ich muss das jetzt mal loswerden, einfach niederschreiben, irgendwo lassen, damit es raus ist, aus mir...manchmal frage ich mir, wer eigentlich depressiv ist und sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, mein Mitbewohner oder ich...nachdem ich von einer Stadt in eine mir bekannte gezogen bin und bei meinem jetzigen Mitbewohner, auch Freund untergekommen bin, bereits vorher setze schon die Depression ein, sprich ich hatte mich mit der Medikation wieder stabilisiert, haben wir zu zweit für 6 Wochen in einer 1 Zimmer-Wohnung gelebt, so weit, so gut, übliche Probleme gab es natürlich, aber ich war dankbar, dass er mich aufgenommen hat, denn ich war mehr als unglücklich, also da wo ich vorher war. 4 Wochen lang habe ich seine Wohnung durchsortiert, geschrubbt, geputzt, geklorext und gemalert, reinster Siff ist mir da entgegengekommen, einfach dreckig und eklig war das und hatte mit dem Thema wohlfühlen nichts mehr zu tun. Es war quasi mein Anteil für die 6 Wochen, da ich mich nicht an den Kosten wie Miete, Strom und Gas beteiligen konnte. Dann folgte der Umzug in das gemeinsame Projekt, 70m2, mein Mitbewohner hat Doppelschichten absolviert, krasse Doppelschichten, das ist dann so, somit ist die Grundreinigung dann auch irgendwie an mir hängen geblieben, mehr oder weniger, ich habe ihn mit einbezogen,ihn gebten Urlaub zu nehmen, weil er von alleine nicht auf die Idee gekommen ist,auch wenn ihm das nicht so gepasst hat, wir wohnen ja hier gemeinsam und ich sehe mich nicht als Mutter oder Hausfrau...auch hier hieß es dann wieder, putzen, schrubben, malern, Fenster lackieren, Fugen weißen, naja, eben die Grundbedürfnisse, die eine neue Wohnung hat, in der sich vorher keiner wirklich gekümmert hat...dann folgte eine unglaubliche Erschöpfung meinerseits von bestimmt akuten 4 Wochen und danach noch einmal in der Stabilisierungsphase von ebenfalls 4 Wochen...ich frage mich wie das geht, wie kann man als Mensch ständig niedergedrückt in der Stimmung sein, also ich kenne das, aber bei meinem Mitbewohner liegt keine Depression vor, zumindest keine, die der Arzt diagnostiziert hat, der Jung hat keine Interessen, gar keine, macht also nix in seiner Freizeit und wenn du den vor den TV setzt, dann sitzt er da und spricht kein Wort mehr...das meiste im Haushalt erledige ich, weil ich keine Lust habe, ständig alles mehrfach zu kommunizieren, eben weil er eine Standleitung von 0-1 hat, ich komme mir vor als würde ich die Rolle seiner Mutter und seines Vaters übernehmen sowie Therapeuten, weil ständig diese niedergedrückte Stimmung, gut, wenn du nicht ok bist, ist das völlig normal, aber er weiß nichts mit sich anzufangen, garnichts und das ist schlimm, ganz einfach weil er mich dadurch mit runterzieht und ich mich mittlerweile abgrenze, weil ich keine Lust habe auf dieses Gefühlsbaromter, klar, aktuell ist es normal, sein Vater ist gestorben, hat suizid begangen, die Lage der Welt ist ver-rückt sozuagen, die war es aber vorher schon, weil er jemanden braucht an seiner Seite, der ihn durch das Leben führt sowie sein Leben ordnet, Hefter habe ich angelegt, den Rest muss der Therapeut machen, habe ich zu ihm gesagt, such dir jemanden...ich möchte gerne meine Tür zumachen, ihn nicht mehr sehen, logisch, wir unterstützen uns gegenseitig, trotzdem, ich will meine Ruhe, Raum für mich, den ich mir auch nehme, auch wenn ich ihm das sagen muss, nämlich ich benötige Zeit für mich, um meine Akkus aufzuladen...eigentlich habe ich die Depression und manchmal frage ich mich, wo ich eigentlich diese Kraft hernehme...?! mir schlägt das aufs Gemüt, seine Stimmung, die immer schon da war, das habe ich ihm auch gesagt, sei doch mal dankbar für das was du hast, du bist gesund, hast ein Dach über dem Kopf, der Kühlschrank ist voll, nachdem er ständig gemeckert hat, jeden Tag, ich hab kein Bock, keine Lust, scheiß Arbeit...scheiß Leben...aus lauter Frust habe ich gesagt, dann mach doch schluss, wenn dein Leben so scheiße ist...ich schau in den Himmel, guck mir die Stern an,finde eine Blume, mag die Tiere beobachten und denke mir, ja, manchmal heulst du Sturzbäche, aber das Leben ist trotzdem schön...irgendwie, neben dem was sonst so alles komisch läuft...ich bin hochsensitiv, meine Wahrnehmung ist eine andere, ich bin feinfühliger, mir geht viel mehr zu Herzen, ich hätte einen Grund mich zu beschweren, aber ich tue es nicht, weil es mir selbst nicht hilft...ich mach weiter, gehe aus dem Haus, auch wenn ich es nicht mehr regelmäßig zum Sport schaffe, erledige meine Begebenheiten, lese, schau nen Film, mobilisiere mich, immer wieder, stell mir den Wecker, steh früh auf, wegen dem Biorythmus...ich koch hier nicht für zwei jeden Tag, auch wenn ihm das wahrscheinlich gefallen würde, er ist n GUTER, tief in sich drinnen, aber ich sage es jetzt noch einmal, ich habe keine Lust die Hausfrau zu spielen, ich hätte gerne mal eine Schulter, bei der ich mich anlehnen kann, jemand der mir mal was kocht, mir nen Tee macht, mich in den Arm nimmt...stattdessen habe ich hier irgendwie ein großes Kind, dass mir auch noch gesatnden hat, dass es Gefühle für mich hat, wobei das Ding jetzt durch ist, es hapert bei ihm auch an der Grundpflege, Zähne z.B., naja...es läßt sich gehn, ist sich irgendwie selbst egal, ich glaub das war schon immer so,scheiße ist das, keine Frau, also solche, die Frau ist würde das als attraktiv einstufen, das habe ich ihm auch gesagt, hmmm, meint er, ich musste merh als ehrlich sein, weil wir Freunde sind...ich will mich nicht mehr um ihn kümmern, aber wir wohnen jetzt zusammen, aktuell blockt er eh nichts, das ist verständlich! ich habe nicht die finanzen, weil krankgeschrieben,aber wenn das denn mal wieder geht und ich mit nem kleinen job anfange, dann spar ich mir die kaution zusammen...ich muss meine Tür dann zumachen,also innerlich...ein mehr an Privatleben...ich kümmere mich um mich, Therapeutensuche, Rhea beantragen, auch wenn er mich dann fragt und was soll ich dann hier machen, also 6 Wochen alleine, jaaa, Männe, bist du denn ein Baby, dachte ich mir, dann musst du es halt lernen...so wie ich lernen muss mich abzugrenzen, das ist das Leben...!