Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1]

Autor Thema: Das Warten auf den süßen Tod  (Gelesen 2841 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Pascal

  • Gast
Das Warten auf den süßen Tod
« am: 08 Juli 2012, 13:41:15 »

Das Leben nach dem Tod. Wunderschöne romantische Vorstellung , dennoch  sind meine Gedanken leider unempfänglich gegenüber einer, aus der Feder eines "gewöhnlichen" Menschens stamenden Theorie, die mir verspricht das nach der Hölle die wir Leben nennen, ein hübsches Ferienresort wartet, wo wir milchschlürfend und entspannt die Ewigkeit genießen. Leider hatte ich den "Mut" mich meines Verstandes zu bedienen und kam zu dem einzig logischen Schluss, dass nach dem Tod nur eins auf mich lauert und das sind Maden die mir das Fleisch vom Körper schmatzen. Versteht mich bitte nicht falsch, denn ich habe damit schon vor ca. 10 Jahren meinen Frieden geschlossen. Nach dem Tod gibt es kein Zauberland und Gott gibt es auch nicht! Gut damit kann ich leben aber womit ich nicht leben kann ist ironischer Weise das Leben selbst. Die Welt und die auf ihr wütenden Menschen wiedern mich einfach nur an. Von Tag zu Tag hasse ich das "Sein" immer mehr. Mein Dasein erfüllt einfach keinen Zweck. Ich bin einfach nur eine sinnlose Laune der Natur und genau diese Erkenntnis raubt mir die Kraft und den Antrieb im Leben. Dinge wie Geld oder Ansehen sind mir mitlerweile mehr als nur egal. Geld ist einfach nur Papier an dem wir einen Wert vergeben haben und der als Maßstab für unseren Erfolg im Leben dienen soll. Aber wieso soll ich mir Gedanken um solch unwichtige Dinge machen, wenn sich mir der Sinn nicht erschließt was ich hier überhaupt mache? Sicher werden sich jetzt auch einige von euch fragen was ich in diesem Forum mache. Da ist irgend ein Typ aus dem dreckigen Ruhrgebiet der hier nach dem Sinn des Lebens sucht aber da sollte ich erneut anmerken, dass es sowas wie einen Sinn nicht gibt und genau das bringt mich zu meinem Problem mit mir selbst. Wie bekomme ich den Antrieb dafür im Studium mehr Gas zu geben, Freundschaften zu pflegen und eine Familie zu gründen, wenn ich doch jetzt schon weiß das ich auf kein wirkliches Ziel hinarbeite? Ich habe schon seit einigen Jahren Selbstmordgedanken, nicht weil ich oft vom Schicksal geschlagen wurde und seelisch  sowie nervlich am Ende bin, auch nicht weil ich im Leben gescheitert bin, sondern einfach weil ich genau weiß, dass meine Lebenszeit hochgerechnet auf das gesamte Universum nichtmal ein Wimpernschlag ist. Von mir wird niemand Notiz nehmen. An mich wird sich auf langer Sicht gesehen auch niemand erinnern. Ich Sehne mich einfach nach dem Tod als Erlösung aus diesem Käfig in den ich gesperrt wurde. Ich habe in den letzten Monaten meine Freundin verlassen, fast allen von meinen Freunden den Rücken gekehrt (habe jetzt eigentlich nur noch "Zwecksbekanntschaften") und einfach jeglichen Betrieb eingestellt. Ich wanke in einem komatösen Zustand durch den Tag, mache was man von mir erwartet und warte auf den Tod. Hinzu kommt das die Drogen langsam drohen ein Problem zu werden doch auch wenn ich wenn ich weiß oder grade weil ich weiß das mich das körperlich zerstört und von der Realität wegtreibt, kann ich aus einem inneren Selbstzerstörungsdrang nicht aufhören mir selbst zu schaden. Ich kann mit niemanden reden, weil man mich und meine Sorgen entweder nicht ernst nimmt oder ignoriert. Ich will einfach das ich aufhöre zu SEIN nur ,nennt es feige aber ich will es nicht selbst zu Ende bringen. Ich bin einfach total verzweifelt, weil alles was mich so imenz belastet, sind Dinge auf die ich keinen Einfluss habe. Alles was das Leben für mich bereit hällt ist Schmerz und Enttäuschung. Nur was kann ich tun? Soll ich mich selbst erlösen? Soll ich mich bis zum Lebensende weiter mit irgendwelchen Drogen betäuben um wenigstens für ein Paar Stunden die Stimmen in meinem Kopf auszublenden die mir die Beantwortung der Fragen aufbürgen auf die es keine Antworten gibt? Jeder Gedankengang wirft weitere Fragen auf. Nur wieso ich? Wieso kann ich nicht einfach an das Leben nach dem Tod und so etwas wie einen Gott glauben und mich an meinem Dasein erfreuen? Was für eine kranke Störung macht mich anders?
Tut mir Leid wenn ich so einen Roman geschrieben habe aber einmal angefangen sprudelt es einfach los und es erscheinen immer mehr Dinge die mit einbezogen werden müssen.
Ich erwarte hier ehrlich gesagt keine Lösung auf meine Probleme, doch mir ist schon ein Stück weit geholfen wenn sich Jemand die Mühe gemacht hat diese Ansammlung von Sinnlosigkeiten und Rechtschreibfehlern zu lesen und mir einfach seine/ihre Meinung dazu niederschreibt.

