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Autor Thema: Hilflosigkeit  (Gelesen 466 mal)

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Manu71

  • Gast
Hilflosigkeit
« am: 14 Dezember 2014, 20:23:41 »

Hallo,
ich sitze nun wieder hier und zermarter mir den Kopf. Warum hat er mich verlassen, warum? Mein Ex-Mann hat mich vor fast 2 Jahren von jetzt auf gleich verlassen. Ich war schon im letzten Dez/Jan in einer Akut-Klinik. Danach ging es mir echt besser. Bin auch weiter in Therapie. Diese Zeit vor Weihnachten macht mich kaputt. Ich habe wieder extreme Selbstmordgedanken und weiß nicht wie ich es schaffen kann. Wäre doch schon Januar. Leider habe ich nun an meiner Arbeitsstelle auch noch Stress, Kündigungen stehen an und ich denke ich bin dabei. Weiß nicht wie ich alles schaffen soll. Leider bin ich gesundheitlich angeschlagen und nicht mehr so belastbar. Mir fehlt mein Ex-Mann immer noch. Wir waren 22 Jahre zusammen. Mein halbes Leben, er war meine erste große Liebe und wir haben soviel Schicksalschläge zusammen durchgestanden. Ich dachte uns kann nichts mehr trennen. Er hat mittlerweile eine neue Frau und Familie. Leider waren uns keine Kinder gegönnt. Seine Neue hat 2 Kinder, somit hat er nun eine Familie und ich bin alleine. Ich weiß nicht wie ich es schaffen soll, er war und ist mein ein und alles. Ich liebe ihn immer noch.
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Efa

  • Gast
Re: Hilflosigkeit
« Antwort #1 am: 14 Dezember 2014, 23:01:33 »

Liebe Manu,
22 Jahre zusammen und dann plötzlich weg. Neue Frau, Kinder, Familie, alles super. Und du bist allein. Ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, dass ich verstünde wie es dir jetzt geht. Ich male es mir aus: schwarzes Bild³. Ich würde sagen, du brauchst dringend ein neues Jahr und neues Glück. Wie ist es denn mit ihm auseinander gegangen? Hattet ihr einen "Abschluss"? Also ein Gespräch, bei dem du nochmal alles loswerden konntest? Ich halte das für wichtig und sehr hilfreich (vielleicht sogar unerlässlich), um loszulassen. Aus deinen Worten heraus ahne ich aber, dass es so etwas nicht gab und dass er wortlos ging. Habt ihr noch in irgendeiner Art und Weise Kontakt zueinander (wenn auch nur der obligatorische Geburtstagsgruß)? Ich denke, es gibt in deiner Situation drei wichtige Punkte:

1. Durchhalten. Beiß die Zähne zusammen und atme weiter. Immer weiter atmen gegen jeden Suizidgedanken. Das darf nicht dein Ende sein. Jetzt in der Weihnachtszeit ist es sicher am schlimmsten, aber du kannst das schaffen. Bloß nicht dich selbst aufgeben.
2. Die bevorstehenden Kündigung ist natürlich ein schwarzes Loch, aber lass dich da nicht verrückt machen. Für jede Tür die zugeht, geht eine auf. Vielleicht wirst du eine andere Stelle finden, mit der es dir besser geht. Oder du wirst erst einmal arbeitslos sein und diese Zeit dann effektiv für dich nutzen können. Wie es auch kommt, versuch das Beste daraus zu machen. (Ich weiß, das klingt sehr hohl, aber es ist was wahres dran.)
3. Die Therapie. Bleib am Ball und häng dich da rein. Ich denke, es gibt in deiner Situation etliche Punkte, die einem zu schaffen machen. Das "Warum", die Einsamkeit, die Liebe, die ja immernoch da ist und die man nicht wegzaubern kann, Eifersucht auf die neue Frau, usw. Versuch so ehrlich wie möglich zu dir und ggf. zu deinem Therapeuten zu sein. Wenn du deine Probleme besser kennst, kannst du sie besser angehen.

Vielleicht würde dir auch ein Tagebuch helfen, falls sich deine Gedanken immer weiter drehen. Und, wenn möglich, ein offenes Gespräch mit ihm. Alles Gute! Efa
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