Ja, liebe Bubble, dieses Schwarzsehen ist leider bei vielen Teil der Depression... Ich beschreibe es ganz gerne so: Je intensiver ich eine depressive Phase erlebe, desto mehr zieht sich der Himmel zu. Immer mehr dicke, schwarze Regenwolken schieben sich vor die Sonne – es wird immer dunkler, trister, grauer und im schlimmsten Falle schwarz. Die Sonne steht zwar noch am Himmel, aber ich kann sie nicht mehr sehen. Ihre Strahlen kommen nicht zu mir durch, sie erreichen mich nicht mehr. Egal, wo ich hinsehe: Alles erscheint mir dunkel, traurig oder in irgendeiner Weise "schlecht". Und so sieht es dann auch in meiner Seele aus. Da funkeln dann keine Hoffnung und kein Mut mehr, nein, sie ist voll von Traurigkeit, negativen Gedanken, Ängsten, Zweifeln und Sorgen... Die Depression verschleiert uns die Sicht. Und wenn alles so dunkel ist, können wir natürlich auch nichts oder nur noch wenig Gutes erblicken!
Wenn DU zurzeit "alles" schwarzsiehst, möchte ICH gerne für Dich "buntsehen": Das, was man an sich selbst als Schwächen betrachtet, nehmen andere Menschen tatsächlich manchmal eher als Stärken wahr. So geht es mir auch mit Dir:
Bin sensibel....
Du bist einfühlsam und empfindsam!
denke zu viel mit dem Herz.....
Du bist ein Gefühlsmensch und lässt viel Liebe in Deine Entscheidungen und Dein Handeln einfließen.
Bin einflussbar......
Du schaust nicht nur auf Dich selbst, sondern auch auf die Menschen, die Du liebst. Du nimmst Rücksicht auf sie, ihre Gefühle und Bedürfnisse, weil sie Dir nicht egal sind.
möchte es jeden Recht machen....
Du hast aber auch schon gelernt, dass Du das nicht MUSST und hast zudem bereits die Erfahrung gemacht, dass Du auch "anders" kannst. Erst kürzlich hast Du von einer solchen Situation berichtet und da war ich ganz stolz auf Dich, dass Du das geschafft hast!
Rede/ denken und schreiben, alles durch einander....
Du teilst Dich mit, lässt Deine Gefühle und Gedanken raus und holst Dir hin und wieder auch Rat. Das ist wunderbar, denn Du musst nicht mit allem alleine klarkommen. Ich finde, Deine Texte sind verständlich und nachvollziehbar. Zudem finde ich es in persönlichen Tagebüchern oder anderen Threads, in denen man sich einfach seinen Kummer von der Seele schreiben möchte, überhaupt nicht wichtig, dass sie ordentlich und strukturiert sind. Es muss auch nicht alles für andere nachvollziehbar sein und jedem logisch erscheinen. Die Hauptsache ist, dass Du nicht alles in Dich hineinfrisst und mit Dir selbst ausmachst. Ich freue mich wirklich jedes Mal, wenn ich sehe, dass Du wieder etwas geschrieben und von Dir erzählt hast! :)
Du siehst, man kann die Dinge also auch ganz anders betrachten! Das ist jedenfalls meine Wahrnehmung – und die zeigt mir einen sehr liebenswerten Menschen namens "Bubble".
Bin ständig am Google über Depressionen. : Umgang, besser leben....Medikamente....was gibt es für Reportagen....alles um mich ab zu lenken.
Du informierst Dich über alle möglichen Dinge, die mit Depressionen zu tun haben. An sich finde ich das erstmal gut. Aber um Dich abzulenken? Um Dich von Deinen Sorgen und Ängsten abzulenken? Oder verstehe ich das gerade falsch? Wenn nicht, würde ich Dir eher empfehlen, Dich mit völlig anderen Dingen zu beschäftigen, wenn es Dir schlecht geht! Du bastelst gerne, liebst Bücher, kannst toll backen und kochen und bestimmt gibt es auch noch andere Beschäftigungen, die Dir gut tun und Dich wirklich (!) ablenken.
Ich wünsche Dir, dass Du Dich selbst ein bisschen liebhaben kannst. Wenn nicht jetzt, dann in Zukunft. Du bist ganz viel wert, daran habe ich keinen Zweifel!