Oh, das ist eine interessante Frage @Violetta.
Darf ich auch mitmachen? 😉
Ich komme gerade vom Sport. Waren zwar keine 1000Km, aber ich zwinge mich immer zu Bewegung und frischer-Luft. Man kann ja nicht nur in der Bude hocken, ob es nun Spaß macht oder nicht. Soll ja angeblich helfen. Vitamin D und so. Also, ist doch jetzt perfekter Zeitpunkt, oder?
Also.
Als ich jung war, wollte ich gern Straßenmusik machen. Ich wollte mit der Gitarre und dem Schlafsack per Anhalter nach Italien. Dachte, ich könnte mit der Musik genug Geld für Essen machen und im Schlafsack irgendwo draußen schlafen. Warum ich das nie getan habe? Wollte es meiner Mutter / meinem Freund nicht zumuten...
Als ich jung war, wollte ich gern ausprobieren mit wie wenig man auskommt. Was braucht man tatsächlich? Kann man vielleicht von den Resten der Gesellschaft leben? Kann man vielleicht alles selbst im Garten ziehen? Warum ich das nie getan habe? Ach... Irgendwie waren da immer so viele Dinge von denen "man" meinte, das sei gerade wichtiger als meine verrückten Ideen. Und ich hab's geglaubt.
Als ich jung war, wollte ich auch schon sterben. Aber man sagte mir, ich "solle" durchhalten, es werde besser. Und auch das habe ich geglaubt.
Naja, was soll man auch sagen, nicht wahr?
Das sind die Träume, an die ich mich erinnere. (Als ich 7 war, wollte ich glaube ich Sängerin werden, aber ich bin nicht mehr sicher).
Möchte ich HEUTE meinen Mann verlassen, all mein Zeug verschenken und mit meiner Gitarre durch die Welt trampen? Nein, möchte ich nicht. Ich bringe mich ja ihm zuliebe nicht um, da wäre das nicht sehr hilfreich... ich bin auch nicht mehr 20 wo man überall Anschluss findet, der Zeitpunkt ist verpasst, falls er irgendwann Mal existiert hat - wovon ich nicht überzeugt bin. Ich möchte meinen Job nicht kündigen, möchte nicht mehr anderer Leute Müll aufbrauchen.
Es sind die Träume einer 18 jährigen. Und ich BIN nicht mehr 18.
Von Rockstar werden (Traum einer 7jährigen) völlig zu schweigen...
Andererseits sind es die einzigen "echten" Träume , an die ich mich erinnern kann.
Ansonsten erinnere ich mich was Träume angeht nur an 5000 verschiedene Ideen, wie sich mein Leben beenden ließe. Vorzugsweise ohne, dass jemand anderes zu Schaden käme. usw usw usw. Aber wie gesagt: das wird nix. Muss ich jetzt durch.
Fazit: Ich habe einen Mann, einen Job, einen Freundeskreis. Ich habe mich nicht für dieses Leben entschieden, weil es mir gefällt, aber ich HABE mich dafür entschieden. (Ich will den Kollateralschaden auch nicht verantworten) Die Frage wäre demnach, ob es möglich ist, neue Träume zu entwickeln, die zu den "Fixpunkten" passen, die ich habe (Mann, Job, Freundeskreis), stimmt's? Irgendetwas muss man schließlich tun, während man auf den Tod wartet, der kommt ja davon, dass ich zwischendurch noch irgendwas unternehme auch kein bisschen später.
Also. Es kommt keiner und gibt uns den Tod, @Vorsichtig Rantasten. Und wir nehmen ihn uns auch nicht.
blöd aber wahr...
Soweit richtig? Tja. Dann bleibt uns wohl nur, die Zeit so gut wie möglich rumzukriegen. Hilft ja alles nix...
Was hast Du für "Fixpunkte" @Vorsichtig Rantasten? Ich finde diese "Was wurde aus früheren Träumen und was hält mich hier?" Check eigentlich ganz konstruktiv...
Liebe Grüße
Ponyhof