Hallo zoey188,
herzlich willkommen in unserem Forum! Ich habe Deinen Beitrag von dem bestehenden
Thread, in welchem Du ihn gepostet hast, getrennt und hierher verschoben. So werden
Deine Zeilen eher die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen! Außerdem musste
ich Deinem Thema einen Titel geben und hoffe, er ist so okay für Dich. Ansonsten sag
mir bitte wie Du es lieber hättest - ich kümmere mich dann darum!
Nun zum Inhalt Deines Beitrages:
Du scheinst sehr verzweifelt zu sein und Dich hilflos zu fühlen, was ich nicht verwunderlich,
sondern ganz logisch finde, wenn ich lese, was in Deinem Kopf vorgeht und wie sehr Deine
Seele leidet! Dich in einem Selbsthilfeforum anzumelden, war eine gute Entscheidung! Mit
Deinen beschriebenen Symptomen und Schwierigkeiten bist Du nicht allein und wirst hier mit
Sicherheit Gesprächspartner finden, mit denen Du Dich darüber austauschen kannst.
Ständige Albträume, Angstzustände und Schlafstörungen kosten viel Kraft und sind auf Dauer
nur schwer zu ertragen... Ich kenne das leider zu gut, da ich seit Jahren damit zu kämpfen
habe. Hast Du eine Idee, wo die Ursprünge / Gründe liegen? Es macht auf mich den Eindruck,
als hättest Du in Deiner Kindheit etwas sehr Traumatisierendes erlebt, was mit dem Tod (einer
Person, die Dir damals nahe stand) zu tun hat und Dich immer wieder in Form von Albträumen
heimsucht und sich in Deinen Ängsten wiederfindet. Wissen kann ich es natürlich nicht - es war
nur mein erster Gedanke dazu. Ist Dir diesbezüglich irgendetwas bekannt, wenn auch nur aus
den Erzählungen Deiner Eltern? Eine Art Schutzfunktion der Psyche ist es, traumatische Erleb-
nisse vom Bewusstsein abzuspalten, sodass man sich an das Erlebnis nicht erinnert, also prak-
tisch gar nichts davon weiß (zumindest nicht bewusst). Der Fachausdruck dafür lautet Dissozia-
tion. Allerdings ist es durch verschiedene (therapeutische) Methoden möglich, auch nach vielen
Jahren noch an diese "verschollenen" Erinnerungen heranzukommen. Ich habe es vor Jahren
bei meinem ersten Therapeuten selbst erlebt - mit einem Mal waren ganz klare Erinnerungen
und Bilder in meinem Kopf, von denen ich sofort wusste, dass sie der Wahrheit entsprechen
und Teil meiner Vergangenheit sind. Das war zwar sehr schmerzhaft, hat für mich allerdings
auch vieles erklärt. In Bezug auf bestimmte Denkmuster und Ängste war ich immer ratlos,
wenn es darum ging, wo deren Ursprünge und Gründe zu finden sind. An diesem Tag haben
sich viele meiner Fragen beantwortet.
Ich bin ein wenig vom Thema abgekommen, weil mich diese Thematik sehr interessiert und
Deine Zeilen sofort damit in Verbindung gebracht habe. Genauso gut ist es aber auch möglich,
dass es bei Dir alles ganz anders ist und nichts mit Dissoziationen u.ä. zu tun hat.
Du solltest es Dir auf jeden Fall wert sein, nicht einfach so damit weiterzuleben und Dich irgend-
wie damit zu arrangieren, dass es nun mal so ist - es gibt viele Möglichkeiten und Wege, die Du
gehen kannst!
Warum lehnst Du eine Therapie von vornherein ab? Je früher Du beginnst, Dich intensiv mit
Deiner Erkrankung auseinanderzusetzen, an Dir zu arbeiten und Deinen Ängsten nach und nach
auf den Grund zu gehen, desto besser! Je länger Du wartest, desto größer ist die Chance, dass
es Dir zunehmend schlechter geht und desto schwieriger wird es, Dich aus diesem Loch zu
befreien.
Es muss ja auch nicht zwangsläufig gleich eine Therapie sein. Es gibt auch andere Hilfsangebote
und Beratungsstellen. Vielleicht hilft es Dir für den Anfang ja auch schon, wenn Du mit Deinem
Hausarzt oder einem Psychiater darüber sprichst, ohne dabei "zu sehr" ins Detail gehen zu müssen.
Alles Gute für Dich!
Ina