Danke dafür schon im Voraus.
Gespeichert

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #1 am: 08 Juli 2012, 16:19:52 »

Hallo Pascal,

auch wenn ich Dir keine Lösung bieten kann, möchte ich Dir meine Gedanken kurz schildern, was Dir ja wie Du selbst schreibst weiterhelfen könnte.

1. Das Leben nach dem Tod: Was danach ist wissen wir nicht, es gibt viele Ansätze aus Religion, Philosophie und der Medizin und viele Theorien. Was jeder daraus macht, ist seine persönliche Sache. Und ich glaube, wir sollten uns besser mit dem JETZT beschäftigen, der Tod ereilt und alle und das ist die einzige Gewissheit im Leben. Das Leben ist zumindest in Einzelheiten beeinflussbar aber nicht der Tod.

2. Der Sinn des Lebens: das ist ebenso eine heissdiskutierte Frage, zur Zeit bin ich wieder dabei etwas darüber zu schreiben ob es was wird keine Ahnung. Vielleicht ist es der Sinn des Lebens, nach dem Sinn zu suchen? Oder die Geheimnisse das Lebens zuzulassen, auch wenn nicht alle erfreulich sind. Sich mit anderen darüber auszutauschen, was Du ja eben tust.

3. Was für eine kranke Störung macht mich anders?: Gestern habe ich ICS gelesen und Diagnosen für psychische Krankheiten und mich gefragt, wer ist danach eigentlich noch "seelisch gesund"?  Diese Gefühle die Du hast und so viele andere hatten Menschen schon immer und es wurden aus dem Weltschmerz dieser Menschen grossartige Werke in der Musik, Dichtung, Malerei usw.

Dass Du jetzt gar nichts Positives mehr sehen kannst, mag nach diesen Kategorisierungen auf eine schwere Depression schliessen lassen, aber was Du hier schreibst sagt mir, dass Du Hilfe suchst und da raus willst. Möchtest Du nicht doch eine Therapie beginnen? Dass du Dich von Beziehungen zurückziehst, mag daherkommen dass Du dich unverstanden fühlst, nicht zu Unrecht denn es ist schwer für andere deine Gefühlswelt nachvollziehen zu können, sie meinen auch immer etwas falsch zu machen und das erzeugt auch Leidensdruck (ich kenne das persönlich sehr gut).

