Hallo Fool,
seltsamerweise stelle ich mir gerade dieselbe Frage (Warum trocken sein/bleiben?), nur bei mir sind es 21 Jahre und ich war wirklich eine sehr starke Trinkerin. Auch mir fällt es schwer, darauf stolz zu sein.
Ich dachte immer, ich hätte aufgehört, weil ich noch etwas mit meinem Leben vorhatte und das MIT Saufen nicht geklappt hätte (Ausbildung machen zum Beispiel, um eine berufliche Perspektive zu haben). Heute denke ich, ich habe hauptsächlich aufgehört, weil es sich buchstäblich so sch***e angefühlt hat: der ewige Hangover, Zittern, Übelkeit, Durst, Scham etc.
Vielleicht ist es aber auch so, dass ich aufgehört habe, weil ich dachte, dass sich dann meine Probleme besser lösen (lassen): mein Minderwertigkeitsgefühl, meine mangelnde Lebensfreude. Und jetzt sitze ich hier, bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden und frage mich ob es die Mühe wert war.
Was ich damit sagen will: Es gibt viele unterschiedliche Gründe, die auch noch je nach Lebensphase wechseln (können). Ich denke, du hattest auch gute Gründe und hast womöglich immer noch welche. Dass du sie nicht sehen kannst, hängt vielleicht damit zusammen, dass du doch abhängiger bist als du dir eingestehen möchtest. Das ist nämlich ein typisches Symptom - partout keinen Grund mehr zu finden, warum man NICHT trinken sollte.
Alkohol verändert deine Wahrnehmung und wenn es dir gerade nicht gut geht, ist das eine verlockende Vorstellung. Aber vielleicht solltest du (eventuell auch mit Hilfe von außen) deinen Wunsch zu trinken noch einmal unter die Lupe nehmen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Erkenntnis für einen guten Weg.
Freude