in den letzten beiden tagen
kamen zu viele menschen, zu viele fragen
an mich heran und forderten mich -
ihnen standzuhalten gelang mir nicht.
nun sitze ich hier, überfordert und klein.
mache dicht, schließe ab und lass niemanden rein.
es überkommt mich ein durchaus bekanntes gefühl:
du wirst niemals genügen - das alte spiel...
setz´ mich selbst unter druck, gönn mir keinen gewinn,
funktioniere prima - das ist wohl der sinn?!
gesprächen gehe ich aus dem weg,
mache mich rar, denn ich weiss sehr gut, wie das geht.
niemand soll mich innen oder außen berühr´n,
dafür sind sie ja da, die versperrten tür´n.
unsichtbar sein, nicht von dieser welt,
es gibt doch fast nichts, was mich hier noch hält,
lasst mich los, lasst mich geh´n, nehmt mich einfach nicht wahr.
ich bin ganz sicher nicht so wunderbar
wie ihr es gerne hättet, ob groß oder klein,
tut mir einen gefallen, lasst mich einfach allein.
ich habs satt immer brav zu funktionieren,
möchte schreien und treten und geschirr demolieren.
warum habt ihr denn nur diese fassade lieb?
wagt doch mal einen blick zu dem, was wirklich blieb!
ich bin nicht die starke, die herzliche frau
von der ihr glaubt, ihr kennt sie ganz genau.
in mir drin ist es dunkel, so schwach und so still,
manchmal weiss ich selbst nicht, was ich eigentlich will.
hofft nicht auf so viel, denn ich kann es nicht geben.
meine größte aufgabe ist einfach nur leben.
mehr schaffe ich kaum, nein, noch nicht einmal dies,
´drum verlangt es auch nicht, das wäre mein verlies.