Das mag jetzt auch doof klingen aber eine Therapie zusammen mit einem Tagebuch und vielen Gesprächen mit Dir selbst könntest Du herausfinden, was Dir doch Freude bereitet. Mir helfen oft, für andere wiederum auch nicht nachvollziehbare Eindrücke: ein Abend mit Kerzenschein, Musik, eine Blume ... Spaziergänge am Fluss, Malen usw....

Und noch etwas: Beziehungen und Freundschaften brauchen auch viel Zeit und Geduld, und wenn man in einer Lebensphase diese nicht permanent "pflegen" kann, heisst es nicht dass diese entgültig verloren sind. Freiraum schaffen ist oft besser für Freundschaften als beide Seiten einzuengen.

Das waren nun meine Gedanken, ich würde mich freuen wieder von Dir zu lesen.

Gruss Adre
Gespeichert

Deja

  • Senior Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.306
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #2 am: 08 Juli 2012, 16:28:55 »

Ja bitte gern.

stamenden- stammenden
Ferienresort- Ferienressort
anwiedern- anwidern
Ich Sehen- ich sehne
imenz- immens

Ok, also deine Rechtschreibfehler hab ich mir mal erlaubt zu korrigieren.

Desweiteren ist der Sinn des Lebens, der, den DU ihm gibst.

Für dich gibt es aus meiner Sicht erstmal nur eins: medikamentöse Einstellung, Therapie- kurzum medizinische Behandlung.

Jeder von uns hat nur dieses eine beschissene Leben und solang du dich mit Drogen betäubst, wirst du das überhaupt nicht wahrnehmen können.

Du hast sehr gut erkannt, daß du dich selbst zerstörst und es allein nicht schaffst, aus dem Teufelskreis herauszukommen.

Also! Geh los und such dir Hilfe!

lg yogu.....

achja, das alles hat mich übrigens mehr als einen Wimpernschlag gekostet....

Gespeichert

Gypsy

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #3 am: 09 Juli 2012, 09:29:12 »

***Wie bekomme ich den Antrieb dafür im Studium mehr Gas zu geben, Freundschaften zu pflegen und eine Familie zu gründen, wenn ich doch jetzt schon weiß das ich auf kein wirkliches Ziel hinarbeite?***

Ganz "einfach" - lass die Drogen weg^^

... sagt Dir eine, die selbst Jahre gebraucht hat, um das zu erkennen ;-)
Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #4 am: 09 Juli 2012, 11:18:10 »

Hi Gypsy,

Kann wohl so sein, wie Du's siehst, kann auch nicht, auf alle Fälle stellst Du Dir Fragen, um die die meisten Leute einen großen Bogen machen zeitlebens.

Und das ist doch schon was, weitaus mehr als ansonsten so unter dem Begriff Leben verstanden und durchgezogen wird. Unter der Sinnlosigkeit des Daseins, dem Bewusstsein der eigenen Bedeutungslosigkeit und der Vergänglichkeit des eigenen Lebens zu leiden, ohne sich mit der Hoffnung auf ein wie auch immer geartetes Jenseits über Wasser zu halten, das verlangt einem sehr viel Kraft ab und kann einen schon mal gewaltig in die Mutlosigkeit befördern... andrerseits sind das urwesentliche Bestandteile vollkommen berechtigter Selbstfindung.

Dein ganz persönlicher Ansatz der Lebensbewältigung in Form absoluter Hinterfragung von allem allein ist schon wertvoll genug, um vertieft und fortgeführt zu werden, sprich um einen begehbaren Weg draus zu machen, deinen eigenen Weg, der eben ein wenig anders ist als der vieler oder der allermeisten, was soll's?

Lass Dich nicht von Dir selbst und Deiner Fluchtsucht über's Ohr hauen, Dauerbetäubung wird über kurz oder lang zur realen Hölle.

Ansonsten frag und such weiter, Du bist auf einem guten Weg, ob Du's glaubst oder nicht.

