Meine Mutter hat gestern mit der Züchterin von unserem Hund telefoniert und sie erzählte, was gerade einem Halbbruder von unserem Hund widerfahren ist:
Der Hund ist gerade mal 2 Jahre alt. Laut Besitzerin wäre er aggressiv und hätte schon sie, ihren Mann und die Enkelkinder gebissen. Er lebte dann eigentlich nur noch bei einer Nachbarin, einer älteren Dame. Glücklicherweise hielten die Züchter den Kontakt und stellten den Kontakt zu einer Hundetrainerin her, die den Hund übernehmen sollte. Die Besitzerin hat den Hund zum Kennlernen einmal dahin gefahren, alles kein Problem, allerdings wollte er dann nicht mehr aus dem Auto und hat sie gebissen... Daraufhin ist sie mit ihm zur Tierklinik, um ihn einschläfern zu lassen. Der Hund wurde geknebelt und mit einem Maulkorb in die Klinik gebracht. Der Tierarzt schlug eine Nacht Bedenkzeit vor und zum Glück erfuhren die Züchter davon. Am nächsten Tag fuhr der Mann dann dahin, um den Hund, abzuholen. Die Besitzerin ließ sich darauf ein und händigte auch die Papiere aus.
(Jetzt kommt der Teil, der auch aus einem Film stammen könnte:) L. ging zu dem Hund hin und nannte ihn nicht wie die Besitzerin "Kalle", sondern Kalisto, dem Namen, den sie ihm als Welpen gegeben haben, und nahm ihm den Maulkorb ab. Kalisto erkannte ihn sofort, schleckte ihn überschwänglich ab und drehte sich auf den Rücken, um sich den Bauch kraulen zu lassen. Der Tierarzt erklärte ihm, dass Kalisto in einem schlechten Zustand sei: stumpfes Fell, unterernährt und kaum Muskeln. Die beiden waren dann erstmal ausgiebig spazieren, auch da keine Spur von Aggression. Für die Fahrt zur Hundetrainerin, die mit ihm das Trauma aufarbeiten will, musste er allerdings nochmal sediert werden, da er kein Auto mehr betreten wollte. Dort hat auch L. eine Nacht übernachtet, Kalisto ganz nah an ihn gekuschelt.