrund dieses Satzes hat sich dann ein Mann aus Sri Lanka eingemischt und ihm im gebrochenen Deutsch die Meinung gesagt.

Da fing er an ihn aufs übelste zu beschimpfen und zwar ziemlich rassistisch, so dass der Mann uns echt leid getan hatte, da greift einer ein und wird dann verbal so fertig gemacht.

Auf jeden Fall hat er aufgehört die Frau zu verprügeln und stieg ins Auto ein und startete den Motor. Durchs offene Wagenfenster schrie er die Frau an, er würde nun gehen und sie müsse selber sehen wie sie nun ohne ihn zurecht käme.

Da fing sie plötzlich an zu betteln und zu weinen, er solle sie bitte nicht verlassen, es tue ihr so leid. Sie hielt sich am Autospiegel fest und er fuhr langsam aus der Parkluke. Als er nicht anhielt hängte sie sich an den Spiegel so das er abbrach. Nun fing sie an mit diesem auf das Auto einzudreschen, nannte ihn Dreckskerl und noch übleres, bis er einfach davon fuhr.

Uns beide hat diese Geschichte sehr nachdenklich gemacht und ich hatte damals echt Angst er würde uns auch noch verprügeln. Zivilcourage ist eine gute Sache, aber sich in Gefahr zu begeben kann wohl niemand verlangen.

Die Polizei zu rufen ist sicherlich das Wichtigste und dies kann wirklich jeder.

LG
Epines
Gespeichert

Fee

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #6 am: 04 Juni 2012, 02:35:45 »

***Die Polizei zu rufen ist sicherlich das Wichtigste und dies kann wirklich jeder***


... genau,dass sehe ich auch so,keinem wäre damit geholfen, wenn der "Helfer" auch noch verletzt oder schlimmeres würde.

Ich habe auch schon selbst die schärfsten Sachen erlebt, weil ich mich wo eingemischt habe,einmischen mußte. Meistens wenn Erwachsene Kinder schlugen.

Aber manches war auch lustig am Ende.

Einmal habe ich meinen Ehemann gedrängt mit mir einem Betrunkenem zu helfen, der von mehren Typen auf der Straße verprügelt wurde.Also wir beiden echt totesmütig dazwischen gegangen, den Verletzten ins Auto verfrachtet (wollte nur ich ,mein Mann nicht wirklich ) und ihn sicher nach Hause gefahren. Er hatte übrigens eingepinkelt, was wir erst später merkten.

Als wir ihn kaum noch stehen könnend aus dem Auto holten, ging dieser, ohne ein Wort an uns, schnurstraks in die nächste Kneipe. Und mein Mann war echt gut bedient, ich fands witzig, was ihn aber auch nicht gerade froher stimmte *grins*


Und mit Kraki, bei Reichelt, knallte einmal ein Alkoholkranker,mit `ner Flasche in der Hand, direkt vor`m Fuselregal, durch einen epileptischen Anfall verursacht,wie`n Betonpfeiler direkt vor unsere Füsse.Hat dann geblutet wie Sau,also was macht Schwester Fee. Kniet sich in die ganze Fusel - und Blutbrühe, den Kerl in stabile Seitenlage gebracht und versucht, natürlich ohne Handschuhe, seine Zunge zu retten und dafür zu sorgen, dass er nicht erstickt.

Zu spät ... Zunge und meine Finger zerbissen. Und dann kam das Allerschärfste *kicher*.
Der kommt zu sich, rappelt sich auf und kaum steht er einigermaßen, grapscht er sich `ne neue Pulle aus dem Regal ... ich schmeiß mich hier grad echt weg beim Schreiben, weil ich alles gerade nochmal ganz genau vor Augen habe.

Nun ja, ich brauche wohl nicht groß zu erwähnen, dass auch Kraki nicht gerade von meiner Hilaktion begeistert war *LOL*. Zumal es inzwischen schon so einige davon gab :)))
Gespeichert

Fee

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #7 am: 04 Juni 2012, 02:40:36 »

... Hilfsaktion sollte dass heißen ... man, warum wurde denn hier die Berichtigungsfunktion entfernt !?

*grummel*
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #8 am: 04 Juni 2012, 11:16:14 »

Liebe Fee

Habe auch gerade ziemlich lachen müssen bei deinen Schilderungen. Der Umgang mit Betrunkenen ist nicht immer einfach und manchmal auch wirklich zum lachen, manche sind auch echt drollig, andere gar doof.

Vor meinem Lieblingslokal, es nannte sich Bierkeller standen wir zusammen nach Mitternacht noch am Quatschen, da wurde ein Besoffener ziemlich unsanft rausgeworfen, was einige von uns zu einem :" Heh, heh!" veranlasste. Man kann jemanden auch anders heraus befördern.

Auf jeden Fall schritt er torkelnd auf uns zu und sah mich an und sagte:" Ich glaube ich mach mir in die Hose." Worauf ich grinsend entgegnete:" Na dann los!"

Muss lachen wenn ich daran denke...

Plötzlich bildete sich vorne an der Hose ein dunkler Fleck der sich rasch ausbreitete und unten lief es aus den Hosenstößen in den Straßengraben, er guckte total erstaunt, wie wenn er es nicht fassen könne was da passierte. Wir alle mussten heftig lachen, bis ein Passant "du Schwein" zu ihm sagte, worauf er zurück in den Bierkeller torkelte.

Aber zurück zum Thema. Spät nachts traf ich am Bahnhof auf einen älteren Mann der ziemlich verwirrt schien und auch nicht  mehr gut gehen konnte. Da keine Züge und bald auch keine Strassenbahnen mehr fuhren fragte ich ihn wo er denn hin wolle.

Er sei aus München und hätte spontan seine Schwester besuchen wollen, nun sei die aber nicht da und gehe nicht ans Telefon und er habe kein Geld und wisse nicht weiter. Er hatte einen Schlaganfall gehabt und war ganz schlecht zu Fuss, also bot ich ihm spontan an in unserem Gästezimmer zu schlafen, wissend dass dies Ärger mit meinem Mann geben würde (der hat mich nachher tatsächlich verdächtigt mit dem älteren Herrn etwas zu wollen...). Schon im Auto roch es dann stark nach Urin, na ja es brauchte danach eine gründliche Reinigung. Betrunken war der Herr jedoch nicht.
Ich legte ihm dann einen Bettnässermolton unter das Leintuch, den ich noch von meiner Nichte hatte, als sie klein war.

Am nächsten Morgen erheiterte mich der Mann mit allerlei Geschichten aus seinem Leben und nach dem Frühstück fuhren wir bei seiner Schwester vorbei. Sie war da, schien aber nicht wirklich erfreut ihn zu sehen, na ja adoptieren konnte ich ihn nicht.

Also einen jungen gesunden Mann hätte ich nie spontan bei mir aufgenommen, nicht dass ihr nun denkt ich würde dies bei jedem machen :-). Ich nehme auch ältere Autostopperinnen  oft mit.

Man kann auch im kleinen total unspektakulär helfen, aber manchmal kann  einmischen sich auch als Boomerang für das Opfer erweisen.

Als ich in einer Stadtwohnung lebte hoch über den Dächern, wohnte eine spanische Familie gegenüber die zwei kleine Kinder hatte. Das ältere war mit dem Downsyndrom geboren und war regelrecht der Prügelknabe der Familie. Die Kinder hielten sich oft auf der Dachterasse auf und so wurde ich mehrfach Zeuge wie der Kleine wegen Bagatellen heftig verprügelt wurde. Einmal hatte er nur einen Papierschnipsel über die Brüstung geworfen und zugesehen wie der runter flatterte, beim zweiten kam die Mutter hinaus gestürmt und hat ihn heftigst verprügelt. Ich fühlte mich wie schon einige Male zuvor sofort in meine eigene Kinderzeit versetzt und so war ich nicht in der Lage etwas zu sagen. Aber ich habe am Tag darauf beim Jugendamt angerufen.
Die Antwort, man könne nichts machen, sondern erst wenn der Junge tatsächlich schwer verletzt würde, ließ mich heftig zittern...

Als es wieder vorkam, habe ich über die Dächer gerufen, dass sie sofort aufhören solle und dass ich ansonsten die Polizei rufen würde.
Am nächsten Tag haben sie ihre Dachterasse mit einem Sichtschutz versehen, so dass ich nur noch das leise Weinen und Wimmern der Kinder hören konnte, bald darauf zogen sie dann aus.

Die Kinder wurden wohl zusätzlich geschlagen wenn sie künftig laut waren mutmaßte ich, denn so war es seinerzeit bei mir auch gewesen, meine Mutter wollte vor den Nachbarn auch nicht als böses Monster dastehen und so gab es zusätzliche Schläge wenn ich weinte, bis zu einem gewissen Alter wirkte dies gut, aber irgendwann merkte ich, dass laut wie am Spieß schreien doch weniger Prügel bedeutete.

Ich bin der Meinung, dass alles Gute was man anderen antut, irgendwann von ganz anderer und unerwarteter Stelle zurück kommt, bei mir ist es auf jeden Fall so, darum lohnt es sich immer sich für Hilflose einzusetzen, auch weil man sich dann selber respektieren kann. Wegsehen ist so was von feige und ich frage mich oft, was die Wegsehenden fühlen und ob sie überhaupt fühlen können.

Alles Liebe Dir
Epines
Gespeichert

Fee

  • Gast
Re:Helfen oder wegsehen?
« Antwort #9 am: 04 Juni 2012, 19:46:25 »

Ach`, liebe Epines, hab`anfangs schön gelacht und kann nun kaum abwarten, Kraki von Dir und dem Mann in Deinem Gästebett zu erzählen  :))))


... dann mal los, war aber auch schön.


Tja, und das mit Kindern, ist nochmal `ne ganz eigene Sache. War mal mit Kraki im Biergarten, als ich mitbekomme  (Kind schrie), daß hinter uns, ein völlig ekliger Kerl, an ein ca. 3-jähriges Mädchen, welches neben ihm saß, grobe Kopfnüsse verteilte.

Also ich, völlig schockiert drehe mich um, schüttel den Kerl an seinem von mir ergriffenen Shirt hin und her und knalle ihm dabei an den Kopf, was mein Mund hergab.

Da steht der auf und ist bestimmt noch drei Köpfe größer als ich   :(((((((

Aber vorsichtshalber habe ich weiter wie am Spieß geschrien und da hat er sich doch ganz brav wieder hingesetzt und das Kind in Ruhe gelassen.Allerdings habe ich mir später gedacht, dass eine Anzeige vllt. besser gewesen wäre, aber weißt/siehst ja, die machen ja auch nichts, bis es zu spät ist.

L.G. Großklappe Fee  ;)
Gespeichert
Seiten: [1]