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Autor Thema: mit dem Rücken zur Wand  (Gelesen 639 mal)

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Lina

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mit dem Rücken zur Wand
« am: 21 März 2016, 15:51:55 »

Hy Leute,

ich möchte euch ein bisschen (oder etwas mehr) erzählen:

Ich bin letztes Jahr 30 geworden. Das einzige Beständige in meinem Leben ist mein Partner, mit dem ich seit 6 Jahren zusammen bin und seit 4 Jahren zusammen lebe. Seit ich 14 war habe ich Depressionen, meine Familie ist schwierig und mein Arbeitsleben unbeständig. Ich konnte aus verschiedenen Gründen keinen Job länger behalten. Daher stehen auf meinem Lebenslauf bereits 8 Arbeitgeber.

Ich war in Therapie und habe ungefähr 6 Monate Medikamente in geringer Dosis eingenommen. Dann fand ich einen tollen Job und habe beides deswegen aufgegeben. Ich wollte keine Ateste des Krankenhauses alle drei Monate abgeben und einmal die Woche einen "Termin" haben, weil ich Angst hatte das die in der Arbeit das falsche denken! Ich habe sehr viel gearbeitet, habe mein Privatleben auf niedrigste Sparflamme gestellt und eigentlich nichts getan außer Arbeiten und Schlafen.

Das konnte natürlich nicht gut gehen!

Ich habe 15 Kilo abgenommen, wurde unausgeglichen und habe Probleme in meiner Beziehung produziert. Und im letzten halben Jahr ist dann alles zusammen gebrochen!

Statt das mich die Firma unbefristet angestellt hat wurde ich zu einem Leiharbeitsvertrag gezwungen, ich wurde schwanger und hab abgetrieben und nahe Verwandte hatten Rückfälle in Psychische und Alkoholische Probleme.

Jetzt sitzte ich hier, arbeitslos, in meiner verdreckten Wohnung und starre in den Fernsehe! Ich war schon immer ein TV Junki, aber gerade ist es besonders schlimm. Aber so muß ich wenigstens nicht nachdenken!

Ich fühle mich komplett blockiert!

Ich soll mir überlegen was ich in Zukunft arbeiten möchte (z.B. auch Umschulung) aber ich will nichts und nichts bereitet mir Freude!

Auch das ich hier schreibe ist nur ein Vermeiden der Haushaltsaufgaben die ich seit Wochen vor mir herschiebe.

Ich kann mich nicht konzentrieren, bin vergesslich und verplant und absolut antriebslos.

Das mit der Leiharbeit hat mich tief verletzt, aber genau das wollten die ja testen, ob ich sowas verwinden kann! Hätte ich vielleicht auch, wenn ich nicht schwanger geworden wäre! Bisher waren wir sehr zuverlässig was Verhütung betrifft. Am nächtsten Tag hab ich die Pille danach genommen, aber es war schon zuspät! 4 Wochen später machten wir den Test und er war positiv. Wäre die Situation anders gewesen, wir hätten es behalten!

Zeitgleich gab es heftige Probleme in meiner Familie, ich hätte sie unterstützen und irgendwie helfen sollen, aber ich war mit meiner eigenen Situation schon überfordert. Trotzdem hatte und habe ich ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Als ich nach der Krankschreibung wieder arbeiten ging wollte ich wirklich durchhalten! Ich hab mich sehr bemüht aber es ging nicht. Ich hab gekündigt. Und jetzt weiß ich nicht weiter. Ich wollte die Zeit nutzen und mich erholen, viel schlafen und klar kommen, aber es geht mir einfach nicht besser!

Mein Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl ist am Boden, ich vernachlässige meinen Lebensgefährten und vermeide die wenigen Freunde (2) die ich noch habe, zu meiner Familie habe ich keinen Kontakt. Ich trinke zu viel.

Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll....

Naja, Danke fürs lesen!

Grüße
Gespeichert
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