Es gab Zeiten, da hätte ich jedem Menschen eine Buchempfehlung mit dem Titel "Glücklich sein - Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben" um die Ohren gehauen. Ich hätte gesagt: Geh mir weg mit deinem Positive Thinking Scheiß. Aber als eine Bekannte es mir vor einigen Jahren empfahl, war ich gerade sehr gechillt und extrem tolerant drauf und habe dem Buch eine Chance gegeben. Ich war damals schon sehr angetan von den sachlichen (und wissenschaftlich untermauerten) Hinweisen. Kein schleimtriefendes Selbsthilfewerk, sondern eine solide Anleitung, meine Lebensqualität trotz aller Hürden zu verbessern. Einige Monate habe ich damit gearbeitet und danach gelebt und dann habe ich es über die letzten Jahre wieder vergessen.
Vorgestern habe ich das Buch von Sonja Lyubomirsky wieder in die Hand genommen, habe die ersten Minischritte daraus umgesetzt und kann nur sagen, dass es mir schon deutlich besser geht als noch vor ein paar Tagen. Ich weiß nicht, ob es mir am Tiefpunkt meiner Depression auch geholfen hätte oder ob es mir erst jetzt wieder eingefallen ist, wo es mir ja phasenweise sowieso schon besser geht. Ist mir auch egal. Es wird jetzt nicht mehr ins Regal gestellt, sondern behält einen Stammplatz neben meinem Bett. Es ist zu wertvoll, um es aus den Augen zu verlieren.