Lieben Gruß
Sintram
Gespeichert

Sintram

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #5 am: 09 Juli 2012, 15:04:36 »

... sollte natürlich heißen:

Hi Pascal,

aber wenn's Dir, Gypsy, auch was sagt- umso besser. ;-)
Gespeichert

Pascal

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #6 am: 09 Juli 2012, 17:31:01 »

Vielen Dank für euere Antworten und Ratschläge. Ich würde sehr gern Hilfe in Anspruch nehmen aber am liebsten würde ich das über das Internet machen, weil es mir sehr schwer fällt mit Anderen über meine Probleme zu sprechen (darüber zu schreiben fällt mir viel leichter). Gibt es eine kostenlose und anonyme Möglichkeit sich im Internet ärztliche Hilfe zu suchen?
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.135
  • Alone in the dark!
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #7 am: 09 Juli 2012, 17:32:20 »

http://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=2540.0


Dort findest Du unter anderem einen Link zu einer "Online-Seelsorge".


Das ist aber leider auch kein Ersatz für eine Therapie...
« Letzte Änderung: 09 Juli 2012, 17:34:51 von InaDiva »
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Fee

  • Gast
Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #8 am: 09 Juli 2012, 21:03:19 »

... oder auch hier :     

https://www.google.de/search?q=online+psychotherapie&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a


Leider geht es mir ähnlich wie Dir Pascal und darum habe ich auch keine vernünftigen Antworten für Dich.

Aber eines möchte ich Dir dennoch "sagen". Wenn Du Dich eh ( zum Glück) nicht selbst erlöst, kann es noch ganz schön lange dauern, bis es dann so weit ist. Und dann kann man auch das Beste für diese Zeit für sich heraus holen. Oder nenne es von mir aus, sich das Warten, "so angenehm wie möglich zu gestalten" .

Auch wenn Du den Rest an Mist weiterhin ertragen mußt, so kannst Du doch, auf Dein direktes Umfeld Einfluß nehmen. Und während Du "wartest", kannst Du Dich ja vllt. doch noch zu einer Hilfe (Klinik, Arzt, Psychoherapeut) schleppen.

Wer weiß, vllt. wartet ja doch noch etwas schönes auf Dich  ;)



L.G. Fee
Gespeichert

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #9 am: 10 August 2012, 01:39:43 »

warum waren meine Ansätze nicht vernünftig?

Gute Nacht
Gespeichert

Paula

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #10 am: 10 August 2012, 08:55:15 »

@Adre das hat niemand behauptet. Fee schrieb lediglich, das s i e keine vernünftigen Antworten weiß. Das ist keine Kritik an dem, was vorher geschrieben wurde
Gespeichert

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #11 am: 11 August 2012, 00:28:44 »

heute abend greif ich das Thema nochmals auf

Gute nacht
Gespeichert

Fee

  • Gast
Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #12 am: 11 August 2012, 22:05:45 »

... oop`s ... hm ... äh ... meinte Adre überhaupt mich ?


Denn nach Adre`s Posting, kamen ja erstmal 7 andere und dann ich . Ich dachte vllt. eher Pascal, keine Ahnung  ?:-I


@Adre, jetzt habe ich, völlig verwundert, doch nochmal alles gelesen und befürchte Du beziehst, warum auch immer ???, folgendes auf Dich:

***Leider geht es mir ähnlich wie Dir Pascal und darum habe ich auch keine vernünftigen Antworten für Dich***


Wobei mir das aber ziemlich abwegig erscheint, denn ich habe doch GANZ KLAR geschrieben:

***geht es mir*** 


Und nicht:

geht es Adre




... und @PASCAL, es wäre schön, weiterhin von Dir zu hören.


L.G. Fee

Gespeichert

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Das Warten auf den süßen Tod
« Antwort #13 am: 12 August 2012, 00:39:28 »

dann nicht
Gespeichert
Seiten: